Eichen. 92 Gebäcksorten werden nicht nur nach Europa verschickt: „Keksmann“ Gezim Ajeti ist wieder fleißig in seiner weihnachtlichen Keksfabrikation.
Es riecht nach frisch gebackenen Keksen und im Hintergrund läuft leise Musik – in der Kreuztaler Keksfabrik Ajeti kommt schnell ein Weihnachtsgefühl auf. Dabei sind die Bäcker selbst schon weiter: „Bei uns fängt die Saison Ende August an, jetzt sind wir eigentlich schon bei Ostern“, erklärt Inhaber Gezim Ajeti. Dafür stelle er Osterhasen- und Blumenkekse her, sagt er: „Nächste Saison versuche ich auch Zitronenkekse.“ Seine Frau Liridona Ajeti ergänzt: „Gebacken wird das ganze Jahr, nur Weihnachtsgebäck gibt es nur im Winter.“
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Ajeti Keksfabrikation in Kreuztal: Erfüllung eines Traums
Seit zwölf Jahren gibt es die Ajeti Keksfabrikation in Kreuztal schon. „Mir kommt das vor, wie drei Jahre“, sagt Gezim Ajeti. Der gelernte Bäcker und Konditor hat sich damals mit Unterstützung von seiner Frau Liridona selbstständig gemacht. „Das war immer unser Traum“, erklärt Liridona Ajeti. Kennengelernt haben sich die beiden noch zu Schulzeiten in ihrer rheinländischen Heimat im Phantasialand: Sie war damals 15, er 17. Bereits in ihren Jugendjahren haben sie in einem Eiscafé in Bonn ausgeholfen. Hier haben sie auch die Grundlagen der Eisherstellung kennengelernt, erinnern sie sich. Heute stellen sie neben Keksen auch Eis her: zum eigenen Verkauf und zur Auslieferung an Eisdielen und Hotels der Umgebung.
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Sie ist froh, dass sie den Schritt in die Selbstständigkeit geschafft haben: „Ich muss ehrlich sagen, ich hatte sehr viel Angst“, gibt Liridona Ajeti zu: „Das war schon schwierig.“ Aber es habe auch viel Hilfe gegeben: „Die Familie war immer da“, sagt sie. Und sie sei es noch immer: Kinder, Eltern und Geschwister des Ehepaars würden weiterhin in Herstellung und Verkauf unterstützen. Mit fünf Festangestellten und einigen Aushilfen ist das Geschäft schon deutlich gewachsen. Und es ist auch ein Teil des Ehepaars Ajeti geworden: Während Liridona unter dem Spitznamen „Eisfrau“ bekannt sei, werde Gezim von Freunden und Bekannten „Keksi“ oder „Keksmann“ genannt.
92 Kekssorten von Kreuztal aus nach ganz Europa
Dabei finde der größte Teil des Verkaufes gar nicht im Kreuztaler Laden statt: Bestellungen kämen aus ganz Europa: Österreich, Frankreich, Spanien, berichtet Gezim Ajeti. „Da war sogar eine Bestellung aus Vietnam“, sagt er. Und auch im Einzelhandel werden die Kekstüten der Familie verkauft. Trotzdem: „Der Laden ist unser Herz“, findet Gezim Ajeti. Er arbeitet gerne dort: „Das Gute an unserem Beruf ist, dass man den Leuten viel Freude bereitet“, sagt er. In der Zukunft will er sich vergrößern, berichtet er: eine größere Backstube und mehr Platz zum Verpacken der Plätzchen. Aber das muss zunächst noch warten: „erstmal Weihnachten durch“, sagt er.
Verkauft werden insgesamt 92 Gebäcksorten, erklärt er. Die Artikel werden immer wieder angepasst: „Das machen wir meist im Januar und Februar. Dann gehen wir in die Backstube und probieren aus“, erläutert Gezim Ajeti. In dieser Zeit entstünden auch neue Rezepte: „Man guckt, man sammelt Ideen“, sagt Gezim Ajeti. Vieles gehe übers Ausprobieren: Wenn es ihm schmeckt, probieren Familie und Bekannte. Und am Ende sei natürlich entscheidend, wie der Kunde ein neues Gebäck annehme. Aber auch wenn es beim Kunden nicht so gut ankomme, sei dies kein Problem: „Wir haben ja genug Sorten“, sagt Gezim Ajeti.
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Großes Angebot in der Kreuztaler Keksbäckerei
Verkauft würden die Kekse teilweise sogar noch warm, erklärt Gezim Ajeti: „Wir arbeiten nach Bestellungen. Wir wollen immer ein frisches Produkt.“ Dabei sei es für die Keksbäcker auch kein Problem mit einer großen Menge an Bestellungen umzugehen: „Man kann drei Tonnen pro Tag schaffen“, berichtet er. Am besten liefen jedoch weiterhin die Klassiker: Lebkuchen, Vanillekipferl, Spritzgebäck, sagt Gezim Ajeti. Er selbst isst am liebsten Haselnuss-Gebäck.
Neben Keksen und Eis gibt es in dem Café auch Kleinigkeiten zum Mittagessen. Stefanie Assmann ist Verkäuferin im Laden nebenan und kommt regelmäßig in ihrer Mittagspause herüber. Kein Wunder: „Wir kriegen immer mit, wenn hier frisch gebacken wird. Das riecht man dann“, berichtet sie: „Manchmal kommen die Kunden rein und fragen: Wer bäckt denn hier?“
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