Siegen. Kein Personal, nur Automaten – Idee für den neuen Siegener Supermarkt kam von TikTok. Wie das Geschäft funktioniert erklärt Mitinhaber Jonas Blum.
In der Bahnhofstraße in Siegen hat ein besonderer Supermarkt eröffnet: Acht Automaten auf circa 30 Quadratmetern befinden sich im „S-Market“. Der Vorteil: Verkauft wird auch mitten in der Nacht. Es ist der zweite Automatensupermarkt in der Gegend, die Konkurrenz ist nur ein paar Ecken weiter in der Hindenburgstraße. Überzeugen wollen die Inhaber des neuen Ladens mit einem breiten Angebot: „Das ist einer der größten Märkte. Wir haben hier auch so Sachen wie Reis und Kakao“, erklärt Jonas Blum.
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Automaten-Supermarkt: Gegründet von Siegener Familie
Ihm gehört der Laden gemeinsam mit seiner Mutter Verena und seinem Bruder Lukas, der die ursprüngliche Idee dafür hatte. „Mein Bruder hat das auf TikTok gesehen“, erinnert sich Jonas Blum: „Aber die Idee ist schon über ein Jahr her.“ Zusammen hat die Familie das Projekt neben Arbeit und Studium aufgezogen. „Wir waren dann an den Abenden oder am Wochenende immer im Laden“, erzählt Jonas Blum. Ein kleines Familienunternehmen, das auf den ersten Blick nicht ganz zu den modernen Automaten passen will. Doch die drei Inhaber sind alle vom Fach: Verena Blum ist Steuerfachangestellte, Lukas Einzelhandelskaufmann und Jonas studiert aktuell Betriebswirtschaftslehre.
Nebenbei kümmert er sich nun um das Geschäft: „Jetzt in der ersten Woche waren wir viel hier, besonders morgens: Fegen, Putzen, Auffüllen.“ Er möchte den Kunden gegenüber Präsenz zeigen und muss sich um das Einpflegen neuer Produkte kümmern – trotz des selbstständigen Kaufprozesses gibt es viele Aufgaben.
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In der ersten Woche nach der Eröffnung habe es noch einige Fehlermeldungen bei den Automaten gegeben, berichtet Jonas Blum: „Die sind mittlerweile jedoch behoben“. Einige der Kunden und Kundinnen hätten demnach noch Schwierigkeiten mit dem Mechanismus und der Zuordnung der Automaten: Die Produkte in den acht Geräten haben jeweils eine Nummer, die zum Kauf in ein Tastenfeld eingetippt werden muss. Aber nicht alle Tastenfelder gehören zu allen Automaten. Dafür wird Abhilfe geschaffen: Mit bunten Markierungen soll hier die Bedienung erleichtert werden.
Siegener Automaten-Supermarkt: Erste Bilanz ist positiv
Das Ziel sei es, über das Warenangebot eines Kioskes hinauszugehen: „Um mehr bieten zu können“, meint Jonas Blum. Unter anderem gibt es hier auch einen Kaffeeautomaten, an dem die Fünf-Minuten-Terrine aus dem Automaten nebenan direkt zubereitet werden kann.
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Mit den Verkäufen ist Jonas Blum bisher zufrieden: „Tagsüber auch sehr viel, nachts war bisher deutlich weniger los“, ist seine Bilanz der ersten Woche. „Von den Verkäufen her war es in Ordnung. Aber es wird sich noch entwickeln“, blickt er optimistisch in die Zukunft. Und nach der ersten Woche entdecken tatsächlich noch einige Menschen den Laden neu. „Ich bin das allererste Mal hier. Meine Tochter hat gesagt, sie hat Durst und dann habe ich den Laden gesehen“, erzählt Jana Weber, wie sie den Markt gefunden hat. Einige Kunden und Kundinnen verlassen das Geschäft jedoch ohne Ware, denn im Vergleich zu einem normalen Supermarkt ist das Geschäft recht teuer: „Wir können leider nicht so günstig einkaufen, wie die großen Supermärkte“, erklärt Jonas Blum. Wenn einzelne Produkte sich nicht so gut verkaufen ließen, können sie diese allerdings flexibel austauschen.
Schaden durch Vandalismus im Siegener Automaten-Supermarkt
Sorgen hatte sich die Familie schon vorher wegen Vandalismus gemacht. „Bei dem Automatenkiosk in der Hindenburgstraße wurde vor ein oder zwei Wochen die Scheibe eingeschlagen“, berichtet Jonas Blum. Im Zweifel sind Sicherheitskameras installiert, die erste Woche ging entspannt vorüber – bis dann diese Woche, am frühen Dienstagmorgen, 10. Oktober, ein Mann mit einem Hammer auf die Zahlungsmodule eingeschlagen hat. Der Schaden konnte aber schnell behoben werden, berichtet Jonas Blum: Nach wie vor könne im „S-Market“ eingekauft werden.
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Geöffnet hat der Automatensupermarkt in der Bahnhofstraße 24, direkt angrenzend an die Baustelle Johann-Moritz-Quartier, rund um die Uhr, nur sonn- und feiertags muss die Tür geschlossen bleiben. Das bedauert Jonas Blum: „Leider dürfen wir sonntags noch nicht öffnen.“ Das sei nicht in allen Städten so: „Das wird kommunal geregelt“, erklärt er. Doch er hoffe noch auf eine Erlaubnis der Stadt.
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