Siegen. Die City-Galerie hat den Anstoß gegeben, dass Siegen sich verändert. Und auch in Zukunft wird nichts bleiben, wie es war.
400 Cupcakes und Luftballons – die City-Galerie in Siegen feiert ihr 25-jähriges Bestehen. „Sehr schön und sehr bunt“, lobt die 1. Stellvertretende Bürgermeisterin Angela Jung. „Und sehr pink“, fügt ein gut gelaunter Center-Manager Wladimir Senkewitsch hinzu. Ein symbolischer Tortenanstich am Donnerstagvormittag bildete den Auftakt des Jubiläums, das bis zum 7. Oktober mit diversen Aktionen begangen wird. Einzelheiten des Programms finden sich im Internet, auf der Homepage www.city-galerie-siegen.de .
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Im Schnitt täglich 24.000 Besucher
Auch der Konferenzraum für das Pressegespräch ist mit pinken Accessoires bestückt, gerade so, als ob jemand bei dem Barbiefilm abgeschaut hätte. Doch weit gefehlt: Pink, so der Manager, ist schlicht und ergreifend die Werbefarbe des Centers, wo die Besucher seit 25 Jahren, seit der Eröffnung im Oktober 1998, ihren Einkaufsbummel machen. 24.000 sind es im Durchschnitt am Tag, präsentiert Senkewitsch Zahlen zum Jubiläum.
„Es liegen spannende Jahre hinter uns“, sagt der Manager, der seit fünf Jahren die Galerie leitet. „Schön, teilweise auch schwierig“, fährt er in seiner Bilanz fort. Doch die City-Galerie sei „Gott sei Dank“ gut durch die Pandemie gekommen: „Wir stehen gut da, alles im grünen Bereich.“ Hundert Geschäfte mit an die tausend Angestellten verteilen sich auf den Etagen – „man sieht viele Leerstände“, räumt Senkewitsch ein, aber kein Grund zur Sorge, sagt er: „Wir bekommen nonstop Anfragen.“ So werde es bald auch wieder Neueröffnungen geben. Die Umsätze lägen schon fast wieder vor Corona-Niveau.
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Einkaufen wird Event
Die Menschen gehen nicht mehr einfach so einkaufen, meint Angela Jung. „Man muss auch Kunst und Kultur einbinden“, sagt sie und da sei die City-Galerie mit Aktionen das ganze Jahr über gut aufgestellt. Auch zum Jubiläum gibt es eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Museum für Gegenwartskunst. „Es findet ein Wandel statt“, bestätigt der Center-Manager, „die Menschen wollen mehr Events.“ Aber viele Mieter hätten auch, was den Onlinehandel angehe, die Zeichen der Zeit verstanden. Für die stellvertretende Bürgermeisterin ist allerdings die Beratung vor Ort weiterhin sehr wichtig: „Nur im Katalog zu bestellen, das fällt mir schwer.“
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Auch Wladimir Senkewitsch ist zuversichtlich, dass Einkaufsmeilen wie die City-Galerie weiterhin eine Zukunft haben: „Das Erlebnis Shoppen wird man nicht missen wollen.“ Landrat Andreas Müller kann sich noch gut an die Eröffnung im Oktober 1998 erinnern. Er habe damals, erzählt er, für ein Unternehmen in der City-Galerie gearbeitet: „Am Eröffnungstag sind wir überrannt worden, das war unfassbar.“ Das Center sei ein Glücksfall gewesen. „Das war ein Riesenmeilenstein in Bezug auf die Einzelhandelsstadt Siegen“, sagt er und spricht euphorisch sogar von einer „neuen Zeitrechnung.“ Auf jeden Fall sei die Eröffnung der Beginn einer neuen Stadtentwicklung in Siegen gewesen, zusammen mit dem benachbarten Sieg Carré. Er nennt es zusammenfassend „Erlebnis Innenstadt“, wobei das Einkaufen als Event eine spannende Aufgabe sei: „Völlig neue Inhalte müssen gedanklich verwoben werden.“
Siegen: Besserer Einzelhandelsumsatz als Düsseldorf
Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener hat die Eröffnung vor 25 Jahren hautnah miterlebt: „Das war damals unglaublich, es gab auch Skepsis, dass so etwas für Siegen möglich war.“ Wie Landrat Müller so spricht auch Gräbener von einer Erfolgsgeschichte und von einer „Erneuerung, die wenige Städte in NRW erlebt haben.“ Und von wegen, hier die City-Galerie als Prinzessin im schönen rosaroten Kleid und die Oberstadt als Aschenputtel – dem sei nicht so, sagen die Verantwortlichen unisono. „Unsere Besucher gehen auch nach draußen und schauen sich um“, betont Wladimir Senkewitsch.
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„Es braucht einen Leuchtturm wie die City-Galerie“, meint der Landrat und auch Klaus Gräbener sagt, dass die Stärkung des Oberzentrums sich nicht negativ auf das Umland ausgewirkt habe. Er fordert weniger „Genörgel“, sondern eine Besinnung auf die Stärken. So sei Siegen in der Riege der Großstädte mit über hunderttausend Einwohnern, was die Kaufkraftbindung angehe, die Nummer Fünf in Deutschland hinter Würzburg, Trier, Regensburg und Koblenz. Was den Umsatz im Einzelhandel pro Einwohner angehe, sei Siegen „besser als Düsseldorf.“ Gräbener: „Wir sollten selbstbewusst sein, ohne arrogant zu sein.“
Cupcakes essen für Kinder- und Jugendhospizdienst
Selbstbewusst, bunt und schön – so präsentiert sich auch die City-Galerie in den Jubiläumswochen mit Tombola, Clowns, Zauberer, Prinzessinnen und Fashion-Show, wo der als Juror aus der RTL-Sendung „Let´s Dance“ bekannte Moderator Joachim Llambi zu Gast sein wird. Was auch für das Center spreche, so Jung, Müller und Gräbener, sei, dass es kein Eigenleben führe, sondern sich einbinde und zu Siegen seit 25 Jahren dazu gehöre. Auch Wladimir Manager Senkewitsch betont die Verbundenheit zur Krönchenstadt: „Wir sind ein Teil von Siegen.“ Diese Verbundenheit drückt sich auch im Jubiläum aus: Die Ehrengäste verteilen an die 400 Cupcakes unter die Besucher, mit der Bitte um eine Spende für den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in Siegen.
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