Hilchenbach. CDU, UWG und FDP stellen die Kreuztaler Sozialdezernentin Edelgard Blümel als Bürgermeisterkandidatin für Hilchenbach vor.

Sie habe lange überlegt, sagt Edelgard Blümel: „Mir macht das Arbeiten in Kreuztal Spaß.“ Dann aber habe sie sich für die Herausforderung in der Nachbarstadt entschieden, die ihr CDU, UWG und FDP angetragen hatten. Die parteilose Kreuztaler Schul- und Sozialdezernentin will Bürgermeisterin in Hilchenbach werden. „Es reizt mich, Stadtentwicklung zu gestalten.“

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Im Gespräch mit den Hilchenbacher Partei- und Fraktionsspitzen hat die Kandidatin, die von den Wahlversammlungen der drei Parteien jeweils einstimmig nominiert wurde, ihre Positionen abgesteckt.

1. Hilchenbach an und für sich: „Es gibt so viele tolle Sachen“, sagt sie, „aber Hilchenbach wird von außen sehr negativ wahrgenommen.“ Ihren Wunsch, eine möglichst breite Unterstützerbasis zu gewinnen, verfolgt Edelgard Blümel weiter: Gespräche mit Grünen und SPD stehen noch an, berichtet CDU-Fraktionschef André Jung. „Gescheitert“ sei die Stadt an der nicht gelungenen Kommunikation aller Beteiligten: „Man muss sich als Team sehen, auch wenn man auf unterschiedlichen Seiten spielt.“ Im Amt wäre einer ihrer ersten Schritte eine Runde mit den Fraktionsspitzen, sagt Edelgard Blümel: „Um Regeln aufzustellen, wie man miteinander umgeht und sich in der Öffentlichkeit darstellt.“

Das sagen die Unterstützer

Bereits im März 2019 habe er erstmals Kontakt mit der Kreuztaler Beigeordneten aufgenommen, berichtete Karl-Heinz Jungbluth, Vorsitzender des FDP-Ortsvereins. Im Januar 2020 sei dann die Entscheidung gefallen. „Wir sind sehr zufrieden.“ Es sei auch „ganz wichtig, eine Frau in diesem Amt zu haben“. Eine Aufgabe werde es sein, „die Verwaltung von oben nach unten neu zu strukturieren“.

Oliver Schneider, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands: „Wir wollen Hilchenbach wieder ins richtige Licht rücken. Wir sind zuversichtlich, dass wir zum Erfolg kommen.“

Heinz Jürgen Völkel, Vorsitzender der UWG-Fraktion: „Sie hat notwendige Erfahrung. Wir wissen, dass wir einen guten Griff getan haben.“

André Jung, Vorsitzender der CDU-Fraktion: „Frau Blümel hat eindeutig bewiesen, dass sie Projekte erfolgreich umsetzen kann.“

2. Hilchenbacher Finanzen: Edelgard Blümel arbeitet in einer der bestsituierten Städte im Kreisgebiet, mit Haushaltssicherungskonzepten musste sie sich seit Beginn ihrer Amtszeit 2014 nicht herumschlagen. Sie kenne das aber auch anders, sagt sie und weist auf ihre Zeit in der Nothaushaltskommune Essen hin. „Mit der Kommunalaufsicht kann man auch reden.“ Die Stadt müsse sich um Fördermittel für Investitionen und um Sponsoren für einzelne Projekte kümmern. Von einem bloßen Sparhaushalt hält die Kandidatin nichts: „Der Bürger wird nicht umhinkommen, mehr Steuern zu zahlen.“ Aber in Maßen, mahnt CDU-Fraktionschef André Jung: Hilchenbach werde „sicher nicht Hochsteuerkommune“.

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3. Hilchenbacher Themen:

Edelgard Blümel äußert sich zu aus ihrer Sicht anstehenden Themen.

Demografie: Hilchenbach wird älter und kleiner. „Das muss man gestalten“, sagt sie, „ich würde gegensteuern.“ Mit Angeboten für junge Familien, aber auch neuen Wohnformen für Ältere.

Jugend: Edelgard Blümel kritisiert den Umgang, der gerade bei der Spende für Push eskaliert: „Was im Moment läuft, geht überhaupt nicht.“ Ihr Vorschlag: ein runder Tisch, womöglich auch unter Beteiligung eines Mediators.

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K ultureller Marktplatz: „Ich würde dem Kind einen anderen Namen geben.“ Denn der jetzige Name sei durch die Dauer- Auseinandersetzungen verbrannt. Dass sich der Bürgerverein verärgert zurückgezogen habe, „hat mich erschrocken“. Den würde sie „ganz schnell wieder ins Boot holen“.

Marktplatz Hilchenbach: Der Masterplan sei ein erster Schritt. Die Stadtmitte müsse insgesamt gestärkt werden, die Leerstände, vor allem im Gerberpark, müssten verringert werden. „Ich habe keine Patentlösung – das wäre vermessen.“

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Wohnen und Gewerbe: Bei der anstehenden Regionalplanung dürfe die Stadt nicht zurückstecken, sondern müsse „deutlich machen, dass man die Flächen braucht“. Baugebiete müssten weiterhin erschlossen werden: „Warum wird nicht gebaut.“ Aktiv sein sollte die Stadt auch bei der Hammerwerk-Brache, um die sich jetzt der Hilchenbacher Bauunternehmer Born bemüht: „Ich würde nicht warten, bis das Grundstück verkauft ist.“

Klimaschutz soll für Hilchenbach zentrales Thema sein. Dazu müsse auch über den erneuten Einsatz eines Klimaschutzmanagers nachgedacht werden. „Wenn man gute Arbeit leisten will, muss man auch ausreichend Personal haben.“

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