Allenbach. Lange hat die Stadt Hilchenbach auf eine neue Nutzung der Stift Keppeler Industriebrache gewartet. Jetzt ist es so weit, Bäume sind schon gefällt
Die ehemalige Stift Keppeler Filzfabrik wird abgerissen. „Es scheint sich wirklich etwas zu tun“, bestätigte Baudezernent Michael Kleber jetzt im Bauausschuss auf Anfrage von Christoph Rothenberg (FDP), „worauf wir so lange gewartet haben.“ Rund um das Gelände am Fuß des Damms der Breitenbachtalsperre wurden bereits einige Bäume gefällt. Der Infrastrukturausschuss soll in seiner Sitzung am Mittwoch, 15. Februar, über eine Bauvoranfrage beraten. Der neue Eigentümer will auf dem Gelände Wohnungen bauen.
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Das Grundstück hatte zuletzt dem Hilchenbacher Rohstoffhandel gehört, war als Container-Abstellplatz genutzt worden und an verschiedene kleine Betriebe untervermietet gewesen. Der lärmintensive Umschlag von Rohstoffen mit häufigen Lkw-Fahrten, über den sich immer wieder Bewohner des darüber liegenden Wohngebiets Am Langenstück beklagt hatten, war zuvor eingestellt worden. Um 2010 gab es Überlegungen, dort Trapezbleche und Sandwichelemente zuzuschneiden.
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Plan für Seniorenwohnanlage nie verwirklicht
2017 wurde die Bauvoranfrage für eine Seniorenwohnanlage gestellt; von dem positiven Vorbescheid machte der Interessent allerdings keinen Gebrauch. 2018 wurde ein Bauantrag für eine Nutzungsänderung zur Bau- und Möbelschreinerei in dem alten Fabrikgebäude gestellt. Das Filzfabrik-Gelände gehörte schließlich – wie Bahnhof und Hammerwerk – zu den Flächen, die von „Bau.Land.Partner NRW“ unter Vertrag genommen wurden, um eine neue Nutzung zu ermöglichen.
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Gebaut wurde die Filzfabrik Vollpracht & Weiß im Jahr 1880. Nach der Fusion mit der Filzwarenfabrik Scheuermann, die an der Wittgensteiner Straße neben dem Allenbacher Hammerwerk stand, firmierte sie etwa ab 1900 als Stift Keppeler Filzfabrik, in der in den 1930er Jahren 120 Männer arbeiteten. Drei Filzfabriken gab es in Hilchenbach. 1983 ging die Stift Keppeler Filzfabrik als letzte Filzfabrik im Siegerland in Konkurs.
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