Kaan-Marienborn. Bewahren, integrieren, vermitteln, Zukunft gestalten: Der Förderverein des Siegerlandmuseums bekräftigt seine Unterstützung für die Neugestaltung
Um Heimat soll es gehen im „neuen“ Siegerlandmuseum, Heimat in einem zeitgemäßen Sinne freilich. Um die Vermittlung von Werten, Geschichte; um Integration der Menschen von außerhalb, den Dialog zwischen Generationen und Bevölkerungsgruppen, gemeinsames Gestalten von Zukunft, das ohne das Wissen um die Vergangenheit nicht gelingen könne. Astrid Schneider projiziert diese Vision im Namen der Stadt, Günter Zimmermann fasst es ähnlich für den Förderverein des Museums zusammen. Anlass ist der Jahresempfang des Vereins, zu dem nach einem Jahr Pause wieder eingeladen wurde.
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Dass Mitglieder und Gäste sich diesmal nicht im historischen Ratssaal versammelten, sei nach wie vor Corona geschuldet, sagt Bürgermeister Steffen Mues, findet das Ambiente in der Weißtalhalle aber mehr als passend. Er betont die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Förderverein, bedankt sich bei dessen neuem Vorsitzenden Günter Zimmermann für die großzügige Unterstützung. Dieser habe versprochen, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, die Stadt mit bislang 2,3 Millionen Euro unterstützt. „Du hast Wort gehalten.“
Förderverein sammelt Millionenbetrag für das neue Siegerlandmuseum
Er habe selbst nicht mit einer solchen Summe gerechnet, sagt Zimmermann. „Das Ziel waren 1,66 Millionen.“ Er dankt allen, die beigetragen haben, die Summe weit zu übertreffen. Zumal die Zahl der Spender eher überschaubar sei, überwiegend aus dem Kreis der Mitglieder oder jener käme, die Verein und Museum schon seit langem gewogen seien. „Es hat nur vier Absagen gegeben, 15 Ansprachen sind noch offen“, da werde auf jeden Fall noch einmal vorgesprochen.
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Zimmermann richtet lobende Worte an seinen Vorgänger Ulf Stötzel, für dessen langjähriges Engagement und dass er als Ehrenvorsitzender weiter aktiv bleibe, ebenso dessen Frau. Und er verspricht, genau im Sinne des Altbürgermeisters zu agieren, wenn es um das Werben in der Politik für weitere Unterstützung beim Museumsumbau gehe: „Wenn ich vorne rausgeworfen werde, gehe ich hinten wieder rein!“ Zimmermann appelliert auch an die anwesenden Politiker, sich persönlich dafür einzusetzen. Die Menschen im Siegerland stünden hinter ihnen. Nebenbei: Der Förderverein könne auch jederzeit mehr als die aktuell knapp 200 Mitglieder gebrauchen.
Stadt Siegen und Siegerlandmuseum setzen auf den nächsten Regionale-Stern
Der Aus- und Umbau des Museums steht im Mittelpunkt, der Vortrag ist zweigeteilt: Katrin Bückmann, seit 30 Jahren Stadtführerin, gibt einen Überblick über die Geschichte der Siegener Bunker – vor allem jene, die künftig Teil des Siegerlandmuseums sein sollen. Es geht es um den Bau, die Bewährung als Schutzraum im Zweiten Weltkrieg, die späteren Überlegungen für eine Wohn-Nutzung, dann im Kalten Krieg wieder als Schutz.
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Und nun als zusätzlicher Raum für das Museum, für Exponate und neue Ansätze digitaler Vermittlung, vorgestellt von Astrid Schneider. Da gehe es um eine Akzentuierung der bestehenden Sammlungen, die das Haus auch überregional und international interessant machten; um die Verbesserung der Museumsdidaktik, den Blick auf die Region und die Möglichkeit für die Besucher, sich gemeinsam und möglichst auch generationenübergreifend Wissen anzueignen und miteinander in den Dialog zu kommen.
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Neben dieser Neuausrichtung seien Barrierefreiheit und besserer Zugang für alle wichtig. Der neue Standort solle nicht zur Außenstelle werden. „Burg und Bunker bilden eine Einheit!“ Astrid Schneider setzt auf den nächsten Regionale-Stern, „dann können wir loslegen“.