Siegen/Essen/Detmold. Rückzieher: Mehr als 47 Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof sollen geschlossen werden – für den Interessenten Buero.de ein zu großes Risiko.
„Schön hier“ sollen eigene Kaufhäuser werden – und nicht die Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK). Das teilt der Onlinehändler Buero.de mit, der 47 Filialen von dem angeschlagenen Warenhauskonzern übernehmen wollte. Nun hätten sich die Unternehmensgremium aber nach mehrstündigen Sitzungen dagegen entschieden, so Vorstandsvorsitzender Markus Schön.
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Hintergrund: Zuvor war die Rede davon gewesen, dass von den 131 GKK-Filialen in Deutschland mehr geschlossen werden sollten, als zunächst angenommen – nämlich rund 90. Buero.de sieht dadurch sein Konzept für Übernahme und Weiterbetrieb in Gefahr: Denn nun drohe eine Situation, in der viele Beschäftigte das Unternehmen verlassen würden. Das Personal hatte Buero.de als zentralen Pfeiler seines Konzepts identifiziert.
Der Prozess binde Geld und Ressourcen, eine Übernahme werde zunehmend unwahrscheinlicher. „Wir haben immer gesagt, die Beschäftigten sind für uns der größte Schatz des Unternehmens. Ohne diese qualifizierten Kräfte sind wir nicht mehr von den Erfolgschancen einer Übernahme überzeugt“, so der Buero.de-Chef.
Karstadt-Konzern erwartet Angebote weiterer Investoren
Man wolle weiter ins Warenhausgeschäft einsteigen. „Man kann unser Konzept mit 25 Standorten gut umsetzen; perfekt wären die 47 Galeria Karstadt Kaufhof Filialen gewesen. Nach der Horrornachricht für die Galeria-Beschäftigen von bis zu 90 zu schließenden Standorten und dem Wegfall von wohl jedem zweiten Arbeitsplatz wäre es vermessen zu glauben, die guten Leute warten lange mit der Jobsuche.“
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GKK erwartet Berichten zufolge weitere Übernahme-Angebote, teils noch vor Weihnachten. Nach wie vor sei man in Gesprächen mit Vermietern, um zu klären, welche Standorte geschlossen werden sollen. Genaueres solle im Lauf des Januar feststehen. Mit Buero.de hatte es zuletzt eher Querelen rund um Gespräche gegeben.