Siegen. . Im ersten Jahr haben sich bereits 300 Firmen beim Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 der Universität Siegen gemeldet.
Seit fast einem Jahr gibt es das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum an der Universität Siegen jetzt schon. In dieser Zeit haben sich mehr als 300 Unternehmen beim Team des Kompetenzzentrums gemeldet, mehr als hundert Unternehmensbesuche haben die Mitarbeiter schon absolviert. „Mit einer so großen Nachfrage hatten wir gar nicht gerechnet. Das zeigt, dass für kleine und mittlere Unternehmen in Südwestfalen die Digitalisierung ein wichtiges Thema ist“, freut sich Dr. Martin Stein vom Kompetenzzentrum.
Unterstützung bei der Digitalisierung
Das Zentrum wurde gegründet, um Unternehmen in Südwestfalen und darüber hinaus bei der Digitalisierung zu unterstützen. Dafür hat das Kompetenzzentrum zum Beispiel die Workshop-Reihe „Digital Scouts“ gestartet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von kleinen und mittleren Unternehmen werden ein halbes Jahr lang fit für die Digitalisierung gemacht, um sie dann in ihren jeweiligen Firmen anstoßen zu können.
Auch dieses Angebot stieß in der Region auf eine große Nachfrage: Mehr als 30 Unternehmen meldeten sich für die Workshop-Reihe an. Einmal im Monat treffen sich jetzt Experten aus dem Kompetenzzentrum mit den Mitarbeitern der Unternehmen, um die Voraussetzungen für erfolgreiche Digitalisierungsprojekte zu besprechen. Zu Beginn standen Fragen zur Analyse von Prozessen in Unternehmen auf dem Programm. „Wir haben den künftigen Digital Scouts erklärt, wie sie solche Prozesse erkennen und auf ihr Digitalisierungspotenzial überprüfen können“, erklärt Jun.-Prof. Dr. Thomas Ludwig vom Kompetenzzentrum. In weiteren Treffen wurde über IT-Strategien und über Möglichkeiten gesprochen, alte Maschinen durch die Digitalisierung zu modernisieren.
Mit dabei sind Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen – von der metallverarbeitenden Industrie, über Automobil-Zulieferer oder Apotheken bis hin zu einem Tischlereibetrieb. Die ersten Digital Scouts sind schon bald fertig ausgebildet, im Herbst soll bereits die zweite Runde starten.
Projekte in Betrieben
Darüber hinaus hat das Kompetenzzentrum bei mehreren Unternehmen Projekte gestartet. Ein Beispiel ist die Firma Carl Cloos Schweißtechnik in Haiger. Dort ging es darum, eine einheitliche Schnittstelle für Maschinen zu erarbeiten, um Daten zwischen den Maschinen auszutauschen – und das sowohl für neue Maschinen der Firma Cloos als auch für Maschinen, die bereits bei Kunden stehen. „Ohne die Anregungen des Kompetenzzentrums wären wir nicht so schnell zu einer Lösung gekommen“, erklärt IT-Leiter Ralf Pfeifer.
Im Sommer hat es in der Geschäftsstelle des Kompetenzzentrums einen Wechsel gegeben. Der bisherige Leiter des Zentrums, Thomas Ludwig, hat zum 1. August einen Ruf auf eine Juniorprofessur für Cyber-Physische Systeme an der Universität Siegen angetreten. Die Leitung des Kompetenzzentrums hat er an seinen bisherigen Stellvertreter Dr. Martin Stein abgegeben. „Ich werde dem Kompetenzzentrum aber natürlich auch weiterhin beratend zur Seite stehen und gemeinsame Projekte für die Region umsetzen“, sagt Ludwig. Für die Zukunft hat sich das Kompetenzzentrum einiges vorgenommen. „Wir möchten noch mehr Unternehmen bei uns in der Region erreichen, vor allem um die Region als Ganzes stärker zu vernetzen und so voranzubringen“, sagt Martin Stein.