Siegen. 481 Kinder für 478 mindestens zu vergebende Plätze – das reicht auch für eine Gesamtschule Am Rosterberg. Es kann aber auch anders kommen.

Schuldezernent Andree Schmidt wagt die Prognose: Die neue, vierte Siegener Gesamtschule Am Rosterberg wird im nächsten Schuljahr an den Start gehen. „Ich bin ziemlich sicher, dass wir die 100 erreichen.“ 100 Anmeldungen für vier Klassen müssen am Donnerstag, 18 Uhr, dem Ende des verlängerten Anmeldeverfahrens, vorliegen – sonst wird die neue Schule nicht genehmigt.

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91 Kinder haben Absagen von Gesamtschulen bekommen

Das Szenario sah am Ende der vorigen Woche so aus: Insgesamt 481 Kinder sind zu den 5. Klassen an den Siegener Gesamtschulen angemeldet worden, noch einmal 29 mehr als im letzten Jahr. Die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule auf dem Giersberg hat 201 Anmeldungen und musste 66 Absagen verschicken. Die Gesamtschule Eiserfeld konnte 25 von 160 Anmeldungen nicht annehmen. Somit wurde den Eltern von 91 Kindern mitgeteilt, dass für ihr Kinder kein Platz an der Wunsch-Gesamtschule ist – wohl aber an den anderen Gesamtschulen: Auf dem Schießberg – 85 Anmeldungen – sind noch 23 Plätze frei. Würden die alle ausgeschöpft, könnten die übrigen 68 auf den Rosterberg wechseln. Damit wären, zusammen mit den bereits angemeldeten 35, 103 Kinder für die neue Gesamtschule zusammen. Anders gezählt: Für 481 angemeldete Kinder stehen – mindestens 478 Plätze zur Verfügung, wobei auf dem Rosterberg noch über die Mindestzahl hinaus „Luft“ in den Klassen ist, die bis auf 29 Schülerinnen und Schüler aufgefüllt werden können. Das wären dann auf dem Rosterberg 116 Plätze und stadtweit 494.

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Ob diese Rechnung aufgeht, entscheiden die Eltern mit ihrem Anmeldeverhalten – da dürften auch Wohnorte eine Rolle spielen. Im vorigen Jahr haben sowohl die Bertha als auch Eiserfeld überwiegend Siegener Kinder abgewiesen: insgesamt 71. Nur 18 abgewiesene angehende Fünftklässler kamen aus Nachbarkommunen. Die größten Einpendlergruppen kommen aus Netphen (Bertha), Neunkirchen, Wilnsdorf und dem Kreis Altenkirchen (Eiserfeld).

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Bürgerentscheid über Haupt- und Realschulen am 1. März

Am Montag, 6. Februar, beginnt das Anmeldeverfahren zu den anderen weiterführenden Schulen; es endet bereits am Donnerstag, 9. Februar. „Danach müssen wir mit der Bezirksregierung klären, an welchen Schulen welche Klassen gebildet werden können“, sagt Schuldezernent Andree Schmidt. Das wird entscheidend davon abhängen, wo die 91 an zwei Gesamtschulen abgewiesenen Kinder angemeldet werden: an den anderen beiden Gesamtschulen, an einem der drei städtischen Gymnasien oder an den beiden Realschulen Am Oberen Schloss oder Auf der Morgenröthe oder der Achenbacher Hauptschule. Gegen die vom Rat beschlossene Schließung von Haupt- und Realschulen richtet sich ein Bürgerbegehren, das am 1. März mit einem Bürgerentscheid entschieden wird. Wegen der „Sperrwirkung“ des Bürgerbegehrens nehmen auch Haupt- und Realschulen am Anmeldeverfahren teil.

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Anmeldungen können sich bis in den März hinein ziehen

Die beiden Realschulen brauchen je mindestens 50 Anmeldungen, die Hauptschule 18. Werden diese Zahlen nicht erreicht, werden Ausnahmegenehmigungen erforderlich. Andree Schmidt hat ein Szenario vor Augen: bei der Bertha abgewiesen, am Rosterberg wegen nicht zustandegekommener Mindestzahl nicht aufgenommen, am Oberen Schloss wegen Überfüllung abgelehnt – da könnten vier Anmeldungen erforderlich werden, bis das Kind einen Platz in einer 5. Klasse hat. Das kann sich bis in den März hinein ziehen. „Das ist genau die Situation, die wir nicht haben wollten.“

Für das laufende Schuljahr sind in Siegen übrigens 375 (von 462 angemeldeten) Kindern an den drei Gesamtschulen aufgenommen worden und 422 an den sechs Schulen der anderen Schulformen.

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