Siegen. Gerade für Unternehmen in ländlichen Regionen sind Klimawandel und Digitalisierung große Herausforderungen. So will die Uni Siegen ihnen helfen.

Unter Leitung der Universität Siegen nahm nun das „Mittelstand-Digital Zentrum Ländliche Regionen“ den Betrieb auf. Es knüpft an die Arbeit des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Siegen an. „Mit knapp 5,5 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für die nächsten drei Jahre das neue Zentrum, das seinen Fokus auf die speziellen Digitalisierungsherausforderungen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im ländlichen Raum legt“, schreibt die Uni Siegen in einer Mitteilung.

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„Vom Klimawandel über den industriellen Strukturwandel bis zur Digitalisierung setzen globale Megatrends die Wirtschaft unter massiven Transformationsdruck“, heißt es weiter. Unternehmen in ländlichen Regionen stünden vor Herausforderungen, die sich von denen in urbanen Regionen teils erheblich unterscheiden – etwa in den Bereichen Infrastruktur, Demographie oder medizinische Versorgung. Das Mittelstand-Digital Zentrum Ländliche Regionen setze genau hier an. „Mit einem breitgefächerten Angebot an Unterstützungsformaten und technischen Demonstratoren, einem sozialpartnerschaftlichen und menschzentrierten Ansatz sowie einer ausgeprägten Nachhaltigkeitsorientierung wollen wir KMU in Südwestfalen und anderen ländlichen Regionen dabei unterstützen, sich resilient und zukunftsfähig aufzustellen“, erläutert Dr. Muhamed Kudic, Geschäftsstellenleiter des Zentrums an der Universität Siegen.

Siegen: Neue Einrichtung setzt Arbeit des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums fort

Im Bereich der digitalen Transformation „hat sich das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen in den letzten fünf Jahren zu einem etablierten Partner für kleine und mittlere Unternehmen in Südwestfalen entwickelt“, so die Uni Siegen. Diese erfolgreiche Arbeit gelte es fortzusetzen und auszubauen. Die Angebote des Mittelstand-Digital Zentrums sind kostenfrei und richten sich an alle KMU in ländlichen Regionen, insbesondere in Industrie, Handwerk, Medizin und Pflegewirtschaft sowie Forstwirtschaft. Mit Informations-, Qualifizierungs- und Vernetzungsveranstaltungen sollen Mitarbeitende befähigt werden, die digitale Transformation im eigenen Unternehmen umzusetzen und voranzutreiben. „Darüber hinaus werden technische Demonstratoren entwickelt, die digitale Innovationen greifbar machen und in Digitalisierungsprojekten mit Unternehmen eingesetzt werden.“

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Das Themenspektrum des Zentrums deckt unter anderem den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in KMU, Datenökonomie und Datenschutz, die grüne Transformation sowie neue digitale Lern- und Arbeitswelten ab. Darüber hinaus unterstützt das Zentrum KMU mit speziellen KI-Trainern, zum Beispiel in der Produktion oder der Pflege.

Uni Siegen: Ergebnisse des Mittelstand-Digital Zentrums auch für andere Regionen

„Als Flächenregion mit einem starken industriell geprägten Mittelstand stehe Südwestfalen stellvertretend für weitere ländliche Regionen in Deutschland“, heißt es seitens der Uni. Aus diesem Grund agiere das Zentrum nun in einem erweiterten Wirkungskreis. „Im Rahmen der Mittelstand-Digital Initiative sind wir Teil eines bundesweiten Netzwerks von mehr als 25 Zentren, die KMU bei der Digitalisierung unterstützen“, betont Muhamed Kudic. „Uns ist es wichtig, dass zukünftig auch Unternehmen in anderen, ähnlich strukturierten Regionen von unserer Arbeit profitieren. Aus diesem Grund werden wir frühzeitig unsere Aktivitäten und bestimmte Angebote überregional transferieren.“

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Als größter Partner und mit einem Fördervolumen von knapp 2,6 Millionen Euro übernimmt die Universität Siegen die Leitung des Mittelstand-Digital Zentrums. Sie verstärkt das fachlich breit aufgestellte Konsortium unter anderem in den Bereichen Künstliche Intelligenz, AR- und VR-Technologie, Datenökonomie und Geschäftsmodellentwicklung. Die Ruhr-Universität Bochum bringt mit dem Lehrstuhl für Produktionssysteme technologisches und methodisches Know-how in der Automation, Robotik, Digitalisierung und Vernetzung von Produktionssystemen. Die Fachhochschule Südwestfalen hat als Partnerin einen Fokus auf ganzheitlicher Betrachtung von neuen Arbeitswelten geht. Das Fraunhofer Institut für Informationstechnik (FIT) in St. Augustin hat seinen Schwerpunkt im Bereich der künstlichen Intelligenz und Nachhaltigkeit, insbesondere bei der Datenerfassung-, auswertung und -visualisierung. Die AiF Forschung, Technik, Kommunikation GmbH wird die Angebote und Aktivitäten des Zentrums überregional transferieren.

Unternehmen finden weitere Informationen und alle Ansprechpartner des Zentrums auf kompetenzzentrum-siegen.digital

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