Siegen. Das St. Marien-Krankenhaus Siegen bietet zusammen mit der AOK NordWest und der deutschen Herzstiftung einen Herz-Tag an. Thema diesmal: Blutdruck.

Die Chance, direkt mit verschiedenen Medizinern ins Gespräch zu kommen, ist häufig nicht gegeben. Das Arzt- Patienten-Seminar am jährlichen Herz-Tag ist aber genau dafür gedacht. Das St. Marien-Krankenhaus Siegen lädt gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung und der AOK NordWest am Samstag, 6. November, in die Siegerlandhalle zum offenen Austausch ein. Das Thema des diesjährigen Herz-Tags lautet „Herz unter Druck“.

Herz-Tag in Siegen: Diesmal ist das Motto „Herz unter Druck“

„Ungefähr ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland sind von zu hohem Blutdruck betroffen, das sind etwa 20 Millionen Menschen“, erklärt Prof. Dr. Michael Buerke, leitender Chefarzt der Kardiologie und des Herz- und Gefäßzentrums im St. Marien-Krankenhaus. Bei den über 60-Jährigen liegt der Anteil der Menschen mit Bluthochdruck bei über 60 Prozent.

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Bei vielen Betroffenen seien die Werte zu hoch, ohne dass sie es wissen. Dabei sei zu hoher Bluthochdruck einer der größten Risikofaktoren für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen. „Leider führen oft erst die schwerwiegenden Folgen von unbehandeltem Bluthochdruck die Patienten zum Arzt“, erzählt Prof. Dr. Michael Buerke. Nur ein Drittel der Betroffenen werde richtig behandelt, sodass die Symptome zurückgehen.

Herz-Tag in Siegen: Das ist das Angebot

Der Herz-Tag 2022 will über Bluthochdruck informieren, Fragen beantworten und Ängste abbauen. Experten informieren über Ursachen, Diagnosen und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten, so Hans-Jürgen Winkelmann, der Hauptgeschäftsführer des St. Marien-Krankenhauses. In den sechs Vorträgen gehe es unter anderem darum, zu klären, was der Blutdruck eigentlich ist und wie Covid-19 mit zu hohem Bluthochdruck zusammenhängt, berichtet Prof. Dr. Michael Buerke.

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„Wir bieten am Herz-Tag Infomaterial zum Blutdruck und seinen Folgen an“, unterstreicht der ehrenamtliche Beauftragte der deutschen Herzstiftung, Günter Nöll. Die Stiftung ist in der Siegerlandhalle mit einem Stand vertreten und möchte dort zusätzlich zum Thema Blutdruck ihr Programm zur Reanimation für ältere Sportler in Zusammenarbeit mit dem DFB vorstellen.

Bluthochdruck: Prävention ist wichtig

„Herzerkrankungen sind nach wie vor häufigster Grund für stationäre Krankenhausbesuche und auch leider weiterhin die häufigste Todesursache“, sagt der Regionaldirektor Dirk Schneider von der AOK NordWest. Der richtige Umgang mit Bluthochdruck spiele eine wichtige Rolle, um Herzinfarkte und andere Herzkrankheiten zu vermeiden. Die AOK NordWest legt daher am Herz-Tag besonderen Wert auf den Themenbereich „Prävention und Vorsorge“. Sie bietet in der Siegerlandhalle Seminare unter dem Motto „Gesundheit im Dialog“ an. Es gehe darum, dass Patienten mit Medizinern in direkten Kontakt kommen, betont der Regionaldirektor.

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Die AOK NordWest möchte aber auch die Chance nutzen, um am Herz-Tag für ihr Gesundheitskurs-Angebot zu werben. Dirk Schneider warnt davor, dass die Inanspruchnahme des AOK-Angebots für Vorsorgeuntersuchungen wie dem „Check Up 35“ rückläufig sei. Damit sich dies ändert, will die Krankenkasse am Herz-Tag die verschiedenen Angebote vorstellen. „Wir möchten die Leute dazu animieren, einen gesunden Lebensstil zu führen.“

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Das St. Marien-Krankenhaus beobachtet, dass Menschen nach – wie auch bei – Herzerkrankungen zurückhaltender Ärzte aufsuchen, so Prof. Dr. Michael Buerke. Diese Tatsache sei im vergangenen Jahr vor allem Corona geschuldet gewesen. Prävention sei aber ein wichtiges Thema – auch wenn das Bewusstsein dafür wegen Covid-19 in den Hintergrund rückt. „Andere Krankheiten sind ja nicht weg, nur weil jetzt Corona da ist“, sagt Dr. Christian Stoffers, Leiter der Abteilung Kommunikation und Marketing im St. Marien-Krankenhaus.

Siegen: Pandemie hat Programm beim Herz-Tag etwas reduziert

Hans-Jürgen Winkelmann freut sich darauf, dass der Herz-Tag in diesem Jahr unter Einhaltung der Corona-Vorgaben und im verantwortungsvollen Umgang mit der aktuellen Pandemielage wieder in Präsenz durchgeführt werden kann. „Die Leute kommen gerne, um sich zu informieren und beraten zu lassen.“ Im vergangenen Jahr war der Herz-Tag nur im digitalen Format möglich.

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Dieses Jahr wird es zusätzlich ein digitales Angebot geben. Eine Übertragung der Veranstaltung direkt aus der Siegerlandhalle heraus sei sichergestellt, betont Dr. Christian Stoffers. Insgesamt habe man das Programm etwas reduziert, da Begegnungen in diesem Jahr noch nicht wieder so intensiv möglich seien wie vor der Pandemie, erklärt Hans-Jürgen Winkelmann.

Der Siegner Herz-Tag findet am Samstag, 6. November, ab 9 Uhr im Gläser-Saal in der Siegerlandhalle statt. Es ist das 25. Arzt-Patienten-Seminar dieser Art in Siegen. Der Tag hat eine lange Tradition in der Region. In Betzdorf wurde in diesem Jahr bereits ein Herz-Tag in Präsenz durchgeführt.

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