Freudenberg. Ein Kind wird in Freudenberg von Kindern getötet, die Menschen sind entsetzt. Wie die evangelische Kirche einen Raum für die Trauer bieten will.
Die erschütternden Nachrichten im Zusammenhang mit der Tötung des 12-jährigen Mädchens im Wald bei Hohenhain reißen nicht ab. Um in dieser Ausnahmesituation eine Anlaufstelle zu schaffen, ist die evangelische Kirche in Freudenberg täglich geöffnet. „Wir machen ein Angebot für Menschen, die einen Ort brauchen, wo sie ihren Gefühlen, der Trauer, dem Entsetzen Ausdruck verleihen können“, sagt Peter-Thomas Stuberg, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.
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Pfarrer Thomas Ijewski ist vor Ort, verweist bei Presseanfragen aber an den Kirchenkreis. Für die Menschen, mit denen er in seelsorgerischem Kontakt stehe, sei es wichtig, dass er Teil des geschützten Trauerraums ist, dass dieser besondere Rahmen gewahrt bleibt, begründet er. „Kirchen sind seit Jahrhunderten Zufluchtsorte“, erläutert Peter-Thomas Stuberg die Entscheidung für das Angebot in Freudenberg. Einerseits könnten Menschen dort auch in schwierigen Momenten Gemeinschaft erleben. „Das andere ist, dass wir menschliche Nähe anbieten: zu hören, zu sprechen, um gemeinsam Wege zumindest der Linderung zu suchen.“
Getötetes Mädchen: Auf die schreckliche Nachricht folgen schreckliche Erkenntnisse
Ob die Besucherinnen und Besucher Gespräche wünschen oder ob sie vielleicht lieber alleine auf einer Bank sitzen und beten, nachdenken, ihren Gefühlen nachgehen möchten, bleibt ihnen selbst überlassen. Welcher Religion sie angehören, ob sie überhaupt gläubig sind, spiele keine Rolle. „Wir wollen Menschen helfen, den Schmerz auszuhalten“, sagt Peter-Thomas Stuberg. „Eine Kirche ist schon ein besonderer Ort. Das ist etwas Anderes als allein im heimischen Wohnzimmer.“ Außerdem liege dort ein Kondolenzbuch aus, in dem Trauernde ihre Gefühle zu Papier bringen und damit auch Zeischen der Anteilnahme setzen könnten.
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In Freudenberg müssten die Menschen mit einem zusätzlichen Aspekt umgehen. „Der erste Schrecken mischt sich mit dem Schrecken, der wegen der Umstände hinzukommt“, sagt der Superintendent angesichts der während der Pressekonferenz in Koblenz mitgeteilten Ergebnisse. Nicht nur, dass ein 12-jähriges Mädchen getötet worden sei – die Tat sei auch noch von zwei Mädchen, 12 und 13 Jahre alt, gestanden worden.
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