Kreuztal. Der Sommer war für die Freibäder in Kreuztal sehr durchwachsen. Die Bilanz hat aber Lücken, denn nach dem Cyberangriff sind auch diese Zahlen weg
„Eher unterdurchschnittlich“: An den Sommer 2022 kommt die Bilanz des Warmwasserfreibades Buschhütten in diesem Jahr nicht heran, wie die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Sportausschuss einräumt. 40.528 Badegäste sind gekommen - 52.945 sind es im vorigen Jahr gewesen. Von den Corona-Sommern 2020 und 2021 abgesehen, gab es eine ähnlich schwache Bilanz zuletzt 2014 mit nur 40.528 Besucherinnen und Besuchern.
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Das Warmwasserfreibad
Schuld ist das Wetter, stellt die Kreuztaler Stadtverwaltung fest. Im Mai hat es an zehn Tagen geregnet, wärmer als 26,2 Grad wurde es nicht, ganz am Anfang der Saison gab es sogar noch Frost mit minus 0,5 Grad. Nur an drei Sommertagen schaffte es das Thermometer über 25 Grad. 4.955 Besucher wagten sich in diesem Monat ins Freibad.
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Mit 17.766 Besuchern wurde der Juni zum besten Monat der Saison. Die niedrigste Temperatur gab es zur Schafskälte am 7. Juni mit 7 Grad, die höchste kurz nach dem kalendarischen Sommeranfang am 25. Juni mit 29,9 Grad. Insgesamt 17 Sommertage verzeichnet die Bilanz, an denen es wärmer als 25 Grad wurde.
Nur 9.986 Badegäste kamen im Juli, der nur sieben Sommertage über 25 Grad hatte, davon drei als Hitzetage sogar über 30 Grad. Der heißeste Tag des Buschhüttener Freibadsommers war der 9. Juli mit 34 Grad. Wetterdaten für den August hat die Stadt nicht zur Verfügung, die niedrige Zahl von nur 7.821 Badegästen spiegelt das wechselhafte Wetter. Pünktlich am 27. August wurde die Saison in Buschhütten beendet - bevor der September mit wochenlangem Sonnenschein den Spätsommer rettete.
Wetter und Besucherzahlen schlagen sich in der Kassenbilanz nieder. Genau 73.723,10 Euro wurden eingenommen, davon 7.321,40 Euro schon beim Saisonkarten-Vorverkauf im Dezember. Im Sommer zuvor lag die Einnahme um rund 16.500 Euro darüber.
Die Freibadsanierung
Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Vorverkauf im Dezember geben - und folglich auch eine Badesaison 2024, die am Montag, 6. Mai, beginnen wird und am Sonntag, 25. August, enden soll. Geplant war das eigentlich nicht. Erst in letzter Minute war der Rat im Sommer auf die Bremse getreten, als er eigentlich schon um den Beschluss zum Start der Sanierung fassen sollten. Auch der wäre, für einen Baubeginn unmittelbar nach Saisonende, auf den letzten Drücker erfolgt. Vorher hatten die Fachausschüsse eine Extra-Beratungsrunde eingelegt, um die Planung zu verändern: keine Nachtabdeckung der Schwimmerbecken mehr, die sowieso durch Energieeinsparung nicht zu erwirtschaften wäre - die Erwärmung des Wassers erfolgt überwiegend durch Sonnenkraft und kaum durch Gas. Dafür ein vergrößerter Planschbeckenbereich für die ganz kleinen Gäste.
Billiger wäre unter dem Strich das nicht geworden. Der Schock über die 8,5 Millionen Euro Baukosten, die den Ausschussmitgliedern im Mai vorgerechnet worden waren, wirkte noch nach. Vor diesem Hintergrund fiel es leicht, doch noch einmal einen Versuch zu unternehmen, Bundesmittel zu bekommen. Im November wird der Haushaltsausschuss des Bundestags die Weichen stellen, ob der Kreuztaler Zuschussantrag zum Zuge kommt - das wären 45 Prozent auf die Gesamtkosten. Erst danach kann der Rat wieder entscheiden, ob nach dem Sommer 2024 mit den Bauarbeiten begonnen wird. Dann würde die Badesaison 2025 in Buschhütten ausfallen.
Die Naturfreibäder
„Durchaus gut“ bewertet die Verwaltung die Bilanz der drei Naturfreibäder. Sie waren an insgesamt 252 Tagen geöffnet, sechs Tage weniger als im Vorjahr, Eichen und Ferndorf je 85 Tage, Krombach 82 Tage. Insgesamt wurden 11.482 Besucher während der Öffnungszeiten von 13.30 bis 19 Uhr gezählt, 4.714 weniger als im sonnigeren und trockeneren Vorjahr. Den größten Zuspruch fand auch in diesem Jahr das Ferndorfer Naturfreibad in der Zitzenbach mit 5.039 Besuchern, gefolgt von Eichen mit 2.679 und Krombach mit 2.764 Badegästen.
An drei Tagen waren die Naturfreibäder wegen schlechten Wetters geschlossen. Bei Regenwetter und bei Wassertemperaturen unter 18 Grad wird nicht geöffnet. Außerdem musste Krombach an drei Tagen schließen; das Gesundheitsamt hatte eine zu geringe Sichttiefe beanstandet. Geld nimmt die Stadt nicht ein, der Eintritt ist frei. Kosten entstehen für Gebäude- und Tiefbauunterhaltung sowie für den Einsatz der als Saisonkräfte eingestellten Rettungsschwimmer - in welcher Höhe, kann die Verwaltung nicht ermitteln, weil sie nach der Cyberattacke keinen Zugriff auf ihre Daten hat. Auch die neue Saison soll wieder am 1. Juni beginnen, eine Verlängerung über den 27. August hinaus wird bei gutem Wetter nicht ausgeschlossen. In den Sommerferien öffnen die Naturfreibäder bei gutem Wetter bereits um 11 Uhr.
Der Sportausschuss tagt am Donnerstag, 9. November, ab 17 Uhr im Meetingraum der Braustube der Krombacher Brauerei.
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