Buschhütten. Übungsbetrieb und Kameradschaft: Schwierig in Coronazeiten. Die Feuerwehr in Buschhütten arbeitet dennoch daran, sich zukunftsfähig aufzustellen

Für die Feuerwehr Buschhütten war das vergangene Jahr in mancher Hinsicht ein schwieriges – nun arbeitet die Wehr daran, ihre Personalsituation in der Löschgruppe zu verbessern.

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Die Buschhüttener Feuerwehr hatte sich einiges vorgenommen, um neue Interessenten zu gewinnen, nachdem eine Handvoll Alterskameraden von Bord gegangen waren – doch Corona vereitelte kreative Ideen für Werbeaktionen. Zumindest der kleine Image-Film, mit dem die Buschhüttener Feuerwehr für sich wirbt, kann der Bevölkerung die Brandschützer ohne Virusbeschränkungen näherbringen.

Übungsverbot seit Herbst – die Alternative ist zwangsläufig Online

Andere Aktivitäten müssen warten: Mit einer Schaufensterpuppe in Feuerwehruniform wollten die 24 Einsatzkräfte in Geschäften darauf aufmerksam machen, dass die Mitarbeit in der Feuerwehr ein attraktives Hobby ist und Spaß machen kann; auch eine Veranstaltung am Gerätehaus war geplant, um Begeisterung für den Feuerwehrdienst zu wecken. Stattdessen sind derzeit nur „Lockrufe“ auf Distanz möglich – und die Bemühungen, die vorhandene Mannschaft, so gut es geht, fachlich wie motivationsmäßig auf dem Laufenden zu halten.

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Dabei erging es den Buschhüttern wie den meisten Feuerwehren: Angesichts des Übungsverbots seit Herbst machten auch sie sich auf die Suche nach alternativen Unterrichts-, Kommunikations- und Übungsmethoden. Sie testeten eine Software aus, die mittlerweile in der ganzen Stadtfeuerwehr zur Verfügung steht, um theoretischen Unterricht über Video abzuhalten. Die Stadt Kreuztal erwarb die Lizenzen für ein Online-Tool, das es allen Einheiten erlaubt, sich virtuell zu treffen.

Teamgeist und Motivation leben von persönlichen Begegnungen

Die Anfänge sind gemacht: Als Thomas Tremmel, bis vor kurzem noch Amtsleiter für Brand- und Bevölkerungsschutz und Rettungswesen im Kreis, von seiner neuen Wirkungsstätte Düsseldorf aus einen Online-Vortrag über ein Unglück unter Atemschutz hielt, verfolgten seine Ausführungen mehrere Dutzend Kreuztaler Feuerwehrleute daheim vor ihren Bildschirmen. Die begegnen sich derzeit ansonsten nur bei Einsätzen.

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„Dass gut funktionierende Feuerwehrarbeit vor allem vom praktischen Üben lebt, ist das eine Problem in Zeiten einer akuten Corona-Dynamik“, wissen Buschhüttens Einheitsführer Steffen Marx und sein Stellvertreter Peter Giebel; „dass Teamgeist und Motivation aber nur durch persönliche Begegnungen lebendig bleiben, ist die zweite Herausforderung.“

Das Engagement, den Feuerwehrdienst auch möglichen Interessenten aus der Bevölkerung schmackhaft zu machen, trägt erste Früchte; 70 Bürgerinnen und Bürger hatten sich kürzlich mit ihrer Löschgruppe am Feuerwehrgerätehaus solidarisch gezeigt und auf eine entsprechende Aktion der Wehr reagiert. Peter Giebel: „Die Reaktionen aus der Bevölkerung sind sehr positiv. Und die Kameraden der Löschgruppe sind noch enger zusammenrückt.“

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