Siegen. Wegen der RS-Welle ist die Kinderklinik Siegen ausgelastet. Der Jahreswechsel könnte die Probleme verschärfen. So können Eltern entgegenwirken.

Wegen der Welle von Infektionen mit dem RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) schließt sich die DRK-Kinderklinik Siegen einem Aufruf zum besonders vorsichtigen Umgang mit Böllern an. Zwar entspannte sich die Lage in den vergangenen Tagen etwas, doch die Klinik auf dem Wellersberg ist wegen der hohen Zahl an Kindern mit Atemwegserkrankungen nach wie vor massiv gefordert. „Wir wollen niemandem das Feuerwerk verbieten“, betont Pressesprecher Arnd Dickel. „Wir möchten die Menschen aber bitten, in diesem Jahr ganz besonders Acht zu geben.“ Schon ohne die alljährlich üblichen Feuerwerksverletzungen rechnet die Notaufnahme des Hauses angesichts der vielen RSV-Infektionen diesmal nämlich mit enormem Andrang – da kämen die in aller Regel vermeidbaren Böllerunfälle extrem ungelegen.

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Der überregionale Aufruf zur Vorsicht kommt von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). „Im Jahr des Böllerverbots (Silvester 2020/21) ist die Zahl der durch Feuerwerk Verletzten in den Krankenhäusern um rund zwei Drittel gesunken“, schreibt die DKG auf ihrer Homepage. „Wir fordern kein generelles Böllerverbot“, so der Vorstandsvorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß. „Aber wir appellieren an die Menschen, verantwortungsvoll und vorsichtig mit Feuerwerk umzugehen, Abstand zu Kindern zu halten und es nur im nüchternen Zustand zu zünden.“ Die Krankenhäuser seien ohnehin schon „durch die Kombination aus gehäuften Atemwegserkrankungen und Krankheitsfällen unter den Beschäftigten sehr stark belastet“.

DRK-Kinderklinik Siegen: RS-Virus-Welle ist noch nicht vorbei

Der hohe Krankenstand innerhalb der Belegschaft erschwert auch an der DRK-Kinderklinik in Siegen die Situation zusätzlich. Mit der Kältephase vor Weihnachten wurde die Lage besonders heikel. Stationär aufgenommen wurden nur noch Patientinnen und Patienten, für die eine Behandlung zuhause definitiv nicht mehr in Frage kam. Die aktuelle – leichte – Entspannung hängt vor allem mit dem spürbar milderen Wetter und der Ferienzeit zusammen. Die Klinik hält sich aber für neue Wellen bereit und bündelt ihre Kräfte: Beispielsweise wurden planbare Eingriffe komplett ins kommende Jahr verschoben.

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