Siegen. . Viel Brimborium macht der Siegerentwurf des freiraumplanerischen Wettbewerbs „Rund um den Siegberg“ nicht. Darin liegt eine wesentliche Qualität.
Gerade das ist ein Punkt, den die Jury nach ihrer Entscheidung für den Vorschlag des Ateliers Loidl am Donnerstag lobte: Bürgermeister Steffen Mues nannte die Eingriffe „sehr behutsam“, Stadtbaurat Henrik Schumann unterstrich den Ansatz, vorhandene Qualitäten weiterzuentwickeln, Jury-Vorsitzender Prof. Gerd Aufmkolk unterstrich den Eindruck, dass die Planer „die Oberstadt verstanden haben“.
Sofern die Loidl-Ideen umgesetzt werden – ob es so sein wird, hängt vom Ausgang der Verhandlungen zwischen der Stadt Siegen und den Berlinern ab –, ändert sich den bisherigen Plänen nach zu urteilen an den drei großen Grünanlagen in der Oberstadt zwar einiges. Es geschieht aber durch gut durchdachte Maßnahmen und ohne Effekthascherei. Gerade am Siegberghang wird das Prinzip sehr deutlich.
Verzicht auf große Bauwerke
Der Bereich zwischen Kölner Tor und Kampen (parallel zur Friedrichstraße an der Flanke des Siegbergs) ist derzeit ein recht wilder Waldgürtel. Die Wettbewerbssieger schlagen einige quer verlaufende Wege vor, ein paar Spiel- und Aufenthaltsstationen und eine Art kleinen Klettergarten in einem Abschnitt. Den Baumbestand möchten sie aber erhalten, auf größere Bauwerke verzichten.
Die beiden Drittplatzierten Wettbewerbsteilnehmer – einen zweiten Platz gab es nicht – regen hingegen größere Eingriffe an. Die wbp Landschaftsarchitekten GmbH aus Bochum sieht in ihren Entwürfen einige breitere Schneisen am Hang vor, die als Aufenthaltsflächen gestaltet werden. Die Scape Landschaftsarchitekten GmbH aus Düsseldorf schlägt einen großen Aussichtsturm vor, um den herum sich eine Rampe schlängelt. Diese würde auf dem Niveau der Hinterstraße beginnen und unterhalb der Siegbergstraße auf den Hang führen.
Teil eines Gesamtprogramms
Der anonymisierte Wettbewerb – welcher Entwurf von welchem Bewerber stammt, erfuhr die Jury erst nach der Entscheidung – bezieht sich trotz des Namens „Rund um den Siegberg“ nur auf einen Teilkomplex des gleichnamigen Städtebauförderprojekts. Aufgelegt als Ergänzung der mit „Siegen – Zu neuen Ufern“ vor allem in der Unterstadt realisierten Veränderungen soll es den eingeschlagenen Weg in der Oberstadt fortsetzen.
Insgesamt sind dafür 23,1 Millionen Euro veranschlagt, wobei Verwaltung und Politik von Bundes- und Landes-Fördermitteln ausgehen. Größter Posten sind die Sanierung der historischen Stadtmauer. Außerdem ist die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude vorgesehen – und eben die Aufwertung und Gestaltung von Grünanlagen. Für letzteres sind bisher 3,5 Millionen Euro angesetzt.
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