Siegen. Formatierungs-Marathon im Siegener Ratssaal: Nach der Cyberattacke müssen hunderte Geräte überprüft und von Schadsoftware gereinigt werden.
Der historische Ratssaal in Siegen, sonst Austragungsort festlicher Empfänge und politischer Debatten, gleicht zwischenzeitlich einem Technik-Raum: An den Fensterfronten stapeln sich hunderte schwarzer Laptops und PCs. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wurden mehr als 600 städtische Rechner seit Donnerstag, 23. November, bereits von der städtischen IT-Abteilung formatiert, weitere 800 folgen noch. Sobald das Not-Netz der Südwestfalen-IT läuft, werden die Geräte neu aufgesetzt und darin eingebunden, so dass erste Programme im Notverfahren dann wieder laufen können, heißt es weiter.
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„Wir freuen uns darüber, dass es erste Erfolge im Umgang mit der Cyber-Attacke gibt. Das ist natürlich erst einmal ein positives Zeichen. Aber es ist nur ein erster, kleiner Schritt, eine erste Etappe auf unserem langen Weg zurück in einen Normalzustand“, blickt Bürgermeister Steffen Mues auf die aktuelle Situation und ergänzt: „Wir dürfen nicht den Fehler machen, jetzt zu glauben, dass damit die Probleme gelöst seien und wir uns in wenigen Wochen wieder in einem Normalzustand befinden werden. Aber natürlich hilft jeder Schritt in die richtige Richtung weiter.“
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Ein grüner Punkt auf jedem Gehäuse verrät: Dieser städtische Rechner ist für die Neu-Installation vorbereitet, denn auf ihm sind sämtliche Daten gelöscht. Eine lange Tischreihe im Ratssaal bildet die so genannte „Löschstraße“ - hier warten schon die nächsten Rechner mit hell leuchtenden Monitoren auf die IT-Mitarbeiter, denn jeder potentiell kontaminierte „Rechner-Patient“ muss individuell behandelt werden.
Siegener Feuerwehr sammelt nach Cyberattacke alle Computer ein
Die Siegener Feuerwehr hat die Geräte zuvor an den verschiedenen Standorten eingesammelt und zentral zum Siegener Rathaus gefahren. Dort wurden die verpackten Computer in einer „Annahmestelle“ im Ratssaal zunächst in Empfang genommen und katalogisiert. „Unser oberstes Ziel ist und bleibt, die bürgernahen Dienstleistungen schnellstmöglich wiederherzustellen, auch wenn noch ein langer Weg vor uns liegt. Ich bin sehr stolz auf unser gesamtes Team, das mit Hochdruck daran arbeitet, die Rechner wiederherzustellen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen jeden Tag gute Fortschritte, um die Auswirkungen des Cyber-Angriffs im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu bewältigen. Mein Dank geht auch an die beteiligten IT-Administratoren der Universität Siegen für die unkomplizierte und tatkräftige Unterstützung“, so Bürgermeister Mues.
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Ziel sei, immer mehr Mitarbeitenden die nötigen Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen, damit die Dauer der Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich bleibt. Bislang unterstützt ein paralleles IT-Netzwerk, dass von der Stadt Siegen selbst installiert wurde, um soweit möglich die bürgernahen Dienste und Services anbieten zu können und für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar zu sein.