Buschhütten. Bis zu neun Beschäftigte lassen alles stehen und liegen, wenn die Löschgruppe Kreuztal-Buschhütten zum Einsatz muss – mit Rückendeckung vom Chef.

Dass die Firma Achenbach Buschhütten die Arbeit der Feuerwehr nach Kräften unterstützt, ist nun sogar ministeriell besiegelt: NRW-Innenminister Herbert Reul verlieh dem Familienunternehmen mit mehr als 400 Beschäftigten kürzlich die Förderplakette für Arbeitgeber in NRW mit dem Titel „Ehrenamt bei Feuerwehr und Katastrophenschutz“. Peter Haub, Leiter des Facility-Managements bei Achenbach Buschhütten, nahm die Auszeichnung in Düsseldorf für die Geschäftsführung aus den Händen des Innenministers persönlich entgegen.

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Wesentlich für die Auszeichnung ist, dass Achenbach Buschhütten, Systemanbieter unter anderem für Walzwerkanlagen und Folienschneidmaschinen, seit Jahren mit gutem Beispiel vorangehe, wenn es darum geht, die Angestellten auch während der Arbeitszeit für den Feuerwehrdienst im Einsatzfall freizustellen. Bis zu neun Mitarbeiter machen sich bei Achenbach Buschhütten von ihren Arbeitsplätzen auf den Weg ins benachbarte Feuerwehrgerätehaus, wenn die örtliche Löschgruppe alarmiert wird. Acht von ihnen sind dann sogenannte Gastlöscher, also Feuerwehrmitglieder aus anderen Standorten, die aber während der Arbeitszeit mit den Buschhüttenern ausrücken.

Stadt Kreuztal ist Achenbach Buschhütten dankbar für Haltung zur Feuerwehr

Der neunte Firmenangehörige, der ebenfalls mit ausrückt, ist Buschhüttens stellvertretender Einheitsführer Peter Giebel. Er hatte den erneuten Impuls dafür gegeben, dass die Stadt Kreuztal Achenbach Buschhütten für die Würdigung vorschlug. Als „extrem wichtig“ beschrieb Kreuztals Feuerwehrchef Jan Kleine diese Haltung der Firmenleitung, von der das Ehrenamt im Tagesgeschäft lebe; „in Buschhütten hätten wir ziemlich schlechte Karten ohne diese Großzügigkeit“, stellte der Leiter der Feuerwehr klar, als sich jetzt anlässlich der Auszeichnung Feuerwehrleute und Geschäftsführung am Buschhüttener Feuerwehrgerätehaus trafen.

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Das gute Miteinander von Feuerwehr und Firma hat mehrere Facetten: Im November 2016 bezog die Buschhüttener Feuerwehr ihr neues Gerätehaus gleich neben dem Unternehmen, das den Neubau als Eigentümer errichtet hat, um ihn dann an die Stadt Kreuztal weiterzuvermieten. Außerdem gestattet die Eigentümerfamilie Barten der Feuerwehr immer wieder für Einsatzübungen großzügigen Zugang zum Werksgelände. Im Jahr 2014 fand dort sogar der kreisweite Leistungsnachweis der Feuerwehren statt.

Axel Barten, Eigentümer Achenbach Buschhütten: Je mehr wir uns helfen, desto besser

„Wir sind stolz darauf, dass wir so eine gute Zusammenarbeit haben“, freut sich Firmeneigentümer Axel Barten. Wenn andere Firmen ihren Beschäftigten die Teilnahme am Feuerwehrdienst während der Arbeitszeit verweigerten, sei dies in seinen Augen „Leichtsinn und nicht zeitgemäß – eine Haltung, die ich nicht verstehen kann. Je mehr wir uns untereinander helfen, desto besser ist es doch.“

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Axel Barten erinnerte daran, dass Achenbach Buschhütten in seiner über 550-jährigen Geschichte zeitweise über eine eigene Betriebsfeuerwehr verfügte. Die ist mittlerweile Historie, aber eine Anhänger-Leiter erinnert noch daran: Die Löschgruppe Buschhütten hat sie aufpoliert und bringt sie zu besonderen Anlässen vor dem Gerätehaus repräsentativ in Stellung.