Hilchenbach. . Das Hammerwerk in Allenbach steht seit gut einem Jahr leer. Für die Stadt ist das zwei Hektar große Industriegebiet ein „Filetstück“.
- Gelände rund um das Hammerwerk in Allenbach ist mit zwei Hektar halb so groß wie die Vordere Insbach
- Italienische Eigentümer rechnen im Frühjahr mit Ergebnis der Bodenuntersuchung
- Um die Pläne für die „Insbach 2“ am Waldhang über der K 31 ist es still geworden
Die Industriebrache an der B 508 ist unübersehbar – und groß. Immerhin gut zwei Hektar groß ist das Gelände, das sich von der Allenbacher Ortsmitte aus bis zum Abzweig der L 728 erstreckt: das Hammerwerk, die daneben und dahinter liegenden Hallen anderer Firmen, die längst nicht mehr von ihren ursprünglichen Betreibern genutzt werden, und das Freigelände. Von einem „Filetstück“ sprach Baudezernent Michael Kleber schon im Frühjahr 2015, als die „Schmiedetechnik Hammerwerk Vorländer“ die Einstellung ihres Betriebs angekündigt hatte: eines der wenigen Gewerbe- und Industriegebiete in Hilchenbach.
Hammerwerk
Es gebe „immer wieder mal Interessenten“, berichtet Baudezernent Kleber heute. Verkauft werden wird das Gelände aber wohl erst, wenn das Ergebnis der bereits zweiten Bodenuntersuchung vorliegt. Eine erste Abschätzung möglicher Verunreinigungen hatte Anlass dazu gegeben, genauer nachzuschauen — wohl aus gutem Grund, wie ehemalige Mitarbeiter vermuteten: Kühlemulsionen, die an der Bohrbank und in der Dreherei verwendet wurden, könnten ins Erdreich eingedrungen sein. Verantwortlich für eine Sanierung ist der jeweilige Eigentümer — was Anfang der 1990er Jahre die Altlastensanierung der Hilchenbacher Lederwerke so langwierig machte, für die die Stadt am Ende die Landesentwicklungsgesellschaft als Partner gewann.
Die Eigentümer rechnen im nächsten Frühjahr oder Sommer mit Erkenntnissen zur Beschaffenheit des Untergrunds, sagt der städtische Wirtschaftsförderer Kyrillos Kaioglidis. „Die Kommunikation ist ein bisschen schwierig.“ Denn bei der Metalcam im norditalienischen Breno sprechen nicht allzu viele Mitarbeiter Deutsch. Kaioglidis rechnet allerdings damit, dass Vertreter der Eigentümer im nächsten Jahr in Hilchenbach vorbeischauen. „Wir werden versuchen, ein persönliches Gespräch zu führen.“ Immerhin hat das Areal eine Gesamtgröße, die fast der Hälfte des Gewerbegebietes Vordere Insbach entspricht.
Filzfabrik
Für Bürgermeister Holger Menzel hat die Reaktivierung der Brachen offenkundig Vorrang vor der Erschließung neuer Flächen — das hat er jedenfalls dem Rat in seinem Rück- und Ausblick zum Jahresabschluss zu erkennen gegeben. Nummer 2 auf der Liste des Bürgermeisters ist denn auch das Gelände der ehemaligen Stift Keppeler Filzfabrik, das dem Hilchenbacher Rohstoffhandel gehört. Vor allem Unternehmen der Recyclingbranche waren dort Mieter. Pläne, dort künftig Trapezbleche und Sandwich-Elemente zuzuschneiden, waren schon 2010 wieder aufgegeben worden. Zuletzt stimmte die Stadt der Nutzung des Geländes als Containerabstellplatz zu. „Wir sind in Gesprächen“, sagt Kaioglidis, der die Wirtschaftsförderungs-Stabsstelle des Bürgermeisters leitet.
Insbach 2
Still geworden ist es um die „Insbach 2“: Der Waldhang an der K 31, die von Allenbach nach Grund führt, ist etwa zehn Hektar groß. Anfang 2015 war die Idee erstmals auf die Tagesordnung gekommen, als sich der Ausverkauf der Vorderen Insbach unten im Tal abzeichnete. Erster Schritt einer Realisierung wäre die Abstimmung mit der Bezirksregierung, ob das Gewerbegebiet in die Landesplanung hineinpasst. „Es gibt Vorgespräche“, sagt Baudezernent Kleber heute. Denn auch schon aus der Sicht von 2015 war die Insbach 2 zweite Wahl: Die eigentlichen Reserven, Lützeler Heide und — interkommunal mit Netphen — Oberbach, sind und bleiben durch den (Nicht-)Bau der Route 57 blockiert.
>>> Info
Das Hammerwerk hat Ursprünge im Jahr 1419. 1997 ging das Unternehmen in Konkurs, Metalcam übernahm. 2015 wurden 43 Beschäftigte arbeitslos.
Die Stift Keppeler Filzfabrik im Breitenbachtal gab es seit 1925. Sie wurde 1983 als letztes Unternehmen der Branche im Siegerland stillgelegt.
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