Wilnsdorf. Als Chef eines Dachdeckerbetriebs hat Sebastian Sting aus Wilnsdorf viel im Büro zu tun. Doch die Arbeit auf der Baustelle will er nicht missen.

Ob Dachwartungen, Reparaturarbeiten oder Neueindeckungen – im Dachdeckerunternehmen Sting kommt so einiges zusammen. Seit mittlerweile 57 Jahren kümmert sich der Wilnsdorfer Familienbetrieb um die Installation von Dächern sowie die ordnungsgemäße Dachbodendämmung von Häusern. Auch in der dritten Generation unter der Leitung von Sebastian Sting soll das so bleiben – dafür setzt er auf eine Kombination aus traditionellen Werten und innovativen Ideen.

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Sebastian Sting ist mit dem Dachdeckerbetrieb seines Opas aufgewachsen. Schon als 14-Jähriger schnuppert der Wilnsdorfer in die familiäre Unternehmensstruktur rein – packt in den Sommerferien sogar gerne mit an und sieht dabei, welche Aufgaben ein Dachdecker beherrschen muss. Früh gibt es für ihn nur zwei wirkliche Berufsoptionen: Entweder die Nachfolge seines Vaters antreten oder aber als Berufspilot im ADAC-Flieger weit über den Wolken schweben. Der heute 40-Jährige träumt schon immer vom Fliegen, die Sehkraft macht ihm dabei aber einen Strich durch die Rechnung. Sting entscheidet sich deshalb schon früh für eine langfristige Zukunft im Familienbetrieb.

Dachdeckermeister Sting in Wilnsdorf: Arbeitstag des Chefs beginnt um Viertel nach 4

Mit 18 Jahren beginnt er eine dreijährige Ausbildung zum Dach-, Band- und Abdichtungstechniker. Im Anschluss geht er zur Meisterschule und schafft auch hier nach nur einem Jahr den Abschluss. Der passionierte Ironman-Teilnehmer sammelt erste Eindrücke auf dem Bau und fühlt sich im kollegialen Umfeld direkt gut aufgehoben. Dennoch beschließt er, sich auch im Planungs- und Kommunikationsbereich weiterzubilden, um die Nachfolge seines Vaters antreten zu können. Daher lässt er sich zum Sachverständigen für Dachdeckerhandwerk über mehrere Monate weiterbilden.

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Im vergangenen Jahr tritt er endgültig in die Fußstapfen seiner Familie – vom Bau geht es direkt ins Büro. „Ich war am Anfang eigentlich immer nur auf der Baustelle. Jetzt fange ich morgens schon um Viertel nach 4 an“, berichtet er. Das Aufgabenfeld hat sich dabei extrem verändert. In der Firmenzentrale wickelt der 40-Jährige die Quartalskalkulationen ab und kümmert sich mit Weitsicht um Kundenbetreuung sowie Angebots- und Materialbeschaffung.

Wilnsdorf: Dachdeckermeister Sebastian Sting wechselt zwischen Baustelle und Büro

Direkt nach dem Antritt beschließt er, die Unternehmensstruktur professioneller aufzustellen. Sting strukturiert alle Arbeitsschritte neu, sorgt für eine langfristiger ausgelegte Materialbeschaffung und schafft damit auch mehr Planungssicherheit für Kundschaft und Mitarbeiter. Trotz seiner neuen Aufgaben möchte er seine Zeit auf der Baustelle nicht missen. „Ich finde beide Sachen wirklich spannend. Natürlich hat man auf der Baustelle mehr Abwechslung, aber im Winter bin ich inzwischen wirklich froh, dass ich im Büro sein kann“, beschreibt Sebastian Sting die Vorzüge der jeweiligen Bereiche.

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Acht Mitarbeiter hat das mittelständische Unternehmen, geht es nach dem Wilnsdorfer, dürfen gerne weitere folgen. Denn: Die Nachfrage nach Dachdeckern ist weiterhin ungebrochen – auch der Familienbetrieb kann sich kaum vor Anfragen retten und wächst stetig. „Opa hat das hier in einer kleinen Garage gegründet. Jetzt haben wir viele Großkunden und Bauunternehmen, die immer wieder bauen. Wir haben uns da schon einen Namen in der Region gemacht“, betont er.

Dachdeckermeister Sebastian Sting: Das Wichtigste? „Dass Mitarbeiter zufrieden sind“

Stings persönliches Erfolgsrezept: Hohe Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit. „Für uns ist es das Allerwichtigste, dass die Mitarbeiter zufrieden sind.“ Um das zu gewährleisten, heißt es im Unternehmen klipp und klar: Keine Überstunden auf den Dächern. Der 40-Jährige weiß aus eigener Erfahrung, wie kräftezehrend und fordernd der Job auf der Baustelle sein kann, Überstunden sind daher keine Option – auch im Hinblick auf eine langfristigere Freizeitplanung der Mitarbeiter sowie eine Weiterbeschäftigung im höheren Alter.

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Auch der ehrliche Umgang mit der treuen Kundschaft ist Sebastian Sting ein wichtiges Anliegen. Viele Dachdecker-Firmen würden bewusst günstige Baumaßnahmen bewerben, um schnelles Geld zu machen – die Folgekosten für den Verbraucher seien nach den Bauarbeiten dann aber nach kurzer Zeit um ein Vielfaches höher. In der Umgebung sei es mal zu einem Fall gekommen, dass ein Dachbereich mit zehn Jahren Garantie nach Restaurierungsmaßnahmen nur noch zwei Jahre gehalten hat – „später ist die angebliche Firma plötzlich nicht mehr da“, warnt Sting vor Fake-Unternehmen. Kundinnen und Kunden rät er, sich vorab Angebote anzuschauen und diese mit anderen Anbietern zu vergleichen.

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Die schmerzhafte Realität sei, dass Arbeiten am Dach aktuell für viele Bürger nur schwer finanzierbar sind. „Es ist wirklich alles schon sehr teuer geworden, das merkt man allein daran, dass die Neubauten deutlich zurückgegangen sind“, so Sting.

Unternehmenspass: Sting Dachdeckermeister

Firma: Sting Dachdeckermeister

Mitarbeiter: 8

Standorte: 1

Branche: Bau/Dachdecker

Tarif: Ja

Arbeitszeit: Winter: 37,5 Stunden pro Woche; Sommer: 40 Stunden pro Woche

Arbeitsplatz: Fünf Tage pro Woche an der frischen Luft

Weiterbildung: Ja

Besonderheiten: „Ein tolles Arbeitsklima, sehr gute Arbeitszeiten, tarifliche Bezahlung, Urlaubs-/Weihnachtsgeld“, so Chef Sebastian Sting.

Kontakt: Sebastian Sting, Dachdeckermeister/Sachverständiger, Lindestraße 11 in 57234 Wilnsdorf, Tel: 0 27 37/2 16 70 63, E-Mail: Sebastian@Dachsting.de, Website: www.dachsting.de

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