Freudenberg. Die Schreinerei Martin Quandel hat sich auf den Denkmalschutz und die Restaurierung spezialisiert. Bei den Auszubildenden ist sie total beliebt.
Möbel, Treppen, Innenausbau, Küchen, Türen, Fenster – das alles und noch viel mehr zählt zu den Leistungen der Schreinerei Martin Quandel in Freudenberg. Nicht der einzige Grund, warum sich der Schreinermeister über die Nominierungsurkunde im Wettbewerb „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ der Handwerkskammer Südwestfalen freuen darf. Und zwar als einer von insgesamt drei nominierten Betrieben in der Kategorie „Leistungen und Erfolge“.
Freudenberg: Schreinerei Martin Quandel ist ein Traditionsunternehmen
1896 von Friedrich Wilhelm Knie als Bau- und Möbelschreinerei mit angeschlossenem Bestattungsinstitut gegründet, führt Martin Quandel den Familienbetrieb nun bereits in der vierten Generation. Seit mehr als 20 Jahren ist der geprüfte Restaurator im Schreinerhandwerk im Innungsvorstand tätig. Sein Steckenpferd seit jeher: der Denkmalschutz und die Restaurierung aller erdenklichen Bauelemente.
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Der erfahrene Meister legt Wert darauf, dass auch seine Auszubildenden klassische Tischlerarbeiten erlernen: „Bei unserer Tätigkeit fallen sehr oft alte Techniken an. Wenn z. B. die Ecke eines Fensters kaputt ist, dann muss das mit Schlitz- und Zapfen-Verbindungen wiederhergestellt werden. Da kann man keine einfache Lamello-Verbindung reinfräsen.“ Die Restaurierungsarbeiten sind nicht nur interessant, sondern gleichzeitig sehr komplex. Der Umgang mit alten Handwerkstechniken und modernen Restaurierungsmethoden will gelernt sein.
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Glücklicherweise stellt das für Quandels Azubis keine große Herausforderung dar, wie der gelernte Schreinermeister voller Stolz berichtet: „Die Lehrlinge, die bei uns die Lehre machen, die beherrschen sogar die traditionellen Holzverbindungen.“Und dafür können sich die angehenden Tischler absolut begeistern. Denn dass Quandel nicht nur Schreinermeister, sondern zusätzlich geprüfter Restaurator im Handwerk ist, war für die junge Auszubildende Helena Berg ausschlaggebend für ihre Bewerbung im Betrieb: „Ich bin hier gelandet, weil Martin Quandel sich darauf versteht, Möbel und Bauelemente zu restaurieren. Das war mir bei der Ausbildungsplatzsuche ganz wichtig, da ich später gerne den Weg in die Denkmalpflege einschlagen möchte.“
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Erst seit Kurzem bezieht der Betrieb sein Holz aus hiesigen Forstwirtschaften. Auch hiervon profitieren die Azubis. Denn so sehen die Lehrlinge nicht nur, wie das Holz aufgeschnitten wird, sondern auch, was beim Trocknen in der hauseigenen Trockenanlage alles beachtet werden muss. „Das ist um einiges interessanter, als wenn man nur zum Holzhändler fährt, sich vor Ort etwas aussucht und der das dann liefert“, betont der Schreiner-Profi.
Schreinerei Martin Quandel in Freudenberg: Große Erfolge bei den Azubis
23 Auszubildende und sieben erfolgreiche Meisterschüler haben seit 1992 im Familienunternehmen als Schreiner gelernt. Derzeit in Freudenberg beschäftigt sind vier Mitarbeiter, darunter eine Azubine. Das Besondere: der Betrieb punktet durch eine sehr geringe Lösungsquote. Doch nicht nur das. Martin Quandels Azubis liefern oft überdurchschnittlich gute Prüfungsergebnisse ab. Von den erfolgreichen Gesellen konnte sich einer 2014 den dritten Platz auf Landesebene beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks sichern. Aber auch dieser Erfolg spricht für sich: Insgesamt vier Azubis erhielten Auszeichnungen beim Innungswettbewerb „Die Gute Form“, ein Gestaltungswettbewerb, welcher sich durch exzellent gestaltete Gesellenstücke im Tischler- und Schreinerhandwerk auszeichnet.
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Wie diese hohe Erfolgsquote zustande kommt? Der geprüfte Restaurator erklärt sich das so: „Wir haben eine größere Bibliothek mit aktuellen Fachzeitschriften und -büchern, die stelle ich jedem Mitarbeiter zur Verfügung. Da können sich die Lehrlinge ihre Inspiration holen.“ Geht es dann um die Gestaltung des Gesellenstücks, bietet Quandel seinen Schützlingen gerne sein Fachwissen an und versucht gemeinsam mit ihnen „irgendwas Schönes draus zu machen“. „Aber ich beeinflusse das nicht. Die Gestaltung sowie die Entscheidung zur Teilnahme am Wettbewerb liegt ganz allein in den Händen der Prüflinge“, stellt der 60-jährige klar.
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Bewerbungen erhalte die Schreinerei zwar mehr, als sie verarbeiten könne, dennoch ist für Quandel klar, „es sollte schon jeder Betrieb bemüht sein, auszubilden“. Für den Ausbildungspreis beworben habe sich der Schreinermeister nur zufällig. Gewinnambitionen zeigt der erfahrene Handwerker dennoch: „Ich bin jetzt 60 geworden und möchte den Betrieb in drei Jahren an meinen Sohn Tillmann übergeben. Der Preis wäre schon ein sehr schöner Abschluss.“
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Jetzt ist allerdings erst einmal Geduld gefragt, denn wer die Trophäe mit nach Hause nehmen darf, erfahren die nominierten Betriebe am 23. September 2022 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in der Schlüter-WorkBox Iserlohn. Der Sieger in der Kategorie „Leistungen und Erfolge“ darf sich neben der Trophäe auch über ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro, gestiftet von den Volksbanken, freuen.
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