Siegen. Michael Groß (Grüne) fordert Bürgermeister Steffen Mues (CDU) ein weiteres Mal heraus. Insgesamt gibt es in Siegen jetzt vier Kandidaten.
Jetzt sind es vier: Die Siegener Grünen werden am Samstag ihren Fraktionschef Michael Groß als Bürgermeisterkandidaten vorstellen. Er wurde vor einer Woche von einer Wahlversammlung nominiert. Bei der Wahl am 13. September wird er gegen Amtsinhaber Steffen Mues (CDU), Ingmar Schiltz (SPD) und Melanie Becker (Linke) antreten.
Die Entscheidung der Grünen kommt kaum überraschend: Zum einen haben sie, seit es das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters in Siegen gibt, noch nie auf einen eigenen Kandidaten verzichtet. Zum anderen haben die Grünen spätestens seit dem Ende des letzten Jahres ihre Gangart gegenüber der von Bürgermeister Steffen Mues deutlich verschärft.
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Absetzbewegungen von Jamaika
In der Haushaltsdebatte dieses Jahres hatte Grünen-Stadtverordnete Angela Jung die Ansiedlung von Timberjacks, das gescheiterte Fernwärmeprojekt in Geisweid, die „völlig misslungene Planung von Windkraftanlagen“ und die faktisch ausgebliebene Rekommunalisierung des Stromnetzes als „schwere politische Niederlagen“ der Grünen bezeichnet. Fraktionschef Michael Groß machte wiederholt Ratsbeschlüsse zum Thema, die von der Verwaltung nicht ausgeführt worden seien – die Liste wurde schließlich sogar zum eigenen Tagesordnungspunkt. Kritisch positionierten sich die Grünen zuletzt auch zum Umgang der Verwaltung mit der Platane vor dem künftigen Johann-Moritz-Quartier.
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Im Rat tritt ein Bündnis von CDU, Grünen und FDP („Jamaika“) seit 2014 als „Koalition der Möglichkeiten“ auf, in der häufig Michael Groß die Rolle des Wortführers übernimmt – durchaus zum Verdruss mancher Mitglieder der CDU als stärkster Ratsfraktion, die unter Führung von Rüdiger Heupel dem Grünen die Bühne bereitwillig frei macht. Gelegentliche Absetzbewegungen lässt die FDP erkennen: In den letzten Monaten fehlte hin und wieder ihre Unterschrift unter Anträgen, die dann von CDU und Grünen allein gestellt wurden.
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Für Michael Groß der fünfte Anlauf
Das Kräftemessen zwischen Steffen Mues und Michael Groß bei Wahlen ist nicht neu – für Mues ist es am 13. September die dritte, für Groß sogar schon die fünfte Kandidatur für das Bürgermeisteramt. Michael Groß trat erstmals 1999 an, wo er 5,5 Prozent der Stimmen errang – Bürgermeister wurde mit 61,5 Prozent Ulf Stötzel (CDU). 2004 wurde Stötzel mit 48,4 Prozent wiedergewählt, Groß errang 7,59 Prozent. Sein bisher bestes Ergebnis erzielte Michael Groß 2007 mit 9,7 Prozent, als Steffen Mues als Nachfolger für den pensionierten Ulf Stötzel antrat und 47,8 Prozent erzielte. 2014 verteidigte Mues sein Amt mit 55,1 Prozent, Groß holte 8.0 Prozent.
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Im Hauptberuf ist Michael Groß Geschäftsführer des Vereins für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen (VAKS), der seine Wirzeln in der Flüchtlingsberatung hat, mittlerweile auch Träger einer Reihe von Kitas und offenen Ganztagsgrundschulen sowie des Werkstatt- und Probenhauses in Siegen ist. Zuletzt hat er auch die Trägerschaft der Kreuztaler Beratungsstelle für Mädchen in Not übernommen.
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