Kreuztal. Alle Kinder werden in Kreuztal da eingeschult, wo sie hin wollen. Für ältere Kinder mit Handicap sieht das ab Klasse 5 schon anders aus.
Alle Kreuztaler Kinder werden im nächsten Sommer dort eingeschult, wo sie auch angemeldet wurden. Es wird keine Abweisungen geben, niemand wird auf andere Grundschulen verwiesen, weil die Zahlen gepasst haben. „Die Eltern haben uns den Großteil der Arbeit abgenommen“, sagte Philipp Krause (CDU) im Schulausschuss, „wir müssten fast den Eltern Danke sagen.“
+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++
Dreh- und Angelpunkt der jährlichen Debatten im Schulausschuss ist alljährlich die St.Martin-Schule, die als katholische Bekenntnisgrundschule stets mehr Anmeldungen hat, als in eine Eingangsklasse aufgenommen werden können. Selbst im vorigen Jahr, als ein Kontingent von insgesamt 22 Eingangs-Lerngruppen möglich wurde, mussten auf dem Dörnberg Kinder abgewiesen werden; dafür war in der Adolf-Wurmbach-Grundschule Eichen/Littfeld eine vierte 1. Klasse gebildet worden. „Erfreulich“ nannte es denn auch Heiner Giebeler (Grüne), dass die St. Martin-Schule im nächsten Sommer zwei Eingangsklassen bilden darf. „Das kann natürlich nicht in jedem Jahr gelingen.“ „Wir begrüßen die Entlastung der Grundschule an Dreslers Park“, sagte Claudia Menzler-Hirsch (UWG) – dorthin wären die Kinder sonst geschickt worden.
Land begrenzt Inklusion am Gymnasium
Einstimmig ist der Schulausschuss auch den Vorschlägen zur Inklusion an weiterführenden Schulen gefolgt. Gesamtschule und Realschule werden „Schulen des gemeinsamen Lernens“, dort werden in den 5. Klassen 27 Plätze für Kinder mit Förderbedarf freigehalten. Zugleich wird die Aufnahmekapazität der Klassen um je zwei Schüler verringert, sodass die Realschule insgesamt 54, die Gesamtschule 135 Kinder aufnehmen kann.
+++ Lesen Sie auch: Kreuztal: Sorgen um Gesamtschule – Schüler wandern ab +++
„Es würde auch einem Gymnasium in Kreuztal gut zu Gesicht stehen, Schule des gemeinsamen Lernens zu sein“, wandte Heiner Giebeler (Grüne) ein. Dem stehen allerdings die Vorgaben des Schulministeriums entgegen: Ein Gymnasium muss mindestens sechs „zieldifferent“ zu unterrichtende Kinder aufnehmen, um Schule des gemeinsamen Lernens zu werden; bei den anderem Schulformen liegt die Zahl bei drei Kindern je Klasse. Rechnerisch könnte das Gymnasium bei 27 Kindern zwar einbezogen werden – allerdings steht jetzt schon fest, dass vier von ihnen eine Förderschule besuchen werden. Heike Siebel (SPD) forderte grundsätzliche Überlegungen jenseits der Rechenexempel: „Diese Kinder fühlen sich an den Regelschulen oft nicht wohl.“ Das allerdings sei nicht Thema für die Stadt, sondern für die Landespolitik, stellte Vorsitzende Heike zur Nieden (SPD) klar.
+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++