Weidenau. Das Klinikum Siegen hat wieder eine eigene Hals-Nasen-Ohren-Belegabteilung. Sie ist ausdrücklich nicht nur auf erwachsene Patienten eingestellt.

Das Klinikum Siegen verfügt wieder über eine eigenen HNO-(Hals-Nasen-Ohren-)Belegabteilung. Die ehemalige Station 14 bietet nach Komplettumbau und aufwendiger Renovierung Platz für 15 Betten. Für die jüngsten Patientinnen und Patienten gibt es extra ein liebevoll gestaltetes Spielzimmer – denn die Abteilung ist ausdrücklich für alle Altersgruppen zuständig.

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„Wir haben eine modernste und hochwertige Ausstattung“, betont Dr. Wehab Khayat. HNO sei ein weites Feld; und das Team könne am Klinikum Siegen nun ein so breites Spektrum abdecken, dass künftig keine Patientinnen und Patienten mehr an andere Stellen verwiesen werden müssten. Wehab Khayat und Dr. Alexander Heß sind zuständig, beide waren zuvor in Räumen der DRK-Kinderklinik als HNO-Belegärzte tätig. Vor rund 10 Jahren war die HNO-Abteilung des Klinikums Siegen (damals noch „Kreisklinikum“) aus Platzgründen an die Kinderklinik verlagert worden. Jetzt ist sie zurückgekehrt, ermöglicht durch die räumliche Zusammenlegung von zwei Abteilungen im Gebäudekomplex an der Weidenauer Straße im Frühjahr 2023.

Das Spielzimmer auf der neuen HNO-Belegabteilung im Klinikum Siegen soll den jüngsten Patientinnen und Patienten Beschäftigung und Ablenkung bieten.
Das Spielzimmer auf der neuen HNO-Belegabteilung im Klinikum Siegen soll den jüngsten Patientinnen und Patienten Beschäftigung und Ablenkung bieten. © WP | Florian Adam

Klinikum Siegen: Neue HNO-Abteilung – Eltern können ihre Kinder begleiten

„Der Weg war manchmal steinig“, merkt Ingo Fölsing, Geschäftsführer des Klinikums Siegen, an – der Aufwand für die Einrichtung einer neuen Station ist schließlich hoch, die Arbeiten nahmen externe Fachleute und diverse Kräfte aus den eigenen Reihen in Anspruch. Dafür gebe es jetzt nicht nur eine „umfassende und wohnortnahe ambulante und stationäre Versorgung“, wie Landrat Andreas Müller unterstreicht, sondern diese auch noch „in einer angenehmen Atmosphäre“.

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Vor allem die Bedürfnisse der jüngsten Patientinnen und Patienten wurden bei den Planungen berücksichtigt, wie beim Rundgang mit Stationsleiterin Claudia Fengler klar wird. Das Spielzimmer, dessen Wände und Decken wie eine grüne Landschaft unter einem blauen Himmel mit fluffigen Wölkchen gestaltet sind, ist bei weitem nicht das einzige Special für diese Zielgruppe. Fester Teil des Konzepts ist die Möglichkeit, dass Eltern für die Dauer der stationären Behandlung ihres Nachwuchses ebenfalls Quartier in dessen Zimmer beziehen.

Claudia Fengler (vorne) ist Stationsleiterin der neuen HNO-Belegabteilung am Klinikum Siegen.
Claudia Fengler (vorne) ist Stationsleiterin der neuen HNO-Belegabteilung am Klinikum Siegen. © WP | Florian Adam

Klinikum Siegen: HNO-Abteilung bietet stationäre und ambulante Eingriffe an

Eine solche Lösung habe zwei Vorteile, erläutert Claudia Fengler. Einerseits fühlen die Kinder sich wohler, wenn ihre vertrauten Bezugspersonen in einer solchen, oft angstbesetzten Situation bei ihnen sind. Andererseits wird das Pflegepersonal entlastet, wenn die Eltern vor Ort sind. Bis zum Alter von 9 Jahren übernehme die Krankenkasse die Kosten für die Unterbringung der Begleitperson. Bei älteren Kindern komme das ebenfalls noch vor, sofern das Klinikum die Notwendigkeit beziehungsweise Sinnhaftigkeit begründet. „Uns ist es sehr wichtig, dass Eltern dabei sein können“, unterstreicht Claudia Fengler. Die Zeiten, als Familien ihre Kinder in Krankenhäusern gewissermaßen abgaben und die kleinen Menschen dann in weiten Teilen zusehen mussten, wie sie sich mit der Situation zurechtfinden, seien vorbei.

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Im Eingriffraum sind pro Woche ein ambulanter und zwei stationäre OP-Tage geplant. In der Wand zum direkt danebenliegenden Aufwachraum sind große Fenster eingebaut, damit das Team die Patientinnen und Patienten nach den OPs intensiv im Blick behalten kann.

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