Buschhütten. Der wohl wichtigste Kreuztaler Kulturspielort ist mit dem Brand in der Stadthalle verloren gegangen. Nun gibt es endlich eine neue Alternative.
„Der Brand war ein Treffer in die Brust“, sagt Kulturausschussvorsitzender Jochen Schreiber. „Alle haben sich auf das Bürgerforum gefreut und dann brennt das Ding ab“, so Kulturamtsleiter Holger Glasmachers. Über vier Monate ist das Feuer an der Kreuztaler Stadthalle nun her. Den 16. Mai werden viele Kreuztaler nie wieder vergessen – für Kreuztalkultur brach an diesem Tag die Veranstaltungsstätte weg. „Wir mussten das für uns verarbeiten“, so Holger Glasmachers. „Jetzt freuen wir uns aber auf etwas Neues.“ Denn Kreuztalkultur hat mit dem Campus Buschhütten einen neuen Spielort für seine Veranstaltungen ab Januar bis April gefunden. Zwölf der insgesamt 19 Events werden in der modernen Halle des Unternehmens Achenbach-Buschhütten stattfinden – mit dabei ist Comedy, Musik und Tanz.
Das ist die neue Spielstätte für Kreuztalkultur nach dem Stadthallen-Brand
„Wir haben unsere Not geschildert und sind sofort auf offene Ohren gestoßen“, berichtet Holger Glasmachers. „Für uns ist das Ehrensache“, sagt Peter Haub, Geschäftsführer vom Campus Buschhütten. „Wir sind mit der Halle für moderne Produktionstechnik angetreten“, betont Dr. Gabriele Barten, Mitglied der Geschäftsleitung von Achenbach Buschhütten. Das sei auch immer noch die Bestimmung. „Wir wollen aber keine Blackbox in der Gegend sein, sondern Offenheit der Region gegenüber zeigen.“ Daher ist auch die Freude bei den Verantwortlichen von Campus und Achenbach Buschhütten groß.
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Möglich werden die Veranstaltungen von Kreuztalkultur dort nicht zuletzt auch dadurch, dass weitere große Produktionsanlagen im vorderen Hallenteil des Campus’ voraussichtlich erst ab Mai installiert werden und die Veranstaltungen vorrangig am Wochenende stattfinden.
Auch die Mieter, unter anderem die Uni Siegen, hätten ihr Einverständnis gegeben, freut sich Peter Haub. Denn ihre Materialien müssen bei den Veranstaltungen im vorderen Drittel der Halle aus dem Weg geschafft werden – dort werden die Veranstaltungen laufen.
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Der große Raum wird gebraucht, denn für den Campus Buschhütten sind unter anderem die Acts vorgesehen, mit denen das Bürgerforum feierlich eröffnet werden sollte und die mit einem großen Publikumsandrang verbunden sind. Bis zu 550 Besucherinnen und Besucher können in der Halle Platz finden.
Mit dieser Lösung habe man auch „etwas Luft, um zu schauen, wie es in Zukunft weitergeht“, sagt Jochen Schreiber. „Es ist die 15. Location, die wir aus dem Boden stampfen“, betont Holger Glasmachers. Denn Kreuztalkultur war schon an ganz verschiedenen Orten mit seinen Veranstaltungen zu Gast. Verbunden sind damit auch immer Genehmigungsverfahren und viel Aufwand. Die Umgestaltung an den Wochenenden wird auch in Buschhütten eine Herausforderung.
Kreuztalkultur 2023: Das ist das neue Programm
„Wir haben das Programm ab Januar noch mal komplett umgestrickt“, erzählt Holger Glasmachers. 31 Veranstaltungen umfasst die gesamte Spielzeit von September bis April von Kreuztalkultur. Der erste Teil des Programms („Volume I“) mit zwölf Veranstaltungen ist kürzlich gestartet. Das sind die Highlights aus „Volume II“:
Die Tickets
Eine Übersicht mit allen Veranstaltungen von Kreuztalkultur gibt es im Netz unter www.kreuztal-kultur.de/veranstaltungen. Zu den Vorverkaufsstellen gehören zum Beispiel das Bürger- und Kulturamt der Stadt Kreuztal, die Touristikinformation der Stadt Hilchenbach und der Gebrüder-Busch-Kreis.
Der Kartenkauf ist auch über www.proticket.de möglich. Der Vorverkauf für den zweiten Teil der Spielzeit („Volume II“) beginnt am 23. September.
Der Comedian Kurt Krömer tritt am Samstag, 11. März, 20 Uhr, auf dem Campus Buschhütten auf. Er füllt sonst große Hallen, ist spätestens nach seiner Teilnahme an der Show „LOL – Laughing out loud“ und seinem Buch „Du darfst nicht alles glauben, was du denkst: Meine Depression“ einem noch größerem Publikum bekannt geworden. Nach Buschhütten kommt er mit seinem Programm „Die Gönnung steigt“.
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Noch mehr Witze gibt’s mit Atze Schröder und Till Hoheneder am Dienstag, 31. Januar, 20 Uhr. Mit ihrem Programm „Zärtliche Cousinen“ kommen sie nur zu wenigen Liveterminen, der Campus Buschhütten gehört dazu.
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Am Sonntag, 8. Januar, 17 Uhr wird die Philharmonie in Südwestfalen „großes Kino“ mit ihrem Neujahrskonzert bieten, ist sich Holger Glasmachers sicher, gerade vor dem Hintergrund der beeindruckenden Kulisse auf dem Campus Buschhütten.
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Ein Favorit des Kreuztaler Kulturamtsleiters ist auch „The Sound of Classic Motown“ (Samstag, 7. Januar, 20 Uhr, Campus Buschhütten), das von Ron Williams präsentiert wird. Das Plattenlabel Motown hat 110 Top-Ten-Hits von 1961 bis 1971 veröffentlicht.
Kreuztalkultur lässt sich auch von den Krisen nicht unterkriegen
Die Vorfreude auf das Programm ist bei allen Beteiligten groß. „Natürlich wird jetzt aber nicht automatisch alles gut“, betont Holger Glasmachers. Denn die Energiekrise, Corona und die Inflation gehen auch nicht an den Kreuztaler Kulturmachern vorbei. „Wir wissen nicht, wie die Reaktionen sein werden. Es ist eine Entwicklung, die man nicht absehen kann.“ Bis April werde man die Preise für die Tickets aber auf keinen Fall erhöhen, unterstreicht Holger Glasmachers.
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