Achenbach. Im Reallabor Achenbach kommt die Uni Siegen zu den Menschen: Beide Seiten lernen und profitieren voneinander – dank gegenseitiger Offenheit.
Philip Engelbutzeder, Initiator des „Reallabors Achenbach“, bezeichnet sich als „Aktionswissenschaftler“. Wichtig sei ihm, „dass es sinnvoll ist für mich, was ich forsche. Ich will mit dem Herzen dabei sein.“ Für Universitäten sei diese Aktions-Dimension „auch ein Kulturwandel“.
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Dieser Ansatz spricht der Qualität und Berechtigung der theoretischen Arbeit, die in anderen Bereichen an den Universitäten in der Forschung geleistet wird, nicht den Wert ab. Die Stoßrichtung ist einfach eine andere. Günther Langer vom Heimatverein Achenbach nennt es nach seinen intensiven Erfahrungen mit dem Reallabor innerhalb der vergangenen Monat ein „neues Denken in der Wissenschaft“. Denn: Der Faktor „real“ sei „das, was der Uni oft fehlt“.
Siegen: Vom Reallabor Achenbach profitieren die Uni und die Menschen im Quartier
Die Verbindung mit der alltäglichen Lebensrealität in der Gesellschaft hat dabei zwei Seiten. Die Studierenden können in der Praxis lernen, können unmittelbare Effekte von Ideen, Konzepten und Projekten beobachten, die sonst „nur“ theoretischen auf dem Lehrplan stehen. Die Bürgerinnen und Bürger wiederum lernen die Institution Universität anders kennen. Günther Langer hat das in Achenbach gut beobachten können, wie er erzählt: dass Leute, die den Uni-Betrieb vorher als eher abgehoben eingeschätzt haben, den Kontakt mit Studierenden und Forschenden nun sehr mögen und eine andere Sicht darauf entwickelt haben. Vor Ort im Quartier werde sicht- und spürbar, was die Uni überhaupt tut und was sie den Menschen geben kann.
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Dieser Aspekt sei beim Großprojekt „Siegen. Wissen verbindet“, innerhalb dessen zwei weitere Fakultäten in die Innenstadt umziehen und diese einschneidend umgestaltet wird, nach seiner Überzeugung ganz zentral, damit das Vorhaben gelingen kann. Entscheidend sei, so Günther Langer, „die Menschen real mitzunehmen – so dass sie die Uni wirklich als Chance sehen“. Die Erfahrungen in Achenbach könnten ein Vorbild sein. Langer: „Hier gibt es zwischen Uni und Menschen einen tollen Zusammenhalt. Es ist schön, mit der Uni zusammenzuarbeiten.“
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Umgekehrt sind die Uni-Vertreter von den Achenbachern angetan. Günther Langer, in seinen Funktionen erster Ansprechpartner, „ist sehr offen für neue Ideen“, sagt Philip Engelbutzeder. „Wir kriegen einen Riesen-Vertrauensvorschuss, so dass wir immer wieder Dinge machen können.“
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