Hilchenbach. Holger Menzel verbietet Push-Verein, Spende des „linksextremistischen“ VVN-BdA anzunehmen. Peter Neuhaus will finanziellen Schaden ausgleichen.
Nach dem Bericht dieser Zeitung, dass die Stadt Hilchenbach dem Jugendförderverein Push verbietet, eine Spende des Verbands der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Siegerland-Wittgenstein anzunehmen, wirft Dr. Peter Neuhaus, Fraktionsvorsitzender der Hilchenbacher Grünen, Bürgermeister Holger Menzel vor, „auf dem rechten Auge offenbar blind“ zu sein, „während er auf dem linken Gespenster sieht!“. Neuhaus kündigte an zwei Drittel seiner monatlichen Aufwandsentschädigung für die Ratsarbeit im Februar dem Push-Verein zu überweisen.
Auch interessant
Der Bürgermeister habe sich bis heute nicht dagegen verwahrt, in den sozialen Netzwerken von der AfD öffentlichkeitswirksam missbraucht zu werden und deren Angriffe auf den Rat als „Linksfaschisten“ widerspruchslos durchgehen lassen. Dass Menzel nun die Annahme einer Spende der VVN-BdA an den den Push -Verein Hilchenbach verbiete, „ist unerträglich und schlägt dem Selbstverständnis der Stadt Hilchenbach frontal ins Gesicht“.
Peter Neuhaus: Bürgermeister verbietet Antifaschismus in Hilchenbach
Hilchenbach habe unter dem Eindruck neonazistischer Umtriebe am 8. November 2000 einmütig eine Resolution verabschiedet, in der es heißt: „Das zunehmend offene Auftreten rechtsextremer Gruppierungen und gewaltbereiter Schläger macht die Dringlichkeit deutlich, ein gemeinsames Handeln kommunaler und staatlicher Institutionen zu organisieren und die Bürgerinnen und Bürger zu aktivem Engagement und Zivilcourage aufzufordern.“ Genau das tue der Push-Verein mit seinen Antirassismus-Konzerten, so Neuhaus, „genau das tut die VVN-BdA! Und was tut der Bürgermeister? Er verbietet dieses Engagement – er verbietet den engagierten Antifaschismus in Hilchenbach.“ Damit stelle sich Menzel außerhalb des gesellschaftlichen Konsenses der Stadt. „Ich schäme mich für diesen Bürgermeister.“
Auch interessant
Um den finanziellen Schaden für den Push-Verein auszugleichen, erklärt Neuhaus, zwei Drittel seiner monatlichen Aufwandsentschädigung für den Monat Februar – ein Betrag von 500 Euro – an den Push-Verein zu überweisen. Ein Drittel spende er an seine Partei, so Neuhaus. „Auf eine Spendenquittung verzichte ich.“
Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Siegerland gibt es hier.
Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook.