Siegen. Die Pläne für ein neues Wohngebiet auf dem Wellersberg in Siegen möchte die Volt-Fraktion vom Tisch haben – und das Naherholungsgebiet erhalten.

Die Volt-Fraktion im Rat will kein weiteres Wohngebiet auf dem Wellersberg. Das besagt ein Antrag, der mit dem Bezirksausschuss West am Donnerstag, 27. Mai, Thema in den politischen Gremien wird. „Der Wellersberg als Naherholungsgebiet ist mit seiner besonderen Lage ein wichtiger Bestandteil für das Stadtbild”, so Jacob Kammann, Vertreter von Volt im Bezirksausschuss, in einer Mitteilung. „Der Wellersberg ist ein qualitativer Aufenthaltsort, der gerne und oft besucht wird. Sobald hier der erste Bagger rollt, gibt es kein Zurück mehr.“

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Laut Wohnbaulandkonzept ließen sich auf dem Areal des früheren Munitionsdepots bis zu 400 Wohneinheiten schaffen. Der Rat hatte im vergangenen Sommer einstimmig beschlossen, eine Vorzugsvariante weiter zu verfolgen, die eine weiträumige Erschließung der Flächen direkt im Anschluss an die bestehende Bebauung vorsieht. Dagegen formierte sich das „Aktionsbündnis Wellersberg“, das von Volt unterstützt wird.

Siegen: Volt will auch aus ökologischer Sicht kein neues Wohngebiet am Wellersberg

Auch aus ökologischer Sicht „ist der Erhalt des Wellersberges wichtig”, betont der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, André Gieseler. „Mit der Anbindung an den Tiergarten bietet der Wellersberg eine wichtige Funktion für den Erhalt der Pflanzen- und Tierwelt und trägt gleichzeitig zum Ausgleich des städtischen Klimas bei.” Es sei wichtig, die innerstädtische Versiegelung nachhaltig auszugleichen.

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„Den Naturraum Wellersberg versiegeln zu wollen, der vom Wohnbaulandkonzept lediglich als ,bedingt geeignet’ klassifiziert wurde, statt versiegelte Flächen für Wohnraum aufzuwerten, ist absurd und wird uns früher oder später auf die Füße fallen”, so Kenny Schulz von Volt. Stattdessen könne „mit dem entsprechenden politischen Willen“ der Fokus auf andere Stadtteile gelegt werden. Darüber hinaus werde sich mit einem neuen Wohnquartier der Individualverkehr vor Ort verstärken, „eine Entwicklung, die nicht mehr zeitgemäß ist“, wie Erik Dietrich ergänzt. „Warum werden nicht bestehende Wohnquartiere erweitert?“ Flächen am Wellersberg führten aufgrund der anzunehmenden Preise außerdem „nicht dazu, dass dort auch langfristig sozialer Wohnraum entsteht“.

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