Siegen. Es trifft vor allem Siegener Kinder: Einige können an die Gesamtschulen in Siegen wohl noch nachrücken. Wo es noch ein paar freie Plätze gibt:
Bis zu 91 Kinder werden auch in diesem Jahr keinen Platz an einer der drei Siegener Gesamtschulen bekommen – überwiegend Kinder aus Siegen. In die Umlandgemeinden werden höchstens 17 Absagen verschickt.
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Das geht aus dem vorläufigen Anmeldezahlen hervor, die die Stadt am Dienstag veröffentlicht hat. An der Gesamtschule Auf dem Schießberg sind noch Plätze frei, zur Bertha-von-Suttner-Gesamtschule und nach Eiserfeld können noch Kinder nachrücken, so weit die für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf freigehaltenen Plätze nicht in Anspruch genommen werden. Dieses „inklusive Anmeldeverfahren“ läuft noch, bis auch die Anmeldezeiten für die anderen weiterführenden Schulen am 24. Februar abgelaufen sind.
„Markanter“ Rückgang der Anmeldungen aus Netphen
Insgesamt wurden 436 angehende Fünftklässler an den drei Gesamtschulen angemeldet, das sind 33 weniger als vor einem Jahr. „Markant“, so Schuldezernent Andree Schmidt im Gespräch mit dieser Zeitung, ist der Rückgang an Anmeldungen aus Netphen: Von dort wurden nur 18 Kinder an der „Bertha“ angemeldet, im Vorjahr waren es 38. In Netphen läuft das Anmeldeverfahren zu den 5. Klassen in dieser Woche. Danach wird feststehen, ob Sekundarschule, Gymnasium oder andere auswärtige Schulen von diesem veränderten Wahlverhalten profitieren.
Bertha-von-Suttner-Gesamtschule:180 Kinder wurden angemeldet, 127 aufgenommen, 53 abgewiesen. Im Vorjahr waren es 209 Anmeldungen, 135 Aufnahmen und 74 Abweisungen. Zur Verfügung stehen 135 Plätze in fünf Klassen., Davon sind 16 für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf reserviert gewesen, von denen acht noch nicht vergeben sind.
Gesamtschule in Siegen-Eiserfeld legt deutlich zu
Gesamtschule Eiserfeld: Die Zahl der Anmeldungen steigt, vor allem wegen des Zuwachses von auswärtigen Anmeldungen von 152 auf 170. Nach jetzigem Stand werden 38 Kinder abgewiesen, im Vorjahr waren es 12. Aufgenommen wurden 132 Kinder (Vorjahr: 134). Bis zum Abschluss des inklusiven Anmeldeverfahrens werden noch drei Plätze für Inklusionskinder freigehalten, die anderen zwölf sind bereits vergeben.
Gesamtschule Auf dem Schießberg: 86 Anmeldungen wurden bis 3. Februar angenommen. Für die insgesamt 108 Plätze in vier 5. Klassen läuft das Anmeldeverfahren weiter. 13 Plätze sind für Kinder mit Förderbedarf reserviert. Im vorigen Jahr waren die vier Klassen bis zum Anmeldestichtag komplett gefüllt. Nun gibt es in Geisweid noch einige Plätze für die an den beiden anderen Gesamtschulen abgewiesenen Kinder.
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Derzeit reicht es in Siegen für eine vierte Gesamtschule nicht
In Siegen wird seit der Kommunalwahl 2020 intensiv über die Errichtung einer vierten Gesamtschule diskutiert. Für eine Genehmigung muss die Stadt nachweisen, dass über fünf Jahre mindestens 100 Siegener Kinder für die vier 5. Klassen erwartet werden – diese Zahl wird in diesem Jahr deutlich verfehlt, weil höchstens 74 Kinder, die in Siegen wohnen, in ihrer Heimatstadt keinen Gesamtschulplatz bekommen. „Wir werden aber wieder steigende Schülerzahlen haben“, sagt Schuldezernent Andree Schmidt. Die Welle neuer geburtenstarker Jahrgänge hat die Grundschulen bereits erreicht, auch in diesem Jahr werden wieder über 900 Lernanfänger eingeschult, um die 100 mehr als noch vor einigen Jahren.
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An den Gymnasien in Siegen könnte es eng werden
Zu dem „Prüfauftrag“ zu einer vierten Gesamtschule, den der Rat erteilt hat, will die Verwaltung am Dienstag, 8. März, im Schulausschuss erstmals berichten. Eine Rolle bei den Überlegungen spielt dabei auch die Entwicklung an den anderen weiterführenden Schulen: In diesem Jahr wird das Peter-Paul-Rubens-Gymnasium erstmals keine 5. Klasse mehr bilden – um die verbleibenden drei stätischen Gymnasien nicht zu überlasten, hat die Stadt sich vorbehalten, ihre Gymnasien notfalls für auswärtige Kinder dicht zu machen, die am eigenen Wohnort ein Gymnasium besuchen können. Damit wäre der Weg zu den Siegener Gymnasien nur noch für Fünftklässler aus Burbach und Freudenberg offen.
Rosterberg wäre möglicher Gesamtschul-Standort in Siegen
Wann das Peter-Paul-Rubens-Gymnasium schließt, ist offen – der letzte Jahrgang würde den Rosterberg 2030 verlassen. Zwischendurch soll das „PPR“, das nie den Weg zum verkürzten G-8-Gymnasium mitgemacht hat, noch als kreisweite „Bündelungsschule“ für Wiederholer der EF im übernächsten Schuljahr einspringen. Diesen Jahrgang gibt es dann nämlich nur dort, während an den anderen Schulen der erste Jahrgang des G-9-Gymnasiums nachwächst und zunächst eine Klasse 10 dazwischenschiebt. Für eine vierte Gesamtschule wird, so die bisherige Darstellung der Verwaltung, außer dem Gymnasium auf dem Rosterberg mindestens eine weitere Schule aufgegeben werden müssen.
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