Weidenau. Linksabbiegen vom Bahnhof Weidenau auf Breite Straße wird verboten – Kreisverkehr und Einbahnstraße kommen nicht. Politik: Gefahr für Radfahrer.

Sorge um die Radfahrer: Dadurch, dass das Linksabbiegen von der Straße Bahnhof Weidenau auf die Breite Straße (Richtung Hufeisenbrücke) nun verboten werden soll, werde das Gefahrenpotenzial an eine andere Stelle verlagert. Das geben Angela Jung (Grüne) und Silke Schneider (Linke) zu bedenken. Die Unfallkommission will sich nicht damit zufrieden geben, dass an dieser Stelle erst einmal kein Kreisverkehr gebaut wird.

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„Radfahrer werden damit gezwungen, über die Weidenauer Straße zu fahren“, so die Grünen-Politikerin jetzt im Verkehrsausschuss. „Die Stadt will radfahrerfreundlich sein – der Unfallschwerpunkt wird auf die Hauptstraße verschoben“, sagt ihre Kollegin von den Linken.

40 Meter Straße vom Bahnhof Weidenau aus nicht im Sichtfeld

Hintergrund: Wegen einer Häufung von Unfällen an diesem Verkehrsknotenpunkt – oft mit Beteiligung von Radfahrern – soll das Gefahrenpotenzial entschärft werden. In über 90 Prozent der Fälle war der Linksabbieger vom Bahnhof Weidenau Verursacher eines Unfalls: An dieser Stelle befindet sich ein Straßenabschnitt von bis zu 40 Metern nicht im Sichtfeld eines Autofahrers, der vom Bahnhof Weidenau links auf die Breite Straße abbiegt, so Ulrich Schlabach, Sachverständiger Bürger in der Siegener Unfallkommission. Bei den meisten Autos erzeuge die A-Säule einen toten Winkel.

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Allerdings hat die Stadt Siegen in der Zwischenzeit mit Erfolg Anpassungen an der Verkehrsführung vorgenommen. Mit dem Ergebnis, dass die Kreuzung keine „Unfallhäufungsstelle“ mehr ist, weil die Kriterien nicht mehr erfüllt werden.

Ein Toter und mehrere Verletzte seit 2003 – häufig Radfahrer

Wollen Radfahrer vom Bahnhof Weidenau Richtung Innenstadt fahren, war die gleichnamige Straße dafür eine recht beliebte Nebenstrecke zur vielbefahrenen Weidenauer Straße. Das ist nun auch ihnen verboten. Gleichzeitig wird die Straße Bahnhof Weidenau aber nicht in eine Einbahnstraße umgewandelt. Auch das war zur Entschärfung der Situation gefordert worden.

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„Jahrelang wurde an dieser Stelle nichts gemacht“, erinnert Ulrich Schlabach an die umfangreiche Vorgeschichte des Knotenpunkts mit einem Toten und mehreren Verletzten seit 2003. Das Gremium habe immer wieder auf eine Ampel oder einen Kreisverkehr gedrängt und sei von der Verwaltung unter Verweis auf fehlende Finanzmittel vertröstet worden.

Kreisverkehr am Bahnhof Weidenau nur mit Fördergeldern

Dass die Zahlen aktuell als Kriterium für einen Unfallhäufungsstelle nicht mehr erfülle, sei in der Vergangenheit bereits schon der Fall gewesen, nachdem die Zahlen zeitweise sanken, stiegen sie auch wieder. Änderungen der Verkehrsströme, beispielsweise durch die langanhaltende Baustelle Stockweg, wirkten sich auch hier aus.

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„Wir hatten theoretisch Geld für einen Kreisel, der praktisch ein Vielfaches gekostet hätte“, so Anke Schreiber, Leiterin der Abteilung Straße und Verkehr, dazu. Dieses Vorhaben sei nur realisierbar, wenn man Fördermittel für den Ausbau der Straße bekomme. Aufgrund des schlechten Zustands der Straße sei das womöglich erwartbar.

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