Siegen. Sicherheitsgefühl ist das eine, die Faktenlage eine andere, so die Polizei. Für mehr Präsenz wird Personal für „Sichere Innenstadt“ aufgestockt.
Die Polizei zieht Ende Mai eine Zwischenbilanz des Projekts „Sichere Innenstadt“ und teilt mit, dass die Personalkapazität aufgestockt wurden. Durch verstärkte Präsenz will die Kreispolizeibehörde zusammen mit Bundespolizei und Siegener Ordnungsamt das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger stärken. Denn damit ist es bei manchen zwar nicht zum Besten bestellt, ein Gefühl ist aber eben etwas anderes als überprüfbare Fakten. Die Polizei verweist dazu auf „objektive Zahlen“, laut derer „Siegen kein Hotspot für Kriminalität“ sei. Das hatte Landrat Andreas Müller im Rahmen einer Pressekonferenz im September 2022 betont.
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Seit März, so die Behörde via Facebook, würden Beamtinnen und Beamte aus unterschiedlichen Abteilungen direktionsübergreifend erfolgreich zusammenarbeiten. Anfang Mai wurden zwei Untersuchungshaftbefehle erwirkt und vollstreckt, zwei Männer, 21 und 26 Jahre alt, sollen mehrfach Drogen auch an Minderjährige verkauft haben. Knapp zwei Wochen später nahmen die Mitglieder des Projekts einen weiteren Drogenhändler fest, so die Polizei weiter, der 25-Jährige sei als „Hintermann“ der Dealer identifiziert worden. Alle sind in Haft.
50 Personenkontrollen in der Siegener Innenstadt: Drogen und Platzverweise
„Neben den drei Festnahmen haben die Mitglieder des Projekts auch mehrere Bereichsbetretungsverbote für den Innenstadtbereich erwirken können“, heißt es weiter: Im Rahmen eines gemeinsamen Einsatzes wurde einem 28-Jährigen das Betreten der Innenstadt für drei Monate verboten. Auch er ist den Angaben zufolge mehrfach aufgefallen, unter anderem wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Sofern er gegen das Verbot verstößt, droht ihm ein Zwangsgeld. „Bei mehrfacher Zuwiderhandlung besteht die Möglichkeit, ihn längerfristig in Gewahrsam zu nehmen.“
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Im Rahmen des Einsatzes wurden demnach auch knapp 50 Personenkontrollen durchgeführt. In einigen Fällen fanden und sicherten die Einsatzkräfte dabei Drogen, die Besitzer erwarten Strafanzeigen. Gut zehn Personen erhielten Platzverweise. Die gezielten Kontrollen hätten vorwiegend im Bereich Siegufer und Kunstweg, am ZOB und in den innerstädtischen Parkanlagen stattgefunden. „Wir werden nicht lockerlassen. Trotz einiger Erfolge werden wir weiterhin im Rahmen der gemeinsamen Einsätze verstärkt Präsenz zeigen, um das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Das hat für mich höchste Priorität!“, so der Abteilungsleiter der Polizei, Leitender Polizeidirektor Bernd Scholz.
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