Allenbach. Die alte Stift Keppeler Filzfabrik wird abgerissen. Wenn der Schutt abgeräumt ist, entsteht hier ein neues Wohnviertel.
Die Erinnerung an die Stift Keppeler Filzfabrik mit dem 1905 errichteten Dampfkesselschornstein verschwindet: In diesen Tagen wird die Ruine abgerissen und der Baugrund für ein neues Wohnviertel vorbereitet. Der Freudenberger Investor Stephan Henrich und der Bad Laaspher Bauunternehmer Christian Bernshausen haben die „Entwicklungsgesellschaft Alte Filzfabrik mbH“ gegründet, die das Quartier nach dem Konzept des Siegener Büros infra-plan realisieren wird.
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62 neue Wohnungen und ein Solarpark
In den nächsten sechs bis sieben Jahren werden dort insgesamt 62 Wohnungen entstehen. An der Breitenbacher Straße überwiegend Mehrfamilienhäuser entstehen, an der Seite zum Langenstück die Mehrzahl der zehn Einfamilien- oder Doppelhäuser. Die sechs Mehrfamilienhäuser haben zwei oder drei Vollgeschosse zuzüglich Staffelgeschoss, mit je acht oder zehn Wohnungen, die höheren sind dem Talsperrendamm am nächsten. Dazwischen verläuft eine fünf Meter breite Erschließungsstraße, die als Straßenring an die Breitenbacher Straße angebunden wird. In weiterer Zukunft könnte auch noch eine Pflegeeinrichtung auf der verbleibenden Fläche zwischen neuem Wohnviertel und Talsperrendamm gebaut werden. In Richtung Langenstück ist ein kleiner Solarpark geplant, sobald das baurechtlich möglich ist. Die einzelnen Module der Freiflächen-Photovoltaikanlage würden den Einfamilienhäusern zugeordnet. Denn ihre Dächer sind zu klein, um so viele Solarmodule anzubringen, dass der Strom für Luft-Wärme-Pumpen und auch noch fürs E-Auto ausreicht.
Die Geschichte der Filzfabrik Vollpracht & Weiß beginnt mit der Errichtung eines Lagerraumes für Haare, die am 20. September 1880 genehmigt wurde. Nach der Fusion mit der Filzwarenfabrik Scheuermann, die an der Wittgensteiner Straße neben dem Allenbacher Hammerwerk stand, firmierte sie etwa ab 1900 als Stift Keppeler Filzfabrik, in der in den 1930er Jahren 120 Männer arbeiteten. 1983 ging die Stift Keppeler Filzfabrik als letzte Filzfabrik im Siegerland in Konkurs.
Zuletzt Rohstoffhandel – aus Seniorenwohnanlage wurde nichts
Das Grundstück hatte zuletzt dem Hilchenbacher Rohstoffhandel gehört, war als Container-Abstellplatz genutzt worden und an verschiedene kleine Betriebe untervermietet gewesen. 2017 wurde die Bauvoranfrage für eine Seniorenwohnanlage gestellt; von dem positiven Vorbescheid machte der Interessent allerdings keinen Gebrauch. 2018 gab es einen Bauantrag für eine Nutzungsänderung zur Bau- und Möbelschreinerei in dem alten Fabrikgebäude. Das Filzfabrik-Gelände gehörte schließlich – wie Bahnhof und Hammerwerk – zu den Flächen, die von „Bau.Land.Partner NRW“ unter Vertrag genommen wurden, um eine neue Nutzung zu ermöglichen.
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