Siegen. Eine Siegener Expertin gibt konkrete Ratschläge: Wie können Eltern und Kinder mit den vielfältigen Ängsten um ihre Kinder umgehen?

Die Siegener Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christin Henrich gibt fünf Tipps, wie man lernt, mit Angst (insbesondere in der Elternschaft) gut oder besser umzugehen:

- Verstehen: Egal, wer die Sorge auch hat, es gilt ihm aufmerksam zuzuhören und liebevoll Verständnis zu zeigen. Gerade bei Kindern empfiehlt Christin Henrich, ihnen Zeit zu lassen, um eigene (Problem-)Lösungen entwickeln und daran wachsen zu können. Vertrauen und Wertschätzung spielen hier, wie überall in Erziehungsfragen und im Miteinander, eine große Rolle.

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- Konfrontieren: „Man sollte nicht vor der Angst weglaufen und sich keine zusätzliche Angst machen“, sagt die Verhaltenstherapeutin. Grundsätzlich sollte jede Sorge ernstgenommen werden. So etwas wie „Stell dich nicht so an!“ sei die falsche Reaktion.

Christin Henrich ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in der Siegener DRK-Kinderklinik.
Christin Henrich ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in der Siegener DRK-Kinderklinik. © WP | Ina Carolin Pfau

- Überprüfen: „Ist die Angst berechtigt oder ist das eine Situation, die vermutlich nicht eintreten wird?“ – Diese Fragen kann dabei helfen, die Sorgen nach und nach aufzulösen. Zum Teil haben Kinder und Erwachsene auch dieselben Ängste. Neue Situationen sorgen zum Beispiel bei beiden oft für Kopfzerbrechen.

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- Aktivieren: „Welche meiner Fähigkeiten kann ich nutzen, um die Angst zu bewältigen?“ Christin Henrich denkt hierbei zum Beispiel an Entspannungs-, Ablenkungs- oder Unterhaltungsmöglichkeiten oder Rituale, die den Fokus auf etwas anderes lenken können.

- Üben: Je häufiger man sich mit der jeweiligen Sorge auseinandersetzt, desto früher kann man sie möglicherweise loslassen. Man sollte sich in seinem (Erziehungs-)Verhalten daher regelmäßig reflektieren.

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