Hilchenbach/Kreuztal. Überall wird es eng in den Grundschulen Hilchenbach hat jetzt einen Modulbau gekauft. Kreuztal sucht Lösungen für drei Schulen.
Stefan Arzbach lässt keinen Zweifel: Am 9. August 2023, zum Beginn des neuen Schuljahres, wird die Florenburg-Grundschule vier neue Klassenräume beziehen können. „Das schaffen wir“, sagt der Vertriebs-Manager der Werler Deumoba dem Hilchenbacher Bauausschuss. Rund 1,8 Millionen Euro gibt die Stadt Hilchenbach für den Modulbau aus, der wie ein normales Schulgebäude aussehen soll: „Man erkennt nicht mehr, dass es Container sind.“
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Hilchenbach: Florenburgschule bekommt Modulbau
In der Not hatte sich die Stadt für diese Lösung entschieden, die kein Provisorium sein muss. Was die Lebenszeit der Modulbauten angeht, gebe es „keine Einschränkungen gegenüber normalen Gebäuden“, sagt Roland-Armin Risse, Geschäftsführer des Modulbau-Herstellers Deumoba, im Gespräch mit dieser Zeitung – das werden gut 50 Jahre sein. Hilchenbach brauchte eine schnelle Lösung, um die wachsende Zahl an Schulkindern unterzubringen und auch Raum für die Ganztagsbetreuung zu schaffen, auf die ab 2026 eingeschulte KInder einen Rechtsanspruch haben.
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„Vor Ort werden wir sehr wenig arbeiten“, erklärt Stefan Arzbach die bevorstehenden Arbeiten. Die im Werk vorgefertigten Module werden lediglich mit dem Kran auf ihren Standplatz gesetzt – da, wo jetzt der Pavillon steht – und zusammengesteckt. Drei im Winkel angeordnete Module werden das Erdgeschoss bilden: zwei Klassenräume nebeneinander und davor ein Sanitärcontainer mit den Toiletten, dazwischen ein Treppen- und Aufzugsmodul. Im ersten Bauabschnitt werden zwei weitere Klassen ins Obergeschoss gesetzt, im möglichen zweiten Bauabschnitt eine Klasse über das Sanitärmodul. In Bauabschnitt 3 und 4 wird auf die Freifläche vor dem Sanitärcontainer eine weitere Klasse zunächst im Erdgeschoss, dann im Obergeschoss angefügt. Insgesamt könnte der Stahlrahmen-Modulbau also auf bis zu sieben Klassenräume erweitert werden. „Wir sind sehr zufrieden“, kommentiert Rektorin Anja Koch das Vorhaben, „wir können uns das supergut vorstellen.“
Kreuztal: Drei Grundschulen laufen über
Was Hilchenbach an der Florenburgschule eingestielt und in Müsen noch vor sich hat, steht auch in Kreuztal auf der Tagesordnung. Nach dem Anmeldeverfahren für das nächste Schuljahr steht fest, dass die Adolf-Wurmbach-Grundschule, die Grundschule an Dreslers Park und die Grundschule Kredenbach Platzprobleme bekommen. Derzeit werden Lösungen gesucht – welche, wird der Schulausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, 23. November, ab 17 Uhr in der Weißen Villa in Dreslers Park noch nicht erfahren.
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379 Kinder werden im nächsten Sommer in Kreuztal eingeschult, 49 mehr als im laufenden Schuljahr. Die Zahl der Eingangsklassen und jahrgangsübergreifenden Lerngruppen mit Lernanfängern steigt von 22 auf 25. Alle Kinder sollen an den Schulen aufgenommen werden, an denen sie angemeldet worden sind. Wie im Vorjahr wird es keine Abweisungen geben, anders als in früheren Jahren auch keine Auseinandersetzungen um die katholische St. Martin-Grundschule, die nach städtischer Planung einzügig bleiben soll, aber auch im nächsten Schuljahr zwei 1. Klassen bilden wird.
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Von den bisher angemeldeten 364 Kindern haben 84 eine ausländische Staatsangehörigkeit, die größten Gruppen kommen aus Rumänien (15) und Syrien (11). An der Grundschule an Dreslers Park sind 46 von 82 Lernanfängern nicht deutsch, an der St.Martin-Schule zehn von 39.
Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule Buschhütten: Die 38 angemeldeten Kinder werden auf sieben jahrgangsübergreifende Lerngruppen verteilt. Vier Plätze bleiben als Reserve noch frei.
Adolf-Wurmbach-Grundschule: 103 Kinder wurden angemeldet, davon 39 in Littfeld und 64 in Eichen. Insgesamt vier Klassen werden gebildet,eine mehr als jetzt – die Verteilung auf die beiden Standorte wird von Schulleitung und Stadt entschieden. Die Schule wird dann in diesem Jahrgang, wenn auch die noch nicht angemeldeten Kinder aus dem Bezirk dort eingeschult werden, keine Reserve mehr haben, die etwa für Zuzüge gebraucht würde.
Grundschule Fellinghausen: 39 angemeldete Kinder werden auf – wie bisher – zwei Klassen verteilt.
Jung-Stilling-Schule Kredenbach: 63 Kinder werden eingeschult. Erstes und zweites Schuljahr (51 Kinder) werden jahrgangsübergreifend unterrichtet. Hinzu kommen 18 Kinder,die ein drittes Jahr in der Schuleingangsphase (Jahrgänge 1 und 2) bleiben. So entstehen sechs Lerngruppen, eine mehr als im Vorjahr.
Grundschule an Dreslers Park: Mit 82 angemeldeten Kindern werden vier Eingangsklassen gebildet, eine mehr als im Vorjahr.
Katholische St. Martin-Grundschule Kreuztal: Die Verwaltung rät zu zwei Eingangsklassen mit insgesamt 39 Kindern. Wenn nur die elf katholischen Kinder und die sechs (nicht katholischen) Geschwisterkinder berücksichtigt würden, könnte eine Klasse ausreichen – diesen Weg ist die Stadt in Vorjahren gegangen, um andere Grundschulen zu stärken. Dort ist nun allerdings kein Platz mehr.
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