Siegen. Hilde-Fiedler-Straße, Silvia-Neid-Weg? Der Haupt- und Finanzausschuss ist einstimmig dafür, mehr Straßen in Siegen nach Frauen zu benennen.

In der Stadt Siegen sollen künftig mehr Straßen und Plätze nach Frauen benannt werden. Der Haupt- und Finanzausschuss folgte einstimmig einem Bürgerantrag der Initiative „SieistSiegen“, der „die alltägliche Sichtbarkeit und Präsenz von Frauen im Siegener Stadtbild“ anregt. Henner und Frieder die Figur einer „Haubergsbäuerin“ an die unmittelbare Seite zu stellen, stieß allerdings auf Skepsis – nicht wegen der Figur an sich, sondern wegen des Standorts.

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Zuständig für die Erarbeitung von Vorschlägen ist der Arbeitskreis „Aufarbeitung der historischen Hintergründe von Straßennamen in Siegen“. Auf Anregung der Grünen legte der Ausschuss fest, dass innerhalb eines Jahres Ergebnisse vorgelegt werden sollen. Es sei schwierig, bestehende Straßen umzubenennen, merkte Bürgermeister Steffen Mues an – weil ein solcher Schritt „selbst bei unkritischen Namen“ selten auf Begeisterung bei den Anliegern stoße. Aber: „Warum nicht mal ein ganzes künftiges Wohngebiet mit Frauennamen?“ Die Initiative „SieistSiegen“ nennt als Beispiele Siegens erste Bürgermeisterin Hilde Fiedler, Bauhaus-Designerin Alma Siedhoff-Buscher und Fußballtrainerin Silvia Neid.

Siegen: Haubergsbäuerin als weibliches Pendant zu Henner und Frieder

Die von der Initiative vorgeschlagene Figur der „Haubergsbäuerin“ stieß im Ausschuss auf Sympathien. Die Initiative regte eine solche Statue im öffentlichen Raum als „weibliches Pendant zu den beiden männlichen Siegener Wahrzeichen Henner und Frieder“ an, da Frauen „an der harten körperlichen Arbeit in der Haubergswirtschaft“, immerhin charakteristisch für Stadt und Region, einen ähnlichen Anteil wie Männer gehabt hätten. Von daher stünde die Bäuerin genau wie Bergmann und Hüttenmann für die „wirtschafts- und kulturgeschichtliche Prägung des Siegerlandes“.

Ingmar Schiltz (SPD) äußerte aber Zweifel, ob eine Position auf der Oberstadtbrücke ideal sei. Henner und Frieder seien „ein zusammenhängendes Kunstwerk“, das durch eine dritte Figur gestört würde. Es fände sich aber sicher „eine andere prominente Stelle“. Darüber enthält der Bürgerantrag auch die Idee, die Bäuerin als Ampelfigur einzusetzen.

Samuel Wittenburg (Volt) bat darum, an diesem konkreten Beispiel „auf der Homepage der Stadt zu zeigen, wie ein Bürgerantrag funktioniert und in einen Arbeitskreis mündet“. Bürgermeister Steffen Mues stimmte nach kurzem Blickwechsel mit Stadt-Pressesprecherin Dr. Sabine Schutz zu.