Junkernhees. Im neuen „Junkermarkt“ gibt es regionale Lebensmittel und handgemachte Produkte in Kreuztal zu kaufen. Die Auswahl an Produkten ist groß.

Der „Junkermarkt“ liegt ein wenig versteckt. Doch wer vorm Schloss Junkernhees steht und sich dann in die Sybergstraße links daneben begibt, wird bei der Hausnummer 27 fündig. „Hier kann man in aller Ruhe stöbern, Kakao oder eine Spezi trinken und auch draußen gibt’s Sitzgelegenheiten“, sagt Cerstin Baranowski. Gemeinsam mit ihrem Bruder Marcus Otto (43) hat die 54-Jährige den „Junkermarkt“ gegründet. In dem Bauern- und Spezialitätenmarkt gibt’s regionale Lebensmittel und handgemachte Produkte. Seit dem 1. Oktober läuft der Betrieb, die offizielle Eröffnungsfeier ist nun am Sonntag, 15. Oktober, von 12 bis 17 Uhr.

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Der Junkermarkt arbeitet mit verschiedenen Händlern aus der Region zusammen, z. B. mit dem Hof Schneider (Eier/Geflügel), dem Café Klarfeld (Brot, Brötchen, Gebäck), der Kathreiners Kaffeerösterei, Spice Art (Gewürzmischungen) und vielen anderen. Der Hauptfokus liegt auf Lebensmitteln, Geschenke- und Dekowaren seien ein „kleiner Bonus“, so Cerstin Baranowski.

Der Junkermarkt von Marcus Otto und Cerstin Baranowski ist liebevoll eingerichtet, strahlt eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre aus.
Der Junkermarkt von Marcus Otto und Cerstin Baranowski ist liebevoll eingerichtet, strahlt eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre aus. © WP | Ina Carolin Pfau

Kreuztal: Junkermarkt ermöglicht regionalen Händlern den Verkauf ihrer Waren

Sie und ihr Bruder wollen im Junkermarkt die Vielfalt der heimischen Produkte präsentieren. Anstatt eine feste Standmiete zu verlangen, bieten sie Händlern an, einen bestimmten Prozentsatz des Umsatzes als Mietzahlung zu entrichten. Dieser Ansatz erlaube es, die Mietkosten zu senken, wenn das Händlergeschäft schleppend laufe, und motiviere die Anbieter gleichzeitig, ihr Angebot zu vergrößern, um Umsätze zu steigern. Zudem würde den Händlern so der lokale Vertrieb ermöglicht. „Auf einem Wochenmarkt zu verkaufen ist anstrengend und online ist der Markt bei Ebay und Etsy übersättigt“, meint Cerstin Baranowski.

Im Junkermarkt gilt das Selbstbedienungskonzept. Momentan sei man noch in der „Anlernphase“, so Cerstin Baranowski – dauerhaft sollen die Kundinnen und Kunden alleine zurechtkommen. Das heißt: Sie suchen sich ein Produkt aus, gehen an die Kasse, tragen Anzahl und Preis sowie die entsprechende Händlernummer (auf/neben dem Preisschild angebracht) in die Verkaufsliste ein, addieren alles und bezahlen bar oder mit Karte.

Im Eingangsbereich gibt’s die Möglichkeit zum Kaffeetrinken. Alles läuft nach dem Selbstbedienungskonzept, bezahlt wird, wie in jedem anderen Laden auch, an der Kasse.
Im Eingangsbereich gibt’s die Möglichkeit zum Kaffeetrinken. Alles läuft nach dem Selbstbedienungskonzept, bezahlt wird, wie in jedem anderen Laden auch, an der Kasse. © WP | Ina Carolin Pfau

Junkermarkt in Kreuztal-Junkernhees: Atmosphäre kommt bei der Kundschaft gut an

Natürlich gäbe es da die Angst vor Diebstahl, so Cerstin Baranowski. „Wir glauben aber an das Gute im Menschen und stecken Vertrauen in sie.“ Eine Videoüberwachung soll für die Sicherheit sorgen. Sollte es allerdings Probleme geben, wird das Konzept nach einer dreimonatigen Testphase auf die Bedürfnisse angepasst, erklärt Cerstin Baranowski.

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Wer den Junkermarkt betritt, ist begeistert. „Das ist ja toll hier!“, ruft eine Kundin. Drei Mal in der Woche gibt es frisches Brot und Brötchen vom Café Klarfeld in Deuz (dienstags, donnerstags, samstags), auch Bestellungen von Kundinnen und Kunden seien möglich, erläutert Cerstin Baranowski. Für Brot und Brötchen gibt es eine extra Ecke und auch ansonsten ist alles gut sortiert. Es stehen ausreichend Regale und Verkaufsbereiche inklusive Kühl- und Tiefkühlsystemen zur Verfügung. Sitzmöglichkeiten drinnen und draußen laden dazu ein, auch länger zu verweilen.

Im Junkermarkt von Marcus Otto und Cerstin Baranowski in Junkernhees gibt es regionale Produkte zu kaufen – Süßes inklusive.
Im Junkermarkt von Marcus Otto und Cerstin Baranowski in Junkernhees gibt es regionale Produkte zu kaufen – Süßes inklusive. © WP | Ina Carolin Pfau

Kreuztal: Junkermarkt ist auch als Zwischenstopp für Wanderer und Radfahrer ideal

Der Junkermarkt liegt direkt an einem beliebten Spazierweg, ist auch als Wander- oder Radstopp geeignet, betont die Gründerin. Er gehört zum Hof von Marcus Otto. „Vorher standen die Räume leer“, berichtet seine Schwester. Mit Unterstützung von Freunden und Bekannten schufen sie einen Laden mit gemütlicher Atmosphäre. „Wir haben viele Stunden und viel Leidenschaft reingesteckt.“

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13 Händlerinnen und Händler verkaufen ihre Waren im Junkermarkt – für Marcus Otto und Cerstin Baranowski könnten es gerne noch mehr werden. Obst und Gemüse würden sie zum Beispiel gerne dort noch anbieten, vor allem sind sie auf der Suche nach weiteren Lebensmittelproduzenten aus der Region. Bei den handwerklichen Produkten wollen sie generell nur Dinge anbieten, „die man nicht in Übermengen findet“, betont Cerstin Baranowski. So gibt’s zum Beispiel Produkte aus Schiefer, gedrechselte Holzwaren und Hundeleinen.

Junkermarkt Kreuztal: Regionale Produkte in ganz verschiedenen Preislagen

„Jeder Händler hat eine eigene Geschichte und einen eigenen Grund, warum er das macht“, so Cerstin Baranowski. Die meisten von ihnen würden ihre Produkte nebengewerblich oder hobbymäßig herstellen und vertreiben. Die Preise im Junkermarkt liegen bei wenigen Euro bis hin zu teureren Produkten wie einer Feuertonne.

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Ein liebevoll gestaltetes Junkermarkt-Logo hängt direkt vor der Tür und findet sich auch immer wieder im Markt wieder. Zu sehen: Eine volle Einkaufstüte mit Brot und vielen anderen Lebensmitteln. Cerstin Baranowski betont: „Es soll das repräsentieren, was wir im Laden verkaufen.“

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