Kaan-Marienborn. Nicht nur für Matthias Ebertz ist es die letzte Dienstbesprechung: Er verabschiedet seinen PSU-Leiter Karl-Heinz RIchter.

Für den Leiter der Feuerwehr Siegen, Matthias Ebertz war es die letzte Rede auf einer Löschzugführer-Dienstbesprechung – er geht im April in den Ruhestand. Auch für Karl-Heinz Richter, den Teamleiter der psycho-sozialen Unterstützung (PSU), war es der letzte Jahresbericht, den er in der Weißtalhalle vor der Löschzugführern und ihren Stellvertretern abgab. Sein Nachfolger ist Brandamtmann Sven Ulrich Kosch.

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PSU: Unterstützung in belastenden Lagen

Karl Heinz Richter wies darauf hin, dass 80 Prozent der PSU-Arbeit darin besteht, Einsatzkräften und ihren Angehörigen in Belastungssituationen zur Seite zu stehen. Wichtig sei es, Einsatzkräften und ihren Angehörigen durch Prävention gute Möglichkeiten zu geben, belastende Einsatzsituationen besser zu verarbeiten und somit eine hohe Lebensqualität zu erhalten. Einen großen Anteil hatte die Begleitung schwersterkrankter junger Einsatzkräften und die Begleitung von Familienangehörigen nach plötzlichen Todesfällen. Auch die Betreuung und Unterstützung der Notfallseelsorge nach Arbeitsunfällen mit Todesfolge wurde angefordert. „Das PSU ist für mich immer eine Lebensaufgabe mit viel persönlicher Aufopferung gewesen“, sagte Karl-Heinz Richter: „Dein Körper kann viel aushalten. Es ist die Seele, auf die du immer gut aufpassen musst.“.

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„Corona hat viel kaputt gemacht besonders in den Jugendfeuerwehren. Auch hat das Gesamtsystem gelitten in der Feuerwehr, aber nie ist eine Einheit geschlossen worden und darauf bin ich stolz“, sagte Feuerwehchef Matthias Ebertz, „Feuerwehrmann ist der beste Beruf der Welt, und ich bin traurig ,wenn ich in vier Monaten so eine Truppe zurücklassen muss.“

Stürme, Waldbrände, Hochwasser: Immer öfter ist das Klima schuild

Feuerschutzdezernent Wolfgang Cavelius äußerte Stolz auf die 630 Feuerwehrmänner und -frauen in den 14 Brandschutzbezirken und 21 Einheiten. „Leider werden die aktuellen Schwierigkeiten und Herausforderungen uns noch erhalten bleiben und weiter beschäftigen.“ Themen wie Notfallbevorratung, Hochwasserschutz, Blackout und Warnmöglichkeiten sind zu bearbeiten. „Vor allem die Klimakrise stellt uns alle vor riesige Herausforderungen und Risiken.“

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Matthias Ebertz (links) verabschiedet PSU-Leiter Karl-Heinz Richter, der jedoch ehrenamtlich dabei bleibt. 
Matthias Ebertz (links) verabschiedet PSU-Leiter Karl-Heinz Richter, der jedoch ehrenamtlich dabei bleibt.  © Jürgen Schade | Jürgen Schade

Die Einsätze 2022 waren häufig klimabedingt: Allein durch die Sturmlagen am 17. und 21. Februar kam es zu 83 wetterbedingten Einsätzen mit über 500 Einsatzkräften. Ab dem 27. Februar begannen die ersten Waldbrandeinsätze, der größte Waldbrand-Einsatz am 19. Juli in Birlenbach, gleichzeitig wohl auch der kräftezehrendste und schweißtreibendste bei 40 Grad, als rund 5.000 Quadratmeter Wald brannten. Am 19. und 20. Mai wieder 20 Einsätze im Stadtgebiet wegen Sturm und Dauerregen, dann der Großbrand im Oktober in der Breite Straße, Fachwerkshausbrand in der Altstadt, Bombenfunde in Weidenau, bei denen auch die Feuerwache komplett evakuiert werden musste.

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Die Stadt Siegen tue ihrerseits, was sie könne, um bestmögliche Arbeits- und Einsatzbedingungen zu ermöglichen. Der neue Brandschutzbedarfsplan ist erstellt: Das Feuerwehrgerätehaus in Eiserfeld wird saniert, in Oberschelden angebaut. Eisern und Gosenbach , bekommen neue Löschfahrzeuge, Weidenau und Bürbach Einsatzleitwagen, Eiserfeld einen Mannschaftstransportwagen und die Wache vier neue Rettungswagen.

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