Kreuztal. Haus und Pavillon an der Schranke werden in Kürze abgerissen. Auf den Platz kommt ein Neubau für Kreishandwerkerschaft und Jobcenter.

Das nächste Bauvorhaben in der Innenstadt: Zwischen Einmündung Roonstraße und Bahnübergang entsteht ein neues Bürogebäude. Dafür weichen ein längst nicht mehr bewohntes Wohnhaus und der zuletzt von einem Gebrauchtwagenhändler genutzte Verkaufspavillon. „In aller Kürze“, so Bürgermeister Walter Kiß, werde mit dem Abriss begonnen. Der Investor, an den die Stadt das Grundstück verkauft hat, hat zwei Mieter: zum einen die Kreishandwerkerschaft, die ihr „Haus des Handwerks“ am Siegener Löhrtor aufgibt und damit ihre Geschäftsstelle nach Kreuztal verlegt, und zum anderen das Jobcenter, das aus dem Siebau-Gebäude an der Heesstraße wieder auszieht.

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„Wir schließen endlich die Lücke“, freut sich Bürgermeister Walter Kiß. Das Grundstück war um das Jahr 2000 herum in städtischen Besitz gekommen, als das Autogeschäft Ford Hadem geschlossen wurde. An die Stelle von Hadem ist Ford Nebel gerückt, allerdings nur am Hauptstandort neben dem Kaufhaus Wagener auf der anderen Seite der Bahnstrecke. Die Stadt hatte vor allem in den 1990er Jahren viele Gelegenheiten genutzt, Innenstadt-Grundstücke zu erwerben. Eine der größten war der Heugraben zwischen Siegener Straße und Bahnhof, nachdem dort das RWE sein Umspannwerk aufgegeben hatte und ein ehemaliger metallverarbeitender Betrieb abgerissen wurde. Auch der danach entstandene Neubau der ehemaligen Westfälischen Ferngas gehört längst der Stadt: Dort arbeitet das Kulturamt. Die neue Wohnbebauung, hinter er sich ein Mehrgenerationenspielplatz und ein Wohnmobilstellplatz befinden, wird demnächst mit einem zweiten Bauabschnitt komplett.

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Frei bleibt nach wie vor der Parkplatz Roonstraße

Den Bereich zwischen Roonstraße und Bahn, zu dem neben dem ehemaligen Ford-Hadem-Grundstück auch der große Parkplatz gehört, behielt die Stadt lange Zeit in Reserve. Interessenten gab es über die Jahrzehnte genug: Aldi – der Discounter gab den Innenstadt-Standort zugunsten von Kredenbach schließlich ganz auf – hätte dort gebaut, ein Bäcker, eine Metzger, ein Drogeriemarkt und eine Textilienkette waren interessiert. Deichmann, Takko und dm haben inzwischen Platz in einem Neubau an der Marburger Straße neben dem Rathauscenter gefunden.

Bleibt der Roonstraßen-Parkplatz, der auch einmal für einen Hotel-Neubau in Gespräch war und zuletzt für den Neubau der abgebrannten Stadthalle ins Blickfeld rückte. Zu klein, winkt Bürgermeister Walter Kiß ab: „Für die Stadthalle brauchen wir allein 200 Parkplätze.“ In diesem Punkt ist die Ratsmehrheit vor den Sommerferien dem Bürgermeister gefolgt und hat den Standort aus dem Rennen genommen. Allerdings setzte der Rat eine Konzeptstudie durch, in der der Wiederaufbau zwischen Gymnasium und Gesamtschule und ein neuer Standort auf dem Parkplatz Stählerwiese verglichen werden. Das hat Folgen für die schon 2019 beschlossene Erweiterung der Schulen: Zieht die Stadthalle weg, kann an deren Stelle der Erweiterungsbau errichtet werden. Bleibt sie,, bleibt es bei der beschlossenen vierten Ebene, um die das Schulzentrum aufgestockt wird.

Kreishandwerkerschaft macht in Siegen der Uni Platz

Die Handwerkerschaft hat sich auf Standortsuche begeben müssen, als die Planung für den Uni-Campus Unteres Schloss Süd aufgestellt wurde. Nach dem nach wie vor bestehenden Konzept soll die Fakultät 2 mit Bildung, Architektur und Künsten im Bereich Löhrtor und Häutebachweg angesiedelt werden. Der Plan sieht Neubauten entlang der Weiß, an der Ecke Löhrtor/Häutebachweg und auf dem bisherigen Grundstück des Löhrtorbades vor

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Die Uni speckt allerdings derzeit ihre Pläne ab. Die Neubauten werden nur noch höchstens viergeschossig, der Neubau auf an der Stelle des Hallenbades entfällt. Dafür wird nun die ehemalige Druckerei am Häutebachweg genutzt – und das ehemalige Karstadt-Warenhaus, das im Juni geschlossen worden ist. Die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd ist 2005 aus den beiden Kreishandwerkerschaften Siegen-Wittgenstein und Olpe hervorgegangen. Kreuztal als neuer Standort liegt auf halber Strecke.

Das Jobcenter, hervorgegangen aus der „ARGE“ des Kreises und der Arbeitsagentur, befindet sich seit 2014 in zwei Etagen des Siebau-Gebäudes. Vorher befanden sich die Büros im Provinzial-Hochhaus an der Marburger Straße, das inzwischen unter anderem vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen belegt wird.

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