Siegen. In stark frequentierten Bereichen wie zwischen Reichwalds Ecke und Siegen ZOB hat das Auto nichts verloren, meint Hendrik Schulz. Ein Kommentar.

Die Neuordnung des Verkehrs in der Siegener Innenstadt dürfte eine der gravierendsten Umwälzungen der vergangenen Jahrzehnte sein. Zumindest was den Verkehr angeht. Und das ist auch dringend nötig.

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Ich hatte vor einiger Zeit das „Vergnügen“, mittags mit dem Auto durch den ZOB zu fahren (die Polizei war dabei). Die Dreistigkeit mit der es sich manche Autofahrer einfach herausnehmen, Vorschriften zu ignorieren, ist bemerkenswert. Da parkte einfach jemand vorm Geschäft, während die Busse nicht durchkamen. Ein anderer brauste mit hohem Tempo Richtung Morleystraße davon. Den ZOB „legal“ Richtung Hufeisenbrücke zu verlassen, dauerte geschlagene 20 Minuten: ankommende und abfahrende Busse; Autos, die dort nichts verloren hatten; Fußgänger, die in großer Zahl den Zebrastreifen querten. Alle behinderten sich gegenseitig. Der Fehler im System.

Es gibt Stellplätze in Siegen: In Parkhäusern – im Vergleich ziemlich günstig

Es wird höchste Zeit, das System auf links zu ziehen. Konsequent weg mit dem Auto. In so stark frequentierten, engen Bereichen wie hier nervt es nur noch, hält alle anderen auf. Es gibt kein Grundrecht, direkt vorm Ziel zu parken oder sinnlos lärmend im Kreis zu fahren. Es gibt Stellplätze in Siegen: In den Parkhäusern. Dann geht man eben ein paar Meter zu Fuß und zahlt ein paar Euro. Siegen ist da im Vergleich zu anderen Städten überaus günstig.

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Mobilitätswende heißt nicht, dass es für alle besser wird. Hier wird es fürs Auto schlechter. Aber alle anderen profitieren.

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