Siegen. In den Sommerferien werden die Arbeiten mit viel Lärm und Schmutz erledigt, um den Unterricht nicht zu stören – 2023 ein beachtliches „Paket“.
Die Sanierung und Instandhaltung der Schulen in städtischer Trägerschaft kostet Siegen jedes Jahr viele Millionen Euro. Auch der Bau neuer Gebäude, angesichts steigender Schülerzahlen und damit mehr Platzbedarf, verschlingt erhebliche Summen: Für den Umbau der ehemaligen Realschule auf dem Häusling für den Einzug der Spandauer Grundschule werden mehr als 12 Millionen veranschlagt, die Herrichtung der Diesterwegschule mehr als 6, die erheblich erweiterte Jung-Stilling-Schule, nach wie vor derzeit größte „Schulbaustelle“ Siegens, kostet 6,5 Millionen. Abzüglich Fördermittel bleiben erhebliche Anteile für die Stadt.
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Die Sanierung von 14 Siegener Schulgebäuden – Grund-, Förder- und weiterführende Schulen – während der Sommerferien nimmt sich mit 1,5 Millionen Euro daneben geradezu bescheiden aus. Jedes Jahr nutzt die Stadt die Gelegenheit für „Ferienbaustellen“, um die in dieser Zeit leerstehenden Immobilien zu modernisieren. In die Ferienzeit werden vor allem die lärm- und schmutzintensiven Arbeiten gelegt, um den Unterrichtsbetrieb möglichst wenig zu stören. „Viele Umbauten und Sanierungen in den Bestandsgebäuden verbessern dabei nicht nur die Energiebilanz, sondern auch das Lernklima und die Lernbedingungen und entsprechen damit den Anforderungen an einen modernen Schulunterricht“, sagt Bürgermeister Steffen Mues.
Gesamtpaket: 13 Millionen Euro für Siegener Schulen im Jahr 2023
Die Mittel sind im aktuellen Haushaltsjahr Teil eines Gesamtpaketes von mehr als 13 Millionen Euro, die für Bauunterhaltung, Neu- und Umbauten und Sanierungsarbeiten vorgesehen sind. Die Planungen für die ehemalige Realschule Am Häusling und die Erweiterung der Diesterwegschule werden zudem konkretisiert, informiert Peter Meyer, Leiter der Zentralen Gebäudewirtschaft der Stadt Siegen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten ist die Herstellung und Verbesserung der technischen Voraussetzungen für digitalen Unterricht. „Der Ausbau der digitalen Infrastruktur in unseren Schulen ist enorm wichtig, damit unsere Schulen zukunftsfähig bleiben“, so Bürgermeister Mues weiter. „Digitale Bildung gehört zu den Schlüsselqualifikationen der Zukunft, ob Elektroverkabelung für Präsentationstechnik, eine Netzwerkverkabelung des gesamten Schulgebäudes oder die Versorgung aller Unterrichtsräume mit pädagogischem WLAN.“ Als Schulträger stattet die Stadt Siegen die Schulen mit digitaler Technik und Breitbandanschlüssen für einen zeitgemäßen Unterricht aus.
Das PPR und Siegens Vierte – die neue Gesamtschule – sind aktuelle Großbaustellen
„Großprojekte“ sind in diesem Sommer der zweite Bauabschnitt der Dach- und Fassadensanierung am Schulstandort Am Rosterberg (Peter-Paul-Rubens-Gymnasium und neue Gesamtschule, „Siegens Vierte“) für dann insgesamt rund 2,4 Millionen Euro und die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume im Gymnasium Auf der Morgenröthe für rund 570.000 Euro. Aufgrund maroder Grundleitungen und veralteter Sanitärtechnik werden die WC-Anlagen an der Eiserner Grundschule umfangreich modernisiert, außerdem wird ein neues Behinderten-WC gebaut (rund 277.000 Euro).
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An der Giersbergschule erfolgt der zweite Bauabschnitt zur Sanierung der WC-Anlage, jeweils neue Sprachalarmierungsanlagen erhalten die Hammerhütter Schule und die Realschule Oberes Schloss. An der Grundschule in Eisern wird und an der Realschule am Oberen Schloss werden die Heizkessel erneuert, die Gesamtschule Eiserfeld erhält neue Sonnenschutzanlagen. Neue Akustikdecken bekommen drei Klassenräume der Grundschule Gosenbach, in der Grundschule Geisweid finden Bodenbelagsarbeiten in den Fluren wie auch der Umbau der OGS-Küche statt. In Gosenbach und Geisweid sind die „Schulbaustellen“ auf die Zeit der Sommerferien begrenzt.
Neue IT-Infrastruktur für sechs weitere Schulen in Siegen
Die Sanierung der Turnhalle an der Pestalozzischule (150.000 Euro) war notwendig, da der alte Sportboden größere Fehlstellen aufwies und den Belastungen nicht mehr standhielt, teilt die Stadt mit. Auch das Tor zum Geräteraum wird dort erneuert und auf den aktuellen technischen Standard gebracht, die Öffnungshöhe des Tores wird durch den Einbau eines Stahlträgers auf die erforderlichen Durchgangsmaße angepasst. Auch die Holzprallwand der Stirnwände mit den integrierten Türen wird erneuert. Direkt mit Beginn der Ferien begannen die Abbruch- und Entsorgungsarbeiten, unter anderem wurde der gesamte Sportboden abgebrochen. Aktuell werden die Elektroinstallationen überarbeitet, später dann die neuen punktelastischen Prallwände, die neuen Sporthallentüren, das Geräteraumtor und der neue farbige Sportboden verlegt. Die Arbeiten sollen bis zum Ende der Herbstferien abgeschlossen sein.
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Mit der Umsetzung des „Digitalpakts Schule“ wird im Schulstandort Am Rosterberg eine neue IT-Infrastruktur eingebaut, als viertes Gebäude nach der Gesamtschule Auf dem Schießberg, der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule und dem Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium. Das wird in diesem Jahr in sechs weiteren Schulen fortgesetzt: Beide Standorte der Gesamtschule Eiserfeld, das Gymasium Auf der Morgenröthe, das Gymnasium Am Löhrtor, die Hauptschule Achenbach und die Pestalozzischule. Das Förderprogramm „Digitalpakt“ soll die Digitalisierung des Schulunterrichts vorantreiben. Insgesamt stehen der Stadt Siegen dafür rund 4 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung, die bis 2024 umgesetzt werden.