Siegen. Das St. Marien-Krankenhaus bietet virtuelle Rundgänge durch den Darm an. Das VR-Projekt soll unterhaltsam für Prävention sensibilisieren.
Interesse an einer virtuellen Tour durch den menschlichen Darm? Das St. Marien-Krankenhaus macht es möglich. Die Virtual-Reality-Simulation ist am Dienstag, 23. November, ab 10 Uhr im Ambulanten Zentrum zu erleben. Es ist, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist, eine der ersten Stationen dieses Angebots.
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Eindrucksvolle Einblicke in diesen Bereich des Körpers gewährt das St. Marien-Krankenhaus nicht zum ersten Mal. Seit 2008 tourt das größte begehbare Darmmodell Europas durch Deutschland, und die Klinik am Kampen war damals eines der ersten Häuser, das den 20 Meter langen XXXXXL-Darm präsentierte. Nun gibt es eine deutlich platzsparendere, aber nicht weniger beeindruckende Variante, um Wissenswertes über dieses wichtig Organ zu erfahren. „Ganz nebenbei wird über Darmkrebsvorsorge informiert“, heißt es weiter.
St. Marien-Krankenhaus Siegen gewährt eindrucksvolle Einblicke in menschlichen Darm
Dies geschieht virtuell und analog durch die Experten des Darmzentrums im St. Marien-Krankenhaus, die ChefärzteProf. Dr. med. Frank Willeke (Chirurgie), Dr. med. Heinrich Franz (Gastroenterologie), Prof. Dr. med. Ralph Naumann (Onkologie) und Dr. med. René Baumann (Strahlentherapie). „Normalerweise weiß nur medizinisches Fachpersonal, wie die Anatomie des Menschen von innen genau aussieht und funktioniert. Mit einer VR-Brille und einem Controller zur Steuerung der Teleportation kann sich aber jeder einen Darm und dort vorhandene Krankheiten von innen ansehen und so besser verstehen“, erklärt Dr. Christian Stoffers vom Organisationsteam.
Ambulantes Zentrum
Das Ambulante Zentrum Albertus Magnus des St. Marien-Krankenhauses Siegen ist in der Sandstraße 140 - 144.Auf drei Ebenen sind Arztpraxen und Einrichtungen diverser medizinischer Fachrichtungen untergebracht.
Als vor 13 Jahren das Darmmodell erstmals nach Siegen kam, um die Menschen aufmerksamkeitsstark und unterhaltsam für die Darmkrebsvorsorge zu sensibilisieren, war das Echo enorm. Es habe damals noch eine gewisse Scham gegeben, sich mit dem Thema Darmkrebs auseinanderzusetzen. „Doch war die emotionale Distanz durch den 20 Meter langen und fast drei Meter hohen Schlauch mit einer Tonne Materialgewicht schnell überbrückt“, sagt Christian Stoffers. Der Darm schlängelte sich damals von der Aufnahme über das Foyer bis zu den zentralen Aufzügen.
Siegen: St. Marien-Krankenhaus klärt mit Virtual Reality über Darmkrebs und Risiken auf
Das Team habe nach Corona nicht noch ein digitales Angebot konstruieren wollen – „vielmehr sollten Präsenz und Eintauchen in eine digitale Welt miteinander verschmelzen, und zwar vor Ort im Ambulanten Zentrum am St. Marien-Krankenhaus“. Virtual Reality-Spezialisten aus Leipheim haben das am Computer generierte Aufklärungstool nach dem Lern-Konzept des Original-Darm-Modells entwickelt: Der Besucher durchschreitet erst einen gesunden Abschnitt, bevor er das Wachstum eines Polypen sieht, der schließlich zu Darmkrebs mutiert. Der Nutzer wird zudem über Risikofaktoren wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen aufgeklärt und erfährt, was das familiäre Risiko für ihn bedeutet. Mittels virtueller Hinweisschilder im Darm wird über Krankheitsstadien informiert – und darüber, wie die Vorsorgekoloskopie vor Darmkrebs schützen kann.
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Der Ansatz überzeugte die Chefärzte der im Darmzentrum zusammengeschlossenen Kliniken des St. Marien-Krankenhauses. Sie hoffen, dass gerade auch ältere Besucherinnen und Besucher die innovative Technik erleben wollen. „Natürlich gibt es da auch eine entsprechende Unterstützung der Leipheimer VR-Spezialisten für alle Teilnehmer“, heißt es von den Organisatoren. „Sie ‚beamen‘ die Besucher in die virtuelle Realität der modernen Prävention.“
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