Siegen-Wittgenstein. „Extremen nicht Feld überlassen“: Schülervertretung Siegen-Wittgenstein über sprachliche Entgleisungen von Querdenkern. Für respektvolle Debatten
Die Schülervertretung Siegen-Wittgenstein (BSV) betont die Priorität offener Schulen in der Corona-Lage und fordert eine konsequente Aufarbeitung der Pandemie im Bildungssektor. „Eine weitere Schulschließung muss unter allen Umständen vermieden werden“, sagt Bezirksschülersprecher Jost Hoffmann. Die gravierenden fachlichen und sozialen Defizite wären bei erneutem Distanzlernen kaum noch aufzuholen.
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Priorität hätten der Schutz von Schüler- und Lehrerschaft sowie durchgängiger Präsenzunterricht, so Dominic Klein vom BSV-Vorstand. Präsenzunterricht könne nur mit Infektionsschutzmaßnahmen gewährleistet werden, auch junge Menschen können schwer an Corona erkranken. Mehr Luftfilter und CO2-Ampeln, kostenlose Masken seien geeignet. „Masken sollen regelmäßig gewechselt werden, das kostet viele Familien viel Geld“, so stv. Bezirksschülersprecherin Lisa Hackler. Auch geimpfte Schüler sollten, so wie es an vielen Schulen bereits der Fall ist, weiter die Möglichkeit haben, sich testen zu lassen. „Die einzig sichere, dauerhafte Lösung ist die Impfung“, betont Jost Hoffmann.
Bezirksschülervertretung Siegen-Wittgenstein fordert respektvolle Debatte um Corona
Politik, Experten, Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft müssten regelmäßig die Lage analysieren und regional passende Maßnahmen für dauerhaften Präsenzunterricht erarbeiten, fordert die BSV: Die Weihnachtsferien könnten gut dazu genutzt werden. Vor allem müsse sachlich diskutiert werden. „Wir erleben, dass die Debatte um die Maßnahmen in den Schulen zusehends unsachlich und extrem wird. Sprachliche Entgleisungen von Querdenkern und Verschwörungstheoretikern in Sozialen Netzwerken, auch bei uns in Siegen-Wittgenstein, dürfen nicht das Bild der Debatte bestimmen“, so Hoffmann. Nur mit einer respektvollen Debatte könne man rational entscheiden. „Wir dürfen Extremen nicht das Feld überlassen.“
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Kommunikation zwischen Ministerium und Schulen und innerhalb der Schulen sei weiter wichtig. Und: Man müsse aus der Krise lernen, die Pandemie im Bildungssektor intensiv aufarbeiten. „Wir dürfen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, so Lisa Hackler. Über Digitalisierung hinaus brauche es Reformen und Investitionen für ein zukunftsfähiges Bildungssystem.