Netphen. Gas und damit Geld ist gespart durch die abgesenkte Wassertemperatur. Bleiben deswegen Badegäste aus, ist das finanziell aber auch spürbar.
Die Wassertemperatur im Freizeitbad Netphen soll wieder angehoben werden. Zu einem entsprechenden Beschluss hat der Rat auf Antrag der SPD-Fraktion die Gesellschafterversammlung der Freizeitpark Obernautal GmbH (FON) aufgefordert. Die „Gasmangellage“ bestehe nicht mehr, sagte SPD-Fraktionschef Manfred Heinz. Den Einsparungen für Energie stünden „erhebliche Besucherrückgänge“ gegenüber. Die, so vermutet Kämmerer Hans-Georg Rosemann, seien allerdings weniger von der von 28,5 auf 27 Grad abgesenkten Wassertemperatur verschreckt als von der ebenfalls weniger geheizten Raumluft: Den Badegästen wird kalt, wenn sie aus dem Wasser steigen.
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Forderung: FON auflösen und Bad durch die Stadt betreiben
Der Besucherrückgang erschwert die Lage der FON, deren jährlicher Zuschussbedarf von ursprünglich 750.000 Euro im neuen Haushalt auf zwei Millionen Euro gestiegen ist. Im vorigen Jahr hatte die Gesellschafterversammlung auf Geheiß des Rates Geschäftsführer Raik Richter entlassen. Derzeit amtiert Richters Kurzzeit-Vorgänger Christoph van Bebber als „Interimsgeschäftsführer“. Er wurde mit seiner Beratungsfirma hinzugezogen und mit einem „Optimierungskonzept“ beauftragt. Van Bebber hatte die FON 2017 für drei Monate geleitet. Der fraktionslose ehemalige UWG-Stadtverordnete Jörg Roth behauptete, der Verlust der FON sei höher als ihr Umsatz, und forderte die Auflösung der GmbH: Das Bad solle wieder direkt durch die Stadt betrieben werden.
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Zur FON gehören auch die anderen Anlagen des Freizeitparks wie Eis.- und Trampolinhalle, Fitnessstudios und Soccerfelder. Manfred Heinz (SPD) forderte, dass die Stadt die stillgelegte Eishalle abreißt und eine neue Nutzung des Geländes beschließt. Die FON solle sich auf Kernaufgaben konzentrieren, „damit nicht schließlich auch noch das Sport- und Gesundheitsbad selbst in Gefahr gerät“. Heinz verteidigte den Beschluss des Rates, einer Erweiterung des Demenzzentrums Haus St. Anna neben dem Freizeitbad nicht zuzustimmen, solange über die weitere Entwicklung des Freizeitparks nicht entscheiden sei. „Wie konnten Sie der Mariengesellschaft vermitteln, dass wir schon entscheiden können?“, fragte Louis Roth (FDP) den Bürgermeister, „von guter Zusammenarbeit konnte man da nicht sprechen.“
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Bürgermeister Wagener kritisiert Votum gegen Demenzzentrum St. Anna
Bürgermeister Paul Wagener hatte in der Ratssitzung im Dezember auf der Abstimmung über das Haus St. Anna bestanden und den Wunsch auf Vertagung zurückgewiesen. Die darauf erfolgte Ablehnung sei „ein schwerer Fehler, der dringend korrigiert werden sollte“, sagte Wagener in seiner Haushaltsrede.
Klaus-Peter Wilhelm (UWG) kritisierte, dass der vom Rat eingesetzte Arbeitskreis zur Nachnutzung der Eishalle „sein Betätigungsfeld eigenmächtig erweitert“ habe und nun das Gelände der FON überplane. „Das ist kontraproduktiv..“ Die FON müsse sich „unternehmerisch neu aufstellen und das bestehende Anlagevermögen auf Vordermann bringen. Alles andere ist zweitrangig.“ „Kreative Ideen“ forderte Silvia Glomski (Grüne): „Netphen ohne Eishalle geht, Netphen ohne Bad geht nicht.“
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