Kreuztal. Durch Krieg, Materialknappheit, Inflation und Zinssteigerungen ist der Wohnungsmarkt weiter angespannt. Kreuztal nimmt daher Geld in die Hand.
„Der Wohnungsmarkt ist und bleibt angespannt“, stellt die Kreuztaler Verwaltung fest. In einem Bericht an den Infrastrukturausschuss berichtet sie über die Umsetzung des Wohnraumkonzepts, das der Rat 2019 beschlossen hat. „Der Krieg in der Ukraine, Knappheit der (Bau-)Materialien, Inflation und steigende Zinsen kamen erschwerend hinzu, und das ist auch nicht spurlos an der Wohnungsentwicklung in Kreuztal vorübergegangen.“ 2022 wurden nur sieben Bauanträge für Mehrfamilienhäuser und weitere vier für Zweifamilienhäuser gestellt. „Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken, wird die Stadt Kreuztal weiterhin verstärkt in den Grunderwerb eintreten, um attraktives Wohnbauland bereitstellen zu können.“
Das ist der Stand der Dinge bei den Wohngebieten in Kreuztal
Bebauungsplan „Am Weinberg“ in Kredenbach: „Die Stadt Kreuztal verfügt noch nicht über alle erforderlichen Grundstücke für die Erschließung, bemüht sich jedoch weiterhin um deren Ankauf.“ Im Wohnraumkonzept wird das Kredenbacher Gebiet als attraktive Wohnlage genannt, „die zumindest in Teilbereichen kurzfristig entwickelt werden könnte“.
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Bebauungsplan „Zimmerseifen“ in Kreuztal: Geplant wird für das Gelände am nördlichen Ortsrand von Kreuztal und Ferndorf seit 1998. 2019 wurde mit dem Verfahren neu begonnen. „Bei der Untersuchung im Rahmen der Artenschutzvorprüfung wurde eine vertiefende artenschutzrechtliche Untersuchung empfohlen, die 2020 in Auftrag gegeben wurde. Zu diesem Zeitpunkt erschien eine Rücknahme der geplanten Bauflächen im Plangebiet aus naturschutzfachlichen Gründen grundsätzlich sinnvoll.“ Im Wohnraumkonzept wird der Zimmerseifen als letzte größere Reserve im Stadtteil Kreuztal genannt.
Bebauungsplan „Mühlenweg I“: Für das ehemalige Bender-Gelände in Ferndorf gibt es den Siegerentwurf aus einem städtebaulichen Wettbewerb. Das Projekt soll im Rahmen der Südwestfalen-Regionale 2025 gefördert werden. Neben der Bauleitplanung steht die Altlastensanierung an. Der Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) übernimmt die Abbruch- und Sanierungsplanung, die Stadt sucht einen Bauträger. Ab 2025/26 soll gebaut werden können.
Bebauungsplan „Am Hanker“ in Eichen: Der Großteil des Gebiets ist noch nicht erschlossen, die Verkehrsanbindung macht Probleme. Neue Möglichkeiten ergeben sich nach der Schließung der Brauerei. Ein Abstand wegen Geruchsemissionen, für den eine Fläche an der Bahn freigehalten wurde, ist nicht mehr erforderlich. „Mithilfe eines Verkehrsgutachtens, das aktuell erstellt wird, prüft die Stadt Kreuztal die Verkehrssituation, um darauf aufbauend die Erschließung und ggf. eine Verlagerung oder Rücknahme von Bauflächen planen zu können.“
Osthelden: „Die vom Bürgerverein Osthelden vorgeschlagene Fläche zur Umwandlung in Wohnbauflächen wurde inzwischen mehrfach mit der Bezirksregierung besprochen.“ Diese habe „noch einmal sehr klar deutlich“ gemacht, dass Biotopverbundflächen nicht oder allenfalls in kleinen Teilen in Anspruch genommen werden dürften. Außerdem müssten im Flächennutzungsplan andere Wohnbauflächen gestrichen werden, weil die Stadt nach Auffassung der Bezirksregierung zu viele Wohnbauflächen ausweist. Außerdem müsse der Bedarf der ortsansässigen Bevölkerung nachgewiesen werden.
Bebauungsplan „Limbach-West“ in Littfeld: Baurecht besteht seit 1995; die Grundstückseigentümer wollen aber anscheinend weder bauen noch verkaufen. „Die Verhandlungen mit den Eigentümern der Bereiche ‚Zum Bühl‘ und ‚Alte Wiese‘ müssen grundsätzlich weitergeführt werden.“
Littfeld „Rotenseifen“: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch hier zunächst Wohnbauflächenrücknahmen auf Flächennutzungsplan-Ebene gefordert werden.“
Eichen „Stendenbacher Weg“: Die Fläche wurde verkauft, der Neubau der Kita Löwenzahn in Eichen läuft. „Für das Wohnprojekt wurde bisher kein Bauantrag gestellt.“
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Neue Ortsmitte Buschhütten: Der Bau des Dorfplatzes hat begonnen. Auf dem ehemaligen Sportplatz nebenan entsteht ein Wohnviertel. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage falle es schwer, dafür einen zeitlichen Rahmen zu benennen, heißt es im Bericht der Verwaltung. Mindestens 15 Prozent der 42 Wohneinheiten sollen als öffentlich geförderter Wohnraum errichtet werden.
Ehemalige Grundschule Eichen: Die Aufstellung des Bebauungsplans „Kirbergstraße / Schulstraße“ wurde bereits Ende 2021 beschlossen. Aktuell werden in der ehemaligen Grundschule in Eichen Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht.
„Wohnpark Eichen“: Auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Schmidt an der Hagener Straße entstehen 37 Wohnungen. Die Baugenehmigung für den öffentlich geförderten Wohnraum wurde im Mai 2022 erteilt.
Krombach „Auf der Aue“: Die Erschließung für den zweiten Bauabschnitt wurde letztes Jahr fertiggestellt. Mit der Erschließung des 3. Bauabschnitts soll voraussichtlich im Spätsommer begonnen werden.
Buschhütten Hofgut Langenau: Sechs städtische Grundstücke werden vermarktet. Insgesamt entstehen dort sieben Ein- und vier Mehrfamilienhäuser, eine Kita ist bereits eröffnet.
Eichen „Zum Möhnerschen“: Sieben städtische Grundstücke werden vermarktet.
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Kreuztal „Moltkestraße“: In der Nähe des Bahnübergangs will die Wohnungsgenossenschaft Kreuztal bauen.
Kreuztal „Heugraben“: Der zweite Bauabschnitt soll „in Kürze“ realisiert werden.