Siegen. Die Erweiterung des Siegener Schlossparks geht voran. Am Freitag war Spatenstich, am Montag beginnen die Arbeiten für Spielplatz und Liegewiese.

Wo einst die Jugendherberge stand, wird ab Montag „sicher einer der schönsten und spannendsten Spielplätze des Siegerlandes“ entstehen, sagt Bürgermeister Steffen Mues. Die Erweiterung des Schlossparks, für die am Freitag Spatenstich war, soll aber noch mehr zu bieten haben.

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Siegener Schlosspark: Was kommt?

Nach den Entwürfen des Ateliers Loidl aus Berlin, Gewinner des freiraumplanerischen Wettbewerbs „Rund um den Siegberg“, wird dem Schlosspark offiziell das südlich unmittelbar angrenzende Areal um die ehemalige Jugendherberge hinzugefügt. Dieses wird zweigeteilt. Im westlichen Bereich wird eine gleichmäßig abfallende Wiese angelegt, auf dem östlichen Streifen drei Plateaus für den großen Spielplatz in Gestalt einer stilisierten Burg- und Wehranlage.

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Diese Lösung basiert auf einem Workshop- und Beteiligungsverfahren aus dem Jahr 2016, bei dem Kinder und Jugendliche ihre Ideen und Wünsche äußerten. „Von daher sind wir sehr sicher, dass die Anlage gut angenommen wird“, sagt der Bürgermeister. Die drei Plateaus sind jeweils für unterschiedliche Altersgruppen optimiert. Nicht alle der alten Bäume auf diesem Gelände ließen sich erhalten, räumt Stadtbaurat Henrik Schumann ein. Die, die nun noch stehen – und das sind etliche – blieben aber erhalten und würden während der Bauarbeiten durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen geschützt.

Was kostet’s?

Die Schlossparkerweiterung, teil des „Rund um den Siegberg“-Programms, ist derzeit mit 3,6 Millionen Euro veranschlagt. Ursprünglich – 2017 wurden die Wettbewerbsgewinner gekürt – lag die Schätzung bei 1,56 Millionen. Über die für langfristig laufende Städtebauprojekte üblichen Kostensteigerungen hinaus kam der Boom der Baubranche in den vergangenen Jahren hinzu. „Wir haben mehrfach ausgeschrieben, weil die Preise so angezogen haben“, erklärt Steffen Mues. „Das hat aber nichts gebracht.“ Immerhin: Das Land NRW habe zugesagt, seine 70-prozentige Förderung auch für den höheren Betrag beizusteuern.

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Wie funktioniert’s?

Ein Stichwort, das bei der Beschreibung der nun anstehenden Schritte regelmäßig fällt: „Modellieren“. Das Gelände ist nicht nur wegen des Abrissplatzes der ehemaligen Jugendherberge zerklüftet und sehr unregelmäßig geformt. Für die Spielplatzzone werden die akkuraten Plateaus angelegt, für die Liegewiese eine gleichmäßige Hangfläche. Dafür muss an einigen Stellen sehr viel Material entfernt, an anderen sehr viel aufgeschüttet werden.

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Was bringt’s?

Außer dem Spielplatz und der Liegewiese wird es diverse Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten geben, außerdem ist ein neuer Aussichtspunkt vorgesehen. Darüber hinaus erlangt der Schlosspark dank der Maßnahme „seine historischen Ausmaße zurück“, betont der Bürgermeister. Wegen der Topographie lässt sich zwar keine vollständige Barrierefreiheit realisieren, zumindest wird die Erweiterung aber barrierearm. Fertig sein soll alles im Sommer 2021.

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