Dreis-Tiefenbach. Jahrelang wurde über den Übergang in die Siegauen gestritten – es soll auch in Zukunft wieder einen geben, verspricht die Verwaltung.
Die Brücke ist weg. Fast vier Jahre nach der Sperrung des Fußgängerstegs von der Austraße über die Sieg in das neue Erholungsgebiet in der Siegaue hat die Stadt das Bauwerk jetzt abbrechen lassen.
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Seit den 1980er Jahren lag die ehemalige Kranbrücke über der Sieg
Als Kranbrücke für eine Industriehalle war der spätere Steg bis in die 1980er Jahre verwendet worden, erinnert Winfried Oehm vom Heimatverein Alte Burg Dreis-Tiefenbach. „Viele Jahre wurde dieser bequeme Zugang zum Naherholungsgebiet Siegaue gerne benutzt. Plötzlich und unerwartet kam dann die Sperrung des in die Jahre gekommenen Bauwerks. Der Grund war die mangelnde Tragfähigkeit infolge starker Rostschäden.“ Als die Talbrücke über die K 5 über die Sieg mit außen angebrachten Stahlkabeln verstärkt wurde, haben die Bauarbeiter die Fußgängerbrücke als kurze Verbindung zwischen den Flussufern genutzt, berichtet Winfried Oehm: „Jetzt ist die Stahlbrücke verschwunden. Die beiden Betonauflager stehen unverbunden und unbelastet an den Siegufern. Genau so plötzlich wie der Steg gesperrt wurde, wurde er auch abgebaut. Die zerlegte Stahlkonstruktion lag nach ein paar Stunden als Schrott in einem Container. Das ist ein wenig glanzvolles Ende.“
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Sanierung nicht machbar – Neubau zu teuer
Im Dezember 2018 hatte die Stadt den Übergang sperren lassen, weil er als nicht mehr standsicher galt. Über Jahre wurde dann in der Politik gestritten: für eine Sanierung, für einen Neubau, für einen ersatzlosen Abriss. Auch Studierende der Uni wurden eingeladen, sich mit Vorschlägen zu beteiligen. 2019 hatte der Stadtentwicklungsausschuss den Neubau der Brücke zunächst abgelehnt, nach einer Unterschriftensammlung in Dreis-Tiefenbach griff der Rat das Thema wieder auf. Versucht wurde, den Neubau der Brücke zusammen mit dem Projekt „Sieg verbindet“, dem Fuß- und Radweg auf dem alten Bahndamm vom Bahnhof zu den Siegwiesen, fördern zu lassen – vergeblich.
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Zwischendurch kam die Brücke von der Wernsbachstraße in die Ortsmitte ins Blickfeld: Deren Sanierung sei wichtiger, befand der Rat. Die ist inzwischen erfolgt. Nun steht der Ansatz von 125.000 Euro für die Austraße 2022 wieder im Haushaltsplan. Zwei Mal habe die Stadt versucht, für diesen Höchstpreis einen Auftrag zu vergeben, sagte Beigeordneter Andreas Fresen dieser Zeitung auf Nachfrage – ohne Erfolg. An dem Übergang halte die Stadt nun aber fest: „Wir haben Alternativen in der Prüfung.“
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