Siegen. Die Sozialdemokratie ist für gute Arbeit und Gleichstellung. Bei schuftenden Siegerländer Frauen gibt‘s aber offenbar Ausnahmen. Ein Kommentar.

Was für eine Posse. Dass eine Partei, die sich Gleichberechtigung ganz oben auf die Fahne schreibt, die sich für arbeitende Menschen aller Geschlechter stark macht, ein Denkmal für arbeitende Frauen nicht mal prüfen möchte, ist schon peinlich genug. Aber dann die „Begründungen“...

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Statuen sind nicht mehr zeitgemäß. Ein paar Bilder irgendwo in städtischen Gebäuden aber schon. Aha.

Erzengel und Haubergsfrauen stehen nicht für eine Berufsgruppe. Soso. Da muss man dann schon den Haubergsfrau-Gesellenschein haben, oder wie?

Solche Statuen abzulehnen ist eine völlig legitime Meinung, der man selbstredend sein darf; aber schräg ist es schon, dass die Arbeiterpartei SPD (an dieser Stelle definitiv ohne „innen“) schon eine Prüfung so rundheraus ablehnt, wo doch die Verwaltung ansonsten stets und ständig alles mögliche prüfen soll. Und von „Transparenz“ kann man bei dieser Haltung auch schwerlich sprechen: Im Ratssaal bot sich das interessante Schauspiel, dass in der CDU-Bank die Hände nach oben zuckten, als Michael Groß nach einer Begründung fragte, die man auch irgendwie nachvollziehen könne. Mimisch-gestisch suchten die Unionsvertreter bei den Genossen schräg gegenüber nach der Erlaubnis, Antwort geben zu dürfen. Die wurde nicht erteilt, die Hände senkten sich wieder. Man hüllte sich in Schweigen.

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Der SPD ist es also so dermaßen wichtig, eine Statue für arbeitende Frauen in Siegen zu verhindern, dass sie die CDU auf diese Linie gleich mit einnordet – auch um den Preis, dass sie sich hinsichtlich ihrer zentralen politischen Themen „gute Arbeit“ und Gleichstellung lächerlich macht.

Die Leistungen der Männer in den Bergwerken und Haubergen werden jedenfalls nicht geschmälert dadurch, dass Frauen hier auch geschuftet haben.