Hilchenbach. Zum Nikolaustag haben Hilchenbachs Grüne die Suche nach einer Bürgerneisterkandidatin für Hilchenbach bundesweit gestartet.
Für die Zahl der Namen, die in den letzten Monaten für Kandidaturen für das Amt des Bürgermeisters gehandelt wurden, braucht es inzwischen mindestens die Finger von zwei Händen. Offiziell bekannt ist bisher aber nur einer: der von Amtsinhaber Holger Menzel, der sich seine Erklärung am Mittwoch im Rat buchstäblich hat abringen lassen. Am Nikolaustag waren es dann die Grünen, die mit einer überregionalen Stellenanzeige Bewegung ins Rennen brachten.
Das ist der Blick auf die Hilchenbacher Gemengelage – nach wie vor in sicherer Entfernung zum 16. Juli 2020, dem letzten Tag, an dem noch Wahlvorschläge eingebracht werden können:
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Die Grünen
Die Grünen suchen eine Person, die „ökologisch-soziale Stadtentwicklung unter aktive Beteiligung der Zivilgesellschaft, bürgernahe und mitarbeiterfreundliche Verwaltungsführung und die Stärkung der kommunalen Demokratie“ kann. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar. Sprecher Dr. Peter Neuhaus drückt sich vorsichtig aus: „Wir möchten mitarbeiten, einen Personalvorschlag machen zu können.“ Sprich: Die ausgewählte Bewerberin – eine Frau soll es schon am liebsten sein – zusammen mit anderen Parteien und Fraktionen ins Rennen schicken. „Nur dann haben wir eine realistische Chance.“
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Die Grünen mit ihrer fünfköpfigen Fraktion waren zu Jahresbeginn die Ersten, die die Wahl 2020 zum Thema machten und zur gemeinsamen Suche einluden. Die Favoritin, die damals genannt wurde, hat sich inzwischen für einen anderen Posten entschieden. Die Grünen selbst haben ihre Bündnispartner früheren Wahlen, UWG und FDP, verloren. Und die zwischenzeitlich zu beobachtende Annäherung an die CDU (oder umgekehrt) ist auch schon wieder vorbei.
Die Anderen
Die SPD, aus der sich im Lauf der Wahlperiode eine Linken-Fraktion abspaltete, ist mit 13 Ratsmitgliedern stärkste Fraktion. Zuletzt zwei von ihnen waren als Kandidaten im Gespräch, beide haben sich selbst aus dem Rennen genommen. Ein Dritter, für den das Amt eine Heimkehr ins Siegerland bedeutet hätte, hat den Hilchenbachern abgesagt. „Wir sind noch in Gesprächen“, sagt Ortsvereinsvorsitzender Martin Debus. Im Februar oder März werde eine Entscheidung bekannt gegeben.
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Die CDU hat mit André Jung einen Fraktionschef und mit Olaf Kemper einen stellvertretenden Bürgermeister, die beide erklärtermaßen nicht wollen – die anderen sechs Stadtverordneten ebenso wenig. 2014 ging die CDU mit der SPD zusammen und unterstützte deren Kandidaten Sven Wengenroth (heute: Linke). Beide Parteien erlebten ein Desaster, das die Neuauflage dieses Bündnisses unwahrscheinlich macht. „Wir sind noch in Gesprächen“, sagt Stadtverbandsvorsitzender Oliver Schröder. Stellt die CDU jemanden allein auf oder im Bündnis mit anderen? „Das wissen wir noch nicht.“
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Die UWG gehört zu den Letzten aus dem Wahlbündnis von 2014 , die zu Bürgermeister Menzel stehen – aber auch dort gibt es Absetzbewegungen. „Wir sondieren und suchen, wie wir der Stadt am besten weiterhelfen können“, sagt Ulrich Bensberg, stellvertretender Vorsitzender der Wählergemeinschaft, mit derzeit noch sieben Stadtverordneten drittstärkste Kraft im Rat. Wie die UWG sich aufstelle, so Bensberg, werde sich „in den nächsten Tagen“ zeigen.
Erwartet werden auch Einzelbewerber
Unabhängig von Parteien und Wählergemeinschaften sind auch Einzelbewerbungen um das Amt des Bürgermeisters möglich. Sie müssen, wenn sie nicht schon – wie Holger Menzel – Bürgermeister sind, 160 Unterstützungsunterschriften von Wahlberechtigten vorlegen.
In den letzten Monaten wurden zwei Namen möglicher Einzelbewerber gehandelt: einer arbeitet in der Hilchenbacher Verwaltung, der andere in einer anderen Stadtverwaltung im Kreisgebiet.
Die FDP – drei Stadtverordnete – stellt ihre Entscheidung „bis Anfang nächsten Jahres“ in Aussicht, wie Stadtverbandsvorsitzender Karl-Heinz Jungbluth ankündigt, „wir sind noch mit den anderen im Gespräch.“ Jungbluth weiß, wie alle, dass der Bürgermeister am besten nur von einer Person herausgefordert wird, wenn die überhaupt eine Chance haben soll. Denn dass das Verfassungsgericht die Stichwahl rettet, die CDU und FDP gerade abgeschafft haben, ist nicht ausgemacht. Was Jungbluth nicht sagt: Der FDP-Vorsitzende versucht, CDU, SPD und UWG für ein Bündnis für eine Person zu gewinnen, die derzeit in der Chefetage einer anderen Siegerländer Kommune arbeitet. Die wird sich nämlich nur dann auf eine Kandidatur einlassen, wenn möglichst viele, am besten alle Fraktionen mitmachen. Bürgermeister Menzel sei bisher nicht auf die FDP zugegangen, sagt Karl-Heinz Jungbluth auf Nachfrage, umgekehrt aber auch nicht: „Wir haben das Gespräch auch noch nicht mit ihm gesucht.v
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Die Linke habe darauf gesetzt, Bewerbungen aus anderen Fraktionen zu unterstützen, sagt Sven Wengenroth, „aber es sieht so aus, als ob keiner was auf die Kette kriegt.“ Sollte es dabei bleiben, dass es zu keinem gemeinsamen Vorschlag kommt, würden die Linken – zwei Stadtverordnete – selbst einen Kandidaten nominieren: „Dann stehen wir wenigstens mit auf dem Wahlzettel.“
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