Hilchenbach. Vor sechs Jahren war er gemeinsamer Kandidat von SPD und CDU. Jetzt tritt Sven Wengenroth in Hilchenbach für die Linken an.

Jetzt sind es drei: Noch Amtsinhaber Holger Menzel und der soeben von CDU, UWG und FDP nominierten Kreuztaler Stadträtin Edelgard Blümel tritt nun auch Linken-Fraktionschef Sven Wengenroth in die Arena. Die Mitgliederversammlung hat ihn jetzt als Kandidaten nominiert.

Eine Überraschung ist das nicht: Über Wochen hatten die Linken – wie auch die Grünen – darauf gedrungen, von den anderen Ratsfraktionen in ihre Überlegungen zur Bürgermeisterwahl einbezogen zu werden. UWG und FDP, die 2015 noch zusammen mit den Grünen Holger Menzel unterstützt hatten, entscheiden sich aber mit der CDU, zu dritt die Kreuztaler Sozialdezernentin für Hilchenbach zu gewinnen.

Was machen SPD und Grüne?

Der Versuch, auch die SPD in dieses Bündnis einzubeziehen, ist nach Informationen dieser Zeitung bereits gescheitert. Ob die SPD, derzeit stärkste Ratsfraktion in Hilchenbach, überhaupt einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl aufstellt, dürfte sich in den nächstem Tagen entscheiden. Auch die Grünen halten sich noch bedeckt. Nach deren offensichtlich auch ergebnisloser deutschlandweiter Kandidatensuche scheint es nicht mehr ausgeschlossen, dass auch dort der Fraktionschef selbst ins Rennen geht: Noch vor einem Jahr hatte Dr. Peter Neuhaus solche Ambitionen für sich zurückgewiesen – mittlerweile mehren sich aber im Netz die einschlägigen Aufforderungen an ihn,, doch zu kandidieren.

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Sven Wengenroth war 2015 Bürgermeisterkandidat der SPD, unterstützt wurde er von der CDU. Die Wahl verlor er, das Klima in der SPD-Ratsfraktion war danach schwierig. Es kam zu Fraktionsaustritten, drei Stadtverordnete machten sich als „Fraktion 2.0“ selbstständig. Daraus ging schließlich die heutige Linken-Fraktion hervor, der Katrin Fey und Sven Wengenroth als Stadtverordnete angehören.

Blümel und Menzel kommen für Linke nicht in Frage

„Die Unzufriedenheit mit dem aktuellen Bürgermeister ist ein offenes Geheimnis in der politischen Szene“, heißt es in der Pressemitteilung der Linken. „Ebenfalls keine Alternative ist für die Linke die Kandidatin der ganz großen Koalition. Eine 60-jährige Beigeordnete, die sich für maximal eine Amtszeit bewirbt und keine Beziehung nach Hilchenbach hat, ist zu wenig.“

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Mit Sven Wengenroth setze der Ortsverein „auf Verbundenheit und Gemeinsinn mit Hilchenbach, auf ein fundiertes Verwaltungswissen und die ehrliche Absicht, in Hilchenbach weitsichtige und moderne Wege zu gehen.“ Wengenroth ist 45 Jahre alt, Familienvater von vier Kindern. Seit Juli 2019 arbeitet er beim Bundesverwaltungsamt als Verwaltungsprüfer in der Finanzkontrolle tätig. Seine fachlichen Erfahrungen konnte er davor in der Siegener Stadtverwaltung sammeln. Dem Hilchenbacher Rat gehört er seit 2014 an.

„Wir möchten mit Sven einfach wieder mehr Sacharbeit, mehr Innovation und Familienfreundlichkeit in der Stadt erreichen“, erklären die Linken, „dabei verzichten wir auf unnötige Polarisierungen und möchten Herz und Sachverstand wirken lassen. Zudem stehen wir für eine zuverlässige und solidarische Gemeinschaft gegen jede Art von Rechtspopulismus und-extremismus.“

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