Hilchenbach. Die Kosten für die Neugestaltung des Marktplatzes in Hilchenbach sind gestiegen. Das sorgt im Rat für kaum Diskussionen. Dafür aber ein Detail.

„Die Wasserspiele sind ein Highlight“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Stötzel. „Wo Wasser ist, ist auch Leben, das zieht die Besucher an“, ist sich André Jung (CDU) sicher. Der Plan für den ersten Bauabschnitt des neu gestalteten Marktplatzes in Hilchenbach stößt bei den Ratsmitgliedern auf Begeisterung. In der Ratssitzung stört sich nur die SPD an mehreren Bäumen, die die Blickachse von der Wilhelmsburg zur evangelischen Kirche versperren würden, so Michael Stötzel. Es sind mehr die Details, die im Rat für Diskussionen sorgen, weniger die Kosten.

Marktplatz-Umbau in Hilchenbach: Ein Detail sorgt für Diskussionen

Die Neugestaltung des Marktplatzes sei ein „Zugewinn“ für die Stadt, sagt Michael Stötzel (SPD). Allerdings sei bei der derzeitigen Planung die Sichtverbindung zwischen den beiden Wahrzeichen nicht möglich, was „nicht akzeptabel“ sei. Konkret geht es um drei Bäume vorm Restaurant Engelbert. Diese mittlere Baumreihe solle nicht ausgeführt werden, so der Antrag der SPD. Ebenso habe man bei der derzeitigen Planung nicht genug Stellfläche für Kirmes und Auftritte der Philharmonie Südwestfalen, sagt Michael Stötzel.

Ein Plateau soll auf dem Marktplatz in Hilchenbach allen Menschen zur Verfügung stehen und soll im ersten Bauabschnitt realisiert werden. 
Ein Plateau soll auf dem Marktplatz in Hilchenbach allen Menschen zur Verfügung stehen und soll im ersten Bauabschnitt realisiert werden.  © Landschaftsarchitekturbüro Doris Herrmann | Landschaftsarchitekturbüro Doris Herrmann

„Die mittlere Baumreihe ist wichtig, auch als Schattenspender“, meint Peter Kraus (UWG). Für ihn seien die Wasserspiele zu teuer und „warum müssen Bäume angestrahlt werden?“. Christoph Rothenberg (FDP) wundert sich, dass es im Rat um die Detailplanung geht, was darauf hindeuten könne, „dass die Sache nicht komplett zu Ende diskutiert ist“.

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In Ausschüssen habe man noch genug Zeit, darüber zu sprechen, so André Jung (CDU). Billiger würde man die Umgestaltung des Marktplatzes nicht bekommen. Jetzt sei das Zeitfenster offen, man hätte die Förderung (aus dem Förderprogramm „Dorferneuerung 2021“). „Wenn wir jetzt anfangen,umzuplanen, werden die Baukosten noch mal höher“, meint Stefan Jäger (UWG). Das Problem der Blickachse zwischen Wilhemsburg und Kirche bestehe gar nicht, sagt Hannah Neuhaus (Grüne). Das habe Doris Herrmann, die mit ihrem Landschaftsarchitekturbüro für die Planung des ersten Bauabschnitts zuständig ist, im Infrastrukturausschuss erläutert.

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Er könne die Bedenken „nicht so ganz nachvollziehen“, meint Martin Born (fraktionslos). Grundsätzlich würde er sich dem Antrag der SPD anschließen, „wenn es nicht schon eine Baumreihe gäbe“, betont Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis. Der Antrag der SPD wird mit 11 Dafür- und 14 Gegenstimmen abgelehnt.

Marktplatz-Umbau in Hilchenbach: Das sind die Kosten für den ersten Bauabschnitt

Derzeit wird für den ersten Bauabschnitt von Gesamtkosten in Höhe von 689.895,95 Euro ausgegangen – ursprünglich hatte die Stadtverwaltung im August 2020 die Baukosten auf 300.000 Euro geschätzt. „Wir haben alle Möglichkeiten zur Kosteneinsparung intensiv genutzt“, betont Kyrillos Kaioglidis. Aufgrund der bevorstehenden Ausschreibung und dann anschließend geplanten Vergabe von Bauleistungen ist die Bereitstellung einer „außerplanmäßigen Verpflichtungsermächtigung“ erforderlich, die nun im Rat bei drei Enthaltungen und zwei Gegenstimmen beschlossen wurde.

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Heißt: Aufgrund der Kostensteigerung muss Geld aus anderen Töpfen genommen werden, um die erhöhten Gesamtkosten zu decken. In diesem Fall sind das 300.000 Euro für die Neugestaltung des Marktplatzes im zweiten Bauabschnitt, für den derzeit der Bewilligungsbescheid noch aussteht und die Planung noch nicht vollumfänglich vergeben werden konnte, sowie Mittel für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses Grund (83.000 Euro), die nicht in Anspruch genommen wurden. „Wir werden nun die Ausschreibungen vornehmen, damit wir im Rat am 2. November den Auftrag vergeben können“, erklärt Kyrillos Kaioglidis das weitere Vorgehen.

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